Aber durch dieses Portal traten bekannte Gesichter. „Mom?“, rief Tiara überrascht. Flanna trat durch das Portal. Ihr folgten Jack, Amon, Freyja, Mika, Coilin und zum Schluss Mila. Coilin fing Mila wie immer auf. „Selena, Alic!“, rief Mila und rannte zu ihrer Tochter. Sie schloss Selena in ihre Arme. Alic wurde von seinem Vater umarmt. Flanna und Jack zogen Tiara in die Arme. Amon umarmte seine Tochter und Mika trat zu seinem Sohn. „Was habt ihr euch dabei nur gedacht?“, rief Mila. „Wir haben gerade andere Probleme“, sagte Damian und zeigte auf das Portal, durch das immer mehr Untote kamen. „Wer von euch hat es geöffnet? Und wer bist du?“, fragte Coilin. „Dad, das ist doch jetzt nicht wichtig! Das Portal hat sich von selbst geöffnet“, sagte Selena. „Portale öffnen sich nicht von selbst“, sagte Mila. Ein Untoter griff sie an. Damian nahm Selena das Schwert aus der Hand und schickte den Untoten zurück in die Hölle. „Wie kannst du Untote töten?“, fragte Jack. „Was ist das für ein Schwert?“, fragte nun Coilin. „Können wir das vielleicht später klären?“, sagte Damian verärgert und schickte den nächsten zurück in die Hölle. „Mila kannst du das Portal schließen?“ „NEIN!“, schrie Sirius. „Warum?“, fragte Mila. „Du würdest nur reingesaugt werden“, erklärte Mika. „Und was machen wir dann?“, fragte Flanna. „Erst einmal müssen wir dafür sorgen, dass keine mehr vordringen können“, sagte Damian. Er sah Sirius an. „Kannst du eine Barriere um das Portal errichten? So wie das, welches du um das Dorf errichtet hast, nur dass keine rauskommen.“ Sirius nickte und fing mit dem Zauberspruch an. „Thea, du frierst so viele ein wie du kannst. Selena, du und Killian zerschlägst sie. Ich habe keine Ahnung wer, wer ist. Also du und du, gebt Thea Rückendeckung“, dabei zeigte Damian auf Amon und Coilin. „Du bist doch auch ein Hexenmeister oder?“, fragte Damian Mika. „Ja.“ „Dann sorgst du dafür, dass weder die Dämonen noch die Untoten diesen Tal verlassen.“ „Helios, du bist der Gott des Feuers beziehungsweise der Sonne. Mach soviel Licht wie du kannst, innerhalb dieser Barriere“, Damian zeigte auf das Portal. „Tiara, du kümmerst dich um Eos. Und du gibst ihr Deckung“, Damian zeigte auf Jack. „Alic, wir sind die Einzigen die ein Schwert haben, die Untote und Dämonenfürsten töten können, also übernehmen wir das.“ „Du gibst Helios Deckung“, Damian sah Freyja an. „Der Rest dem ich keine Aufgabe gegeben habe, sorgt entweder dafür, Dämonen zu verwunden, töten oder die anderen zu Decken.“ Damian nickte Alic zu und beide rannten los. Thea fror einen Untoten ein und Selena kickte ihn mit einem Tritt in kleine Stücke. „Damian, wir müssen das Portal schließen, anders werden wir nicht fertig“, rief sie. „Sirius, hast du einen Zauber dafür?“, fragte Damian, der zu Sirius gerannt war. „Ich brauche Siara…“ „Nein! Siara hat an dich geglaubt, deshalb hat sie ihr Leben für deines geopfert. Lass es nicht umsonst gewesen sein. Schließ dieses verdammte Portal!“, schrie Damian. Sirius nickte und zauberte das Weiße Buch und einen Pult. Er suchte nach dem passenden Zauberspruch. „Damian, den pack ich nicht…“ „Du bist ein mächtiger Hexenmeister. Daran hat Siara kein einziges Mal gezweifelt. Sie hat deine Zukunft gesehen. Also glaub an dich, verdammt noch mal. Sonst sterben wir alle!“ Sirius sah sich erneut den Spruch an und fing mit dem Zauber an. Seine Klamotten änderten sich wie letztes Mal. Selena sah kurz hin, dann sah sie wie Mika seinen Sohn ansah. Lächelnd zertrat sie weitere Untote. Es wurden immer weniger und Damian sah, wie das Portal sich schloss. Die Barriere aber löste sich auf, da Sirius mit einem anderen Zauber beschäftigt war. Noch nie hatte Damian eine so gewaltige Magie gesehen. Die Untoten, die in der Barriere gefangen waren, wurden durch das Portal eingesaugt. Dann verschwand das Portal endgültig. Sirius stützte sich am Pult und holte schwer Luft. Damian sah, wie ein Untoter Selenas Mutter angriff. Sie hingegen bemerkte es nicht. „Achtung!“, schrie er und warf das Schwert, da er es nicht rechtzeitig geschafft hätte. Das Schwert bohrte sich in den Untoten, der sich daraufhin auflöste. Somit war der letzte Untoter, für immer tot. Mila drehte sich um und sah das Schwert und Asche. Dann sah sie auf und erblickte Damian, wie er auf sie zukam und sein Schwert aufhob. „Ihr solltet besser aufpassen.“ „Danke“, sagte Mila verblüfft. „Mom!“, Selena rannte auf ihre Mutter zu. Mila umarmte sofort ihre Tochter. „Jagt mir nie wieder so eine Angst ein!“ Alic trat ebenfalls zu ihnen. „Alic!“ Mila umarmte auch ihren Sohn. Coilin trat zu seiner Familie. „Prinzessin.“ Er nahm seine Tochter in die Arme. Damian entfernte sich von den anderen. Er ging zu Tiara und Eos. „Geh zu deinen Eltern, ich bleib bei ihr.“ Tiara sah Damian dankend an und stand auf. „Mom, Dad!“ Ihre Eltern umarmten auch sie. „Dank dir bin ich um die 50 Jahre gealtert!“, sagte Flanna vorwurfsvoll. „Ich liebe dich trotzdem“, erwiderte Jack. Thea wurde von ihrem Vater in die Arme gezogen. Sirius ging zu Siara. Er hatte eine schimmernde Blase um sie errichtet. Sie sah aus, als würde sie schlafen. Aber das Blut bewies das Gegenteil. Eine Hand legte sich auf seine Schulter. „Du hast sie geliebt“, stellte sein Vater fest. „Ja. Sie war etwas Besonderes.“ „War sie auch eine Hexenmeisterin?“ Sirius schüttelte seinen Kopf. „Sie war eine Videns.“ „Was? Eine Fee? Aber wo sind ihre Flügel?“ „Sie war eine Halbfee.“ „Zum ersten Mal höre ich so etwas. Wer hätte gedacht, dass du dich verliebst und dann auch noch in eine Fee.“ Sirius drehte sich zu seinem Vater um. Er hatte Missbilligung in seiner Stimme gehört. „Siara war anders, als wie die anderen Feen! Sie wusste, dass die Feen heuchlerisch sind. Sie hat es bevorzugt, wie ein Mensch zu leben. Sie hat sich nur in Notfällen verwandelt. Also rede nicht so über sie.“ Sirius schloss die Augen und zauberte das Blut fort.
„Woher wusstet ihr, dass wir hier sind?“, fragte Selena ihre Eltern. „Wir haben Mika um Hilfe gebeten“, antwortete Mila. „Wie konntet ihr uns so etwas Wichtiges verheimlichen?“, wollte Alic wissen. „Bereden wir das später im Schloss. Ich will jetzt nur noch mit meinen Kindern nachhause“, sagte Mila. Selena fasste sich an den Hals. Der Mondstein. „Ich habe nun den Mondstein. Heißt das, dass ihr die Steine nicht mehr habt?“ „Als die Steine verschwunden sind, wussten wir, dass du den Mondstein zusammen gesetzt hast“, erklärte Coilin. Mila öffnete ein Portal. „Also dann, alle Mann durch.“ Alle sammelten sich um das Portal. Selena löste sich von ihrem Vater und trat zu Helios. „Kommst du mit?“ „Ja, wir müssen nämlich klären, wie wir mit dem Mondstein vorgehen.“ „Ist gut.“ Helios nickte und ging erst zu Eos und hob sie auf. Er trug sie bis zum Portal. Als Selena bemerkte, dass Damian nicht hinterher kam, lief sie zu ihm. „Was ist, brauchst du etwa eine extra Einladung?“, fragte sie scherzend. „Ich komme nicht mit.“ Selena lachte. „Sehr witzig. Los komm jetzt.“ Sie nahm seine Hand und wollte ihn mit ziehen aber er bewegte sich nicht. „Selena, ich meine es ernst. Ich werde nicht mitkommen.“ Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht. „Was heißt, du kommst nicht mit?“ „Das ist nicht mein Leben. Ich kann nicht in einer Stadt leben.“ „Und was ist mit uns?“, fragte sie leise. Sie hatte Angst, dass ihre Stimme versagen könnte. „Ich habe jedes Wort ernst gemeint, aber du bist glücklich mit deinem Leben und in diesem Leben gibt es kein Platz für mich.“ Inzwischen war die Hälfte der anderen durch das Portal getreten. „Woher willst du das wissen? Lass mich das selbst entscheiden.“ „Selena, kommst du?“, rief ihre Mutter. „Gleich.“ Sie sah wieder Damian an. „Du hast mir versprochen, mich nie wieder im Stich zu lassen.“ Er sah sie an. „Damian, du bist der erste Mann, zu dem ich, ich liebe dich gesagt habe.“ „Du gibst nie auf oder?“ Sie grinste. „Nicht, wenn es mir sehr wichtig ist. Und du bist mir sehr wichtig.“ „Also gut. Versuchen wir es.“ Selena lächelte, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dann zog sie ihn hinter sich mit. Sie zwang ihn vor ihr durch das Portal zu treten, falls er es sich anders überlegen sollte. Dann trat sie durch und ihre Mutter folgte ihr. Daraufhin schloss sich das Portal. Ihre Mutter hatte ein Portal in den Saal geöffnet.
„Mom, Eos braucht Ruhe und ein Arzt sollte nach ihr sehen“, sagte Tiara. „Ihr habt Prinzessin Tiara gehört“, sagte Coilin zu seinen Wachen. Sie brachten Eos in den Krankenflügel. „So und jetzt seid ihr dran“, sagte Coilin und sah die Ausreißer an. „Eigentlich solltet ihr uns erklären, warum wir nichts über die Dämonen wussten. Denn wenn ich davon gewusst hätte, hätte ich das Selena niemals erlaubt“, Sagte Alic und sah sein Vater dabei ernst an. „Wir wollten euch bloß schützen“, sagte Mila. „Das hat aber nicht viel gebracht.“ „Du hast recht Alic. Wir hätten das nicht verheimlichen dürfen, aber wir sind nun mal nicht perfekt“, sagte nun Jack. „Können wir uns setzen? Ich bin echt fertig“, sagte Selena. „Natürlich.“ „Was habt ihr denn während eurer Reise erfahren?“, fragte Freyja. „Wo sollen wir da anfangen?“, fragte Thea und seufzte. „Bei den guten Dingen“, sagte Niall. Niall war nicht mitgekommen, stattdessen hatte er im Schloss die Stellung gehalten. „Ich fass es nicht. Onkel Niall?“ Selena stand auf. Auch Sirius stand auf. Zu Selenas Überraschung stand auch Damian auf und ging auf Niall zu. Sie schlugen ein und kurz darauf zog Niall Damian zu einer groben Umarmung. „Schön das du noch lebst“, hörte sie Niall sagen. Selena sah ihre Eltern, Alic und dann wieder Niall und Damian an. „Dank dir“, antwortete Damian grinsend. „Woher kennt ihr euch?“, fragte Selena. Sie trat neben Damian. „Damian hat ein paar Jahre bei mir verbracht und ich habe ihm vieles beigebracht.“ „Das hast du nie erwähnt“, sagte Selena und sah dabei Damian an. „Ich wusste nicht einmal, dass ihr Niall kennt.“ „Moment, heißt das, dass er der Junge ist, von dem du mir erzählt hast?“, fragte Coilin und sah Niall, dann Damian an. „Du hast von mir erzählt? Was hast du denn erzählt?“ „Nur Gutes“, sagte Niall grinsend. „Ich glaub dir kein Wort“, antwortete Damian. Selena fiel auf, wie locker Damian in Nialls Gegenwart war. Anscheinend hatte Niall eine Art Vaterrolle bei ihm. Und das machte Selena glücklich. Für alle beide. „Wenn das so ist, gehörst du schon zur Familie.“ Mila zog Damian in die Arme. Selena schlug die Hand vors Mund um ihr Grinsen zu verbergen. Denn Damians Gesichtsausdruck war einfach zu komisch. „Mila, lass den Jungen los“, sagte Coilin und lachte dabei. „Oh, tut mir leid. Ich bin eben glücklich, dass allen nichts passiert ist.“ „Allen außer Siara“, sagte Sirius und bekam somit die Aufmerksamkeit von allen. Das hatte er eigentlich nicht beabsichtigt. „Was ist mit Siara?“, fragte Niall. „Warum überrascht es mich nicht, dass du sie kanntest?“, fragte Damian. „Sei mal kurz still“, sagte Niall ernst und trat zu Sirius. „Was ist mit Siara passiert?“ „Sie ist gestorben.“ „Was? Wie denn das?“ „Es war meine Schuld. Hätte ich nicht die Kristallblase gezaubert, würde sie jetzt noch leben.“ „Sirius, du konntest…“ „Nein Sel, es war meine Schuld und damit muss ich nun leben.“ „Ach du Scheiße, dann bist du es!“, rief Niall und fing an zu lachen. „Du bist es. Ich fass es nicht!“ „Ich steh auf dem Schlauch. Was ist denn nun los?“, fragte Selena. „Ich habe Siara vor drei Jahren getroffen. Sie hatte Mutter und Vater verloren und war auf der Flucht vor der Feenkönigin. Ich habe sie eine Weile lang versteckt und sie hat mir dann anvertraut, dass sie für den mächtigsten Hexenmeister, den ganz Chandrick jemals erblicken sollte, sterben würde und das dass ihr Schicksal wäre.“ „Wen kennst du eigentlich nicht?“, fragte Damian. „Und wen hast du nicht aufgenommen?“, fragte nun Coilin. „Sie wusste dass sie sterben würde. Sie kannte ihre eigene Zukunft, deshalb konnte sie all die Opfer bringen“, sagte Sirius und setzte sich wieder. Er bemerkte den Blick seines Vaters aber ignorierte es. „Das waren aber keine guten Dinge“, sagte Niall nach einer Weile. „Äh ja. Also, was während unserer Reise gut war, ist…“, Tiara fiel nichts ein. „Wir haben ein frisches Pärchen unter uns“, rief Selena. Schweigen. Tödliche Blicke von Alic. Aber dann kippte die Situation, als Thea „Meinst du dich und Damian?“, sagte. Selenas Augen weiteten sich. Tiara lachte kurz auf. „Nein, ich meinte eigentlich dich und meinen Bruder“, sagte Selena zuckersüß. „WAS?“, riefen Amon und Coilin gleichzeitig. Und im selben Moment rief Mila: „Na endlich.“ „Mom?“ „Ich bitte euch, Alic das war ja einfach zu offensichtlich.“ Nun brach Gelächter aus. „Wartet mal, habt ihr Thea etwa überhört? Wir sind nicht das einzige Paar“, sagte Alic um sich und Thea zu retten. „Ähm…“ Selena fing an, auf ihrer Unterlippe zu kauen. „Oh, das habe ich bereits geahnt“, sagte Mila. „Und ich wusste es“, fügte Niall hinzu. Selena und Damian sahen sich an und dann Mila und Niall. „Woher?“, fragte Selena ihre Mutter. „Süße, ich geh doch immer als Letzte durch das Portal.“ „Und woher wusstest du es?“, fragte Damian Niall. „Die Mondgöttin und ihr Mondprinz finden immer zueinander. Und da du die Reinkarnation von Ambrosius bist, heißt das, dass ihr ein Paar seid.“ „Siara hat es dir erzählt“, stellte Damian fest. „Oh, das ist ja so süß!“, rief Mila. „Was bitte ist süß daran, dass unsere kleine Tochter einen Freund hat?“, rief Coilin. „Dad!“ Selena lief rot an. Musste das vor allen anderen sein. „Wieso denn nicht? Alic und Selena sind gleich alt. Wenn unser Sohn eine Freundin haben kann, dann darf auch unsere Tochter einen Freund haben“, sagte Mila entschieden und stemmte dabei die Hände in die Hüften. „Sirius, kannst du Alic und mich hier wegzaubern?“, fragte Selena. „Meine Güte, seht ihr nicht, wie unangenehm die Situation für die Kinder ist?“, fragte Jack. „Ihr alle geht euch jetzt erst einmal ausruhen. Es waren anstrengende Tage für euch. Heute Abend besprechen wir das alles noch einmal. Aber die wichtigsten Sachen. Zum Beispiel das, dass unsere liebe Selena eine Göttin ist und zwei weitere hier sind“, sagte Flanna entschieden. „Du hast recht. Ihr wisst ja wo eure Zimmer sind. Sel, Schätzchen zeig du Damian, wo er schlafen kann“, sagte Mila. „In Ordnung.“ Sie verabschiedeten sich von den anderen und verließen den Saal. Als erstes kamen sie an Theas Zimmer vorbei. Danach an Tiaras. Gleich daneben war Killians, weil er sie ja schützen musste. Danach kamen sie in den Ostflügel, wo die Schlafzimmer von Alic und Selena und zwei weitere Schlafzimmer waren. Alic und Sirius verschwanden in ihren eigenen Zimmern. „Hier kannst du schlafen“, sagte Selena zu Damian. Sie deutete auf die Tür. „In Ordnung.“ Bevor Damian in das Zimmer gehen konnte, hielt Selena ihn am Arm fest. Mit der anderen Hand hielt sie ihn am Kragen fest und zog ihn runter. Es war ein kurzer Kuss, aber darin lagen so viele Gefühle. „Reden wir später?“, fragte sie ihn. „Okay.“ Lächelnd ließ sie ihn los und ging in ihr Zimmer.