Wie abgemacht treffen sich die Abenteurer vor der Taverne. Aslan, der Reiseführer, schenkt den Freiwilligen ein aufmunterndes Lächeln. „Also, meine Freunde, dann kann es losgehen. Seid ihr alle bereit?“
„Bereit!“, tönt Lila Jacks, die einen gewaltigen Raketenwerfer geschultert hat.
Marvin, umringt von sechs dressierten Kampfhühnern, nickt. Er versucht vergeblich, die Hühner in eine Marschformation zu bringen.
Tjen lächelt breit: „Kann losgehen!“
„So, ich sage euch nun, was ihr fürs erste wissen müsst“, verkündet Aslan. „Verges Talisman ist nicht in Belletristica versteckt, sondern in einer anderen Welt. Diese ist nicht so ohne weiteres zu betreten. Heute ist der Tag, an dem dies meinen Berechnungen nach möglich sein müsste. Irgendeine Verbindung zwischen den Welten besteht heute, die ihr suchen müsst.“
Die Freiwilligen tauschen überraschte Blicke. Eine andere Welt? Irgendeine Verbindung?
„Zunächst einmal solltet ihr die Umgebung beobachten“, rät Aslan ihnen. „Vielleicht fällt euch was auf?“
Die Gruppe sucht die nähere Umgebung ab, doch nur Tjen bemerkt etwas: „Es ist still! Ich höre keinen einzigen Vogel.“
Aslan nickt nachdenklich: „Wir sollten dem hier auf den Grund gehen, das hatte ich so nicht geplant. Hier stimmt etwas nicht. Aber vielleicht ist das ja ein Hinweis auf diese erwähnte andere Welt.“
Die Suche der Freunde lässt sie auf einen Holzkarren stoßen, unter dem ein großer Sack zu sehen ist.
„Meiner!“ Alle drei Abenteurer springen vor und kämpfen um den Sack, der in der Folge aufreißt. Drei kleinere Säcke fallen auf den Boden. Für einen winzigen Moment hat Tjen alle drei in der Hand, doch dann schnappen Lila und Marvin ihr je einen aus dem Griff. Beide finden 1.000 Goldmünzen in ihrem Sack. Tjen öffnet derweil ihren Sack und holt zwei kleine Fläschchen hervor. Ohne zu zögern entkorkt sie den ersten und trinkt den Inhalt.
„Tjen, ich weiß nicht, ob das so gesund …“, setzt Marvin an, als Heiler zu recht beunruhigt.
Tjen allerdings grinst euphorisch: „Ich fühle mich großartig! Unbesiegbar! Das sind Stärketränke.“
„Tja, siehst so aus, als wäre das Glück auf unserer Seite“, stellt Lila fest und zwinkert Tjen zu. „Du bist wohl unser Glücksbringer.“
Tjen geht nicht auf Lila ein, sondern verstaut den zweiten Stärketrank für später. Es dauert auch nicht lange, bis die Freunde nun das Portal zur anderen Welt finden. Es ist ein gut fünf Meter hohes, oben spitz zulaufendes Tor, von dem ein bläuliches Leuchten ausgeht. Im Inneren des Torbogens befindet sich dichter, bläulicher Nebel, der alles, was dahinter liegt, vor den Blicken der Abenteurer verbirgt.
Etwas unschlüssig sehen die Belletristicans darauf.
„Ich schlage vor, dass wir das Portal erst einmal untersuchen“, meint Aslan und stößt auf keine Widerrede.
„Wir könnten etwas an ein Seil binden und hindurch werfen“, schlägt Marvin vor. „Wenn es nicht mehr zurückkommt, machen wir auf dem Absatz Kehrt!“
„Und was, bitteschön?“, fragt Lila.
„Wir haben doch noch die leere Flasche vom Stärketrank!“ Tjen holt das Fläschchen hervor und Aslan reicht ihr einen Faden.
„Lass mich das machen“, unterbricht Lila, als Tjen die provisorische Angel fertig hat. „Falls was schief geht, dürfen wir nicht unseren hübschen Glücksbringer verlieren.“
„Wie du meinst.“ Achselzuckend überreicht Tjen Flasche und Faden.
Lila wirft die Flasche durch das Portal, die auch sofort von einem Sog ergriffen wird. Einen Moment kämpft Lila, dann wird ihr der Faden aus der Hand gerissen und verschwindet im Portal.
„Das ist gruselig!“, sagt Marvin.
„Das ist mir egal, ich geh da jetzt durch!“, beschließt Tjen und tritt, ehe jemand sie aufhalten kann, mutig vor den Torbogen.
Misstrauisch betrachtet sie den Eingang, dann, als habe sie sich einen inneren Ruck gegeben, marschiert sie entschlossen hindurch.
Die anderen warten gespannt, doch … nichts passiert.
„Und nun?“, fragt Aslan.
„Tjen, wenn auf der anderen Seite etwas Gefährliches ist, sag einfach nichts!“, ruft Marvin. Sie erhalten keine Antwort.
„Na los, hinterher!“, drängt Lila. Aslan stimmt ihr zu und Marvin folgt etwas widerwillig hinein in den Nebel.
Kälte schlägt ihnen entgegen. Der Nebel hüllt sie vollständig ein und alle drei verlieren das Bewusstsein.