Es war schwer. Der Liebeskummer hatte mich völlig überrumpelt und mein Herz in zwei Teile zerissen. Nicht einmal der Regen, der mir ins mein Gesicht fegte, lenkte mich von meiner Trauer ab. Ich sehe nur ihn vor Augen. Der Junge mit den dunklen Augen und Haaren, der zu seiner Hose keinen Gürtel tragen wollte und immer die Schultasche auf einer Schulternhälfte trägt. Ich schlenderte in tiefsten Gedanken weiter. Er hatte mich nur ausgenutzt. Ja, dieses Arsch, ach wieso musste ich mich gerade in ihn verlieben, schreibt mit jedem Mädchen stundenlang und macht ihnen Hoffnung. So wie bei mir....
Irgendwann habe ich es rausgefunden und ihn ab diesem Augenblick einfach ignoriert und das aller schlimmste ist, ihm ist es egal. Vielleicht wenn er auf mich zu gekommen wäre, hätte er mir bewiesen, dass er doch irgendwie Interesse an mir hätte. Im Gefühlschaos gefangen, bemerkte ich fast nicht, dass er direkt mit seinem Kumpel vor mir lief. Apprupt bremste ich ab und wünschte mir, er drehe sich jetzt bitte nicht um. Aber als ein Schulfreud von mir ins Ohr krächt: "Beeil dich, der Bus wartet nicht!" So konnte ich mich nicht länger hinter seinem Rücken verbergen und ich rief: "Ja, ich komme gleich!" Nach diesen Worten, drehte er den Kopf nach mir um, weil er meine Stimme erkannt hatte und starrte mich an, als ob ich ein Zombie wäre, der eben aus einem Grab gekrochen wäre. Jedenfalls bleib ich wie angewurzelt stehen. Ich wollte nicht weiter gehen und da passierte es..
Sein Freund zog ihn am Arm weiter und sie liefen an einem Kreisel vorbei. Ich foltge ihnen, allerdings im sicherem Abstand. Ein Auto bog in den Kreisel ein und das erste, was ich wahrnahm, waren das Schlittern von Reifen. Als ich sah, auf wen das Auto unkontrolliert zu steuerte, stockte mir den Atem. Es steuerte auf Raul zu, dem Junge, dem ich mein Herz geschenkt habe. Ich schmiss meine Schultasche auf den Grunde und rannte los. Sein Freunde wurde knapp von Auto verfehlt, aber das nächste Opfer würde es nicht verfehlen und das war Raul. Ehe das Auto mein ein und alles verquetschen konnte, packte ich sein Handgelenk und wir stolperten gemeinsam in die Büsche. Das Auto prallte gegen einen Baum, dass die Scherben nur so durch die Luft flogen aber das einzige was ich jetzt sah, war Rauls weit aufgerissener Mund. "Die Wahrheit ist, dass ich liebe dich und all der Scheiss, aber es ist dir egal...", dann starb er.
Hm, somit würde die Geschichte ja ganz traurig ausgehen.
Und vielleicht ist es besser, wie ihr euch ausdenkt, wie die Geschichte endet ; )