„Alic, leg dich auch hin. Ich halte Wache“, sagte Sirius und schürte das Feuer. „Das musst du mir nicht zweimal sagen. Aber wecke mich, wenn du nicht mehr kannst.“ Sirius nickte und Alic verschwand in einem Zelt. „Warum schläfst du nicht?“, hörte er Siaras hinter ihm sagen. „Fragst du mich das wirklich?“ Schweigend setzte sie sich neben ihn. „Ich habe dir eine große Last anvertraut, das ist mir bewusst. Aber du musstest es wissen. Wegen dem, was noch geschieht.“ Sirius sah in ihre großen, saphirblauen Augen und entdeckte in der rechten Iris einen grünen Stich. „Dir ist aber klar, dass Alekto eine Rachegöttin ist.“ „Natürlich ist mir das bewusst“, sagte Siara und sah in das Feuer. „Viele sind ihrer Rache untergefallen. Die Dämonen werden von ihr kontrolliert.“ „Das habe ich mir schon gedacht“, murmelte Sirius und sah sich um. „Ich hoffe nur, dass wir hier sicher sind“, fügte er hinzu. Er hatte zwar eine Schutzbarriere errichtet, aber wer konnte schon sagen, dass sie auch halten würde? „Das sind wir. Deine Magie ist sehr stark.“ Sirius lachte trocken. „Die Magie meines Vater ist stark und mächtig. Meine ist ganz passabel.“ „Nein.“ Siara schüttelte ihren Kopf, woraufhin der Stift sich aus ihrem Dutt löste und ihre Haare wie Wasserfall über ihre Schultern fiel. „Sag das nicht. Du bist ein sehr guter Hexenmeister und in der Zukunft wirst du ein sehr mächtiger Hexenmeister werden. Glaub mir, ich weiß es.“ Er sah sie skeptisch an, lächelte aber dann. „Warum hast du mir etwas über die Zukunft gesagt?“ „Weil das schon festgeschrieben ist. Nichts kann das verhindern.“ Er hob ihren Stift auf und gab es ihr. „Was schreibst du eigentlich?“ „Eine Geschichte“, sagte sie ausweichend. „Um was handelt es sich?“ „Um den Mondstein.“ „Deswegen kommen wir alle da drin vor?“ Sie nickte. „Darf ich sehen, wie du mich geschrieben hast?“ Entschieden schüttelte sie den Kopf. Das könnte peinlich für sie enden. „Na schön, dann eben nicht.“ „Sirius?“ Er sah sie fragend an. „Warum…warum verschweigst du ihnen das?“ Sirius Blick wurde ernst. Er wusste wovon sie sprach. „Ich kann weder das Eine noch das Andere Thea und Tiara sagen.“ „Aber sie verdienen doch die Wahrheit.“ „Das müssen sie von ihren Eltern erfahren. Mir fällt das nicht zu.“ Da hatte er nicht ganz unrecht. „Okay, da hast du recht aber ich weiß wie es ist, vor anderen Geheimnisse zu haben. Manchmal kann es jemanden von innen heraus zerreißen und du kannst nur hilflos zusehen, wie es seinen Lauf nimmt. Denn du darfst nie eingreifen…“ „Das hört sich so an, als hättest du das am eigenen Leib erfahren.“ Siara schluckte den Kloß runter, der sich in ihrem Hals gebildet hatte. Sie hatte es solange verdrängt, so, so lange. Nicht weinen, ermahnte sie sich. „Ja“, sagte sie mit belegter Stimme. Ihr Herz zog sich schmerzhaft, bei der Erinnerung, zusammen. Sirius sah sie besorgt an. Er hob die Hand und strich mit dem Daumen eine Träne fort. „Willst du darüber reden?“ Sie schüttelte langsam den Kopf. Hielt die Tränen schwer zurück. Sie hatte so lange nicht geweint. Aber jetzt? In seiner Gegenwart? Wollte sie einfach weinen. Das tat sie dann auch. Sie weinte stumm vor sich hin. Sirius legte einen Arm um sie und zog sie an seine Brust. Still spendete er ihr Trost. Mehr konnte er ihr nicht geben. Für sie war das aber genug. Nach einer Weile wurde ihr Atem schwer und regelmäßig. Sirius sah runter und merkte, dass sie eingeschlafen war. Schlafend sah sie noch jünger aus. Er fragte sich, was wohl passiert war. Er zauberte ein weiteres Zelt und trug sie vorsichtig rein. Er legte sie in eine Schlafstelle und deckte sie zu. Anschließend ging er zurück zur Feuerstelle. Nach einer Stunde wurden seine Lider langsam schwer und er weckte Alic auf. Sie tauschten Plätze und er schlief sofort ein