Die Sonnen scheint durch die kleine Dachluke, mit ihr fröhliches, unbeschwertes Kinderlachen.
Ich versuche mich zu erinnern wann ich das letze mal so unbeschwert gelacht habe.
Wann ich das letze mal richtig Kind sein konnte.
Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit.
Neben mir liegt Sissy, sie wimmert vor hunger.
" Ich weiss Sissy, es geht mir genauso. Versuch zu schlafen."
Ich stimme das Lied an, welches unsere Mutter uns immer zum einschlafen vorgesungen hat und wiege Sissy sanft hin und her, versuche ihr Wärme und geborgenheit zu geben, die ich mir auch so sehr herbeisehene.
Für einen kurzen Augenblick sind wir in unserer eigenen kleinen Welt, eine Welt in der es uns gut geht, in der wir geliebt werden, in der wir wärme und geborgenheit bekommen.
Der Moment währt nur einen kurzen Moment und das donnernde poltern auf der Treppe erinnert uns schmerzlich an die unschöne, graue Realität in der wir gefangen sind.
Die Tür wird aufgerissen und eine vor wut schnaubende Grossmutter füllt den Türrahmen.
" Denkt ihr das Geschirr wäscht sich von alleine ab? Schlimm genug das ich alleine kochen musste. Los bewegt euere faulen Hintern runter." schnauzt sie uns an.
" Ja Frau Hugenbot." antworten Eliza und ich im Chor.
Mit gesenkten Köpfen laufen wir hinter ihr die Treppe runter.
Die Küche sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.
In der Spüle stapelt sich das Geschirr und die Töpfe, die Wände und der Boden sind mit Teig verklebt, auf dem Boden liegen Brösel und Essen.
" Die Küche ist blitzeblank sauber. Wehe ich finde auch nur ein Haar dann." mit ihren Armen zeichnet sie die Bewegung eines herunterschnellder Gürtel.
Schweigend machen wir uns an die Arbeit, beseitigen das Chaos.
Als wir fertig sind ist schon nach 21 Uhr.
Wir sind müde und hungrig, aber wir wagen nicht uns Essen zu stibizen den wir wissen was uns blüht wenn wir erwischt werden.
Aus dem Wohnzimmer hören wir den Fernseher aus dem fröhliches Gelächter ertönt.
Auf Zehenspitzen schleichen meine Schwester und ich hoch auf den Dachboden.
Dort ist Sissy mittlerweile eingeschlafen.
Auch wir legen uns hin.
Ich zittere vor kälte, der Wind zieht durch die Ritzen des Dachbodens.
Die Decke hat Sissy und sie schläft unter dem einzigen Fetzen, den wir als Decke benutzen können.
Ich kann lange nicht einschlafen und lausche dem Knurren meines Magens.
Ich blicke durch die Dachluke zum Mond und während ich diesen grossen Runden Kreis am ansonsten dunklen Himmelszelt beobachte summe ich ein Mond ist aufgegangen und schlafe dabei ein.