Hier werde ich mir ein paar Gedanken zum Bereich Urban Survival machen und bestimmte Punkte aufgreifen und analysieren. In mehreren Kapiteln werde ich einzelne Bereiche Erklären und meinen eigenen Senf dazu geben. Ich hoffe ich kann dies oder das mehr oder weniger wissenschaftlich untermauern und somit mehr seriösität zu erreichen.
Viele Menschen in der Outdoorszene bezeichnen als EDC kleine und Handliche Tragetaschen. Viele präsentieren im Internet oder in verschiedenen Magazinen kleine taktische Taschen, welche vollgestopft sind mit irgendwelchen „nützlichen“ Gegenständen. Großer Beliebtheit erfreuen sich kleine Taschenlampen mit einer enormen Helligkeit, Pflaster, Batterien, Feuerstahl, Paracord und so weiter. Doch was bedeutet EDC?
EDC kommt aus dem englischen und heißt ausgeschrieben: Every Day Carry, zu Deutsch: Jeden Tag Tragend. Und jetzt stelle ich noch mal die Frage: Tragen wir wirklich gerne jeden Tag eine kleine Tasche mit uns herum, wovon circa 80% nicht jeden Tag gebraucht wird? Ich schätze mal nein. Meine zweite Frage ist dann, was trage ich denn jeden Tag bei mir? Mal abgesehen von der passenden Kleidung sind es lediglich Schlüsselbund Portmonee und Handy. Alles weitere materielle ist kein EDC, weil es zu unpraktisch ist. Aber wieso sind dann diese „EDCs“ so beliebt? Ein Grund ist, weil man super vorbereitet ist und vieles dabei hat, was einem helfen könnte. Aber man sollte sich mal Gedanken machen, was man wirklich braucht, und was überflüssig ist. Vielleicht sollte man sich eine neue Strategie überlegen um noch effektiver zu sein.
Jetzt spreche ich nicht nur von zu viel oder zu unpraktisch, sondern auch schon von mangelnder Effizienz. Wieso und was meine ich damit? Um auf diese Fragen Antworten geben zu können, möchte ich ein kleines Szenario aufbauen.
Wir gehen morgens zur Arbeit, haben wie immer unseren Rucksack dabei, um alle wichtigen Unterlagen für die Arbeit von zu Hause zur Arbeit zu bringen, wir haben unseren Schlüssel mit allen wichtigen Schlüsseln (Haus, Auto, Garage) dabei und dann noch unser EDC. Eine kleine Tasche in der alles Mögliche drinnen ist. Wir kommen im Büro an und erledigen unsere Arbeit. Am Abend packen wir wieder unseren Rucksack, sind müde und kaputt vom Arbeitstag und betreten die Straße und stellen fest, dass draußen das Chaos tobt und dass wir schnell abhauen müssen. Die erste Idee ist natürlich ab ins Auto und weg. Doch dann stellen wir an der Tiefgarage fest: da komme ich nicht mehr raus. Was bleibt uns noch übrig? Zu Fuß abhauen ist die einzige Möglichkeit. Mit dem Rucksack aber unmöglich. Das EDC nur mitnehmen? Die Frage ist, was bringt mir in dieser Situation das EDC? Man muss versuchen kreativ zu werden. Und das ist das worauf ich hinaus will. Das einzige um möglichst Ressourcen sparend nach Hause oder sonst wo hin kommt ist mit wenig Ballast zu laufen. Dafür muss man aber den Kopf einschalten und aufmerksam sein. Meines Erachtens hindert mich ein EDC in dieser Situation mehr als dass es mir nutzen bringt, vor allem wenn es groß und schwer ist. Meine Devise: mit ein paar wenigen Gegenständen vieles erreichen – und falls nötig ein zweites Lager aufbauen. Wichtig für mich als Every Day Carry ist das was ich mitbringe: Persönliche Fitness, Ausdauer, Kreativität und Wissen. Das Portmonee kann ich als Kartenetui für Ausweiß, Geldkarte, Bargeld benutzen und kann damit finanziell begrenzt das Überleben sichern. Sei es dass ich mir eine Flasche Wasser (ist am günstigsten und löscht zudem den Durst am besten) oder etwas zu essen kaufen kann. Der Schlüssel als Türöffner für meinen sicheren Raum und umfunktioniert als Messer für Brot oder als Kabelabisolierer. Was man mit diesem kleinen Tool alles anstellen kann ist überraschend. Und dann das Handy: In unserer modernen Zeit ein von einem sehr großen Stellenwert. Auf der einen Seite ist natürlich die Kommunikation wichtig ( Hilfe holen, Freunde und Verwandte warnen…) Aber auf der anderen Seite kann das Handy auch als Navi benutzt werden. Doch dabei muss man auf die Batterie achten, denn ein leerer Akku, macht das Handy unbrauchbar. Und dann natürlich noch unseren Verstand, unser Wissen und unsere Ausbildung. Wie kann ich geschickt eine Flucht-Rute wähle, wo komme ich am besten lang, welche Gegenstände können mir helfen Hindernisse zu überwinden? Aber auch Wissen über taktisches Vorgehen, benutzen von Gegenständen und gegebenen Strukturen. Sei es wie ich mir das richtige Ticket kaufe oder wie ich mit der Stadt in Einklang leben kann, lerne sie zu benutzen. Denn auf gelerntes zurück zu greifen ist anspruchsloser als selber kreativ zu werden. Und als letztes die eigene körperliche wie geistige Fitness. Ich glaube letzteres habe ich durch die zuvor angesprochenen Aspekte mehr oder weniger erklärt. Der körperlichen Fitness räume ich einen besonderen Raum ein, weil wir schlicht weg aufgeschmissen sind, wenn wir nach 100 Meter laufen schon völlig außer Atem sind, oder uns nicht mit Kleidung über Wasser halten können. Und vor allem die Fitness lässt sich trainieren. Wichtig dabei ist, dass man sowohl auf Ausdauer, wie auch auf Kraft setzt und dass man beim Training nicht schlagartig einen Erfolg erwartet, sondern sich den langsam erst aufbaut. Hartes Training ist somit umso wichtiger denn nur so kann ich wirklich fliehen und mich aus einer Gefahrensituation herausbegeben.
Was auch noch nützlich ist, ist ein grobes medizinisches Verständnis. Dass der Erste Hilfe Schein regelmäßig aufgefrischt wird, muss ich glaube ich nicht erklären. Denn nur so können wir nicht nur uns schützen, sondern auch anderen Helfen und hoffentlich daraus dann eigenen Nutzen ziehen. Und wenn nicht, dann sind wir wenigstens dann froh, wenn andere uns helfen können wenn wir mal Hilfe gebrauchen könnten.
Da dies lediglich Gedankengänge sind, wurde auf die Orthographie wenig geachtet.