Er. Vondel Viborg, Sohn von Jytte und Ikarius Viborg aus Helmkir in Tana, der nördlichsten Provinz der Raumark. Seine Mutter starb kurz nach seiner Geburt. Vater sprach selten über Jytte, doch wusste Vondel, dass er sie über ihren Tod hinaus verehrte. Sein strenges Regiment konnte zu keiner Zeit ein intaktes und liebevolles Familienleben ersetzen. Jedoch bemühte er sich redlich, seinen Sohn zu einem ehrbaren jungen Mann zu erziehen.
Ikarius Viborg war Soldat durch und durch. Als Schiffsjunge auf einer großen Fregatte wurde ihm Disziplin eingeprügelt. Im Ryf-Krieg erlebte er, wie zum ersten Male Schiffe in die Himmel stiegen und den Sieg der Raumark über Ahagaar erkämpften. Er erlernte den Beruf des Schiffszimmermannes. An Bord eines Marine-Luftschiffes bestand er manches Gefecht.
Schließlich ließ sich der alt gediente Veteran in Helmkir nieder. Dort unterhielt die Marine einen Stützpunkt. Viborg oblag die Instandhaltung des dort stationierten Luftschiffes. Es war ein gutes Leben. Auch für Lausbuben wie Vondel, bot der Luftschiffhafen doch mannigfaltige Abenteuer.
Als die Luftströmungen sich verschoben, erreichten die Luftschiffe nur noch unter günstigen Bedingungen den Stützpunkt. In der Folge verließ das Militär Helmkir. Der Niedergang begann. Viele Menschen zogen fort. Lediglich die Unerschrockenen blieben. Fischer. Jäger. Holzfäller. Für sie hielt Ikarius Viborg den Luftschiffhafen offen. Jedoch lohnten sich durch den enormen Bedeutungsverlust kaum noch Fahrten. Es folgten Zeiten voller Entbehrungen.
Eines Abends ging der alte Viborg zu Bett. Wie immer. Schlief ein. Für immer.
Seinem einzigen Erben hinterließ er den nutzlosen Luftschiffhafen in solider Verfassung. Vondel stand vor einem Scheideweg. Folgte er dem Willen seines Vaters, würde er in dieser Einöde zu Grunde gehen. Früher oder später. Eigene Pläne hatte er nicht. Jedoch schien alles besser, das südlich von Helmkir lag.
So begrub er Ikarius Viborg neben dessen Frau auf dem Hügel unter dem Wallbaum. Mit Blick über den verlassenen Luftschiff-Hafen auf das weite Ryf. Packte einige wenige Habseligkeiten zusammen. Begab sich zum Seehafen und nahm den nächsten Küstensegler nach Askim. Dorthin zogen viele seiner Freunde und vielleicht lag dort die Zukunft.