Es dauert nicht lange, bis die Gruppe den Wald verlässt und sich in die Mittagshitze der anderen Welt begibt. Zum Glück haben sie ausreichend Wasser dabei, trotzdem ist das Wandern unangenehm. Es dauert jedoch nicht lange, bis sie etwas hören: Kampflärm! Jemand ist in Not!
„Ach, kommt, lasst uns weitergehen“, meint Lila desinteressiert.
„Bist du verrückt? Wir müssen helfen!“, widersprechen Tjen und Marv und eilen los.
„Ihr seid viel zu weichherzig!“, ruft Lila, während sie ihnen folgt.
„Das kommt von der, die mich eben noch tragen wollte!“, ruft Tjen zurück.
„Woher weißt du, dass wer auch immer da drüben in Gefahr ist, hübsch ist und eine Vagina hat?“, kontert Lila, als die Gruppe den Kampfschauplatz auch schon erreicht.
Leider handelt es sich bei der Person in Not tatsächlich nicht um eine hübsche Frau, sondern um einen Mann, der von drei abgerissenen Räubern angegriffen wird, die ihn mit ihren Messern bedrohen. Geschickt weicht er auch, doch über kurz oder lang werden die Angreifer die Oberhand gewinnen. Etwas abseits steht ein Karren mit einem Pferd – scheinbar edle Waren, auf die es die Banditen abgesehen haben.
Einer der Banditen hat Wurfmesser bei sich, ein anderer scheint der Anführer zu sein.
„Den mit den Wurfmessern übernimmt Lila!“, ruft Marv und eilt seinerseits mit den Hühnern auf den dritten Banditen zu. Tjen stellt sich währenddessen dem Anführer. Gerade, als diese kurze Absprache abgeschlossen ist, öffnet sich ein Portal in der Luft über ihnen und eine mit Pfeil und Boden bewaffnete Emma purzelt heraus.
„Hey, Leute!“, grüßt sie. „Ich wollte euch noch helfen.“
Während Emma und Lila im Hintergrund bleiben, bringt Tjen dem Anführer eine erste Wunde bei und weicht einem Gegenangriff glücklicherweise aus. Doch sie merkt schnell, dass mit diesem Bandit nicht zu spaßen ist.
Marv landet einige erfolgreiche Treffer bei seinem Banditen und dank Emmas Unterstützung blutet dieser schnell aus vielen Wunden. Marvin schickt die Kampfhühner zu Tjen, die erstaunlicherweise sogar gehorchen und sich auf den Banditenanführer stürzen. Lila landet derweil einige gute Treffer bei dem Banditen mit den Wurfdolchen.
„Freut mich sehr, so wunderschöne Hilfe bekommen zu haben!“, ruft Lila Emma zu, die lächelnd erwidert: „Dir helfe ich doch immer gerne!“
Tjen sieht neidisch zu den beiden anderen herüber.
„Leute, das hier ist ein Kampf auf Leben und Tod, keine Verkupplung!“, ruft Marvin die Gruppe zur Ordnung.
Mit vereinten Kräften bezwingen Emma und Marvin den ersten Banditen, als Lilas Raketenwerfer plötzlich blockiert und sie sich auch noch die andere Hand verbrennt. Sekunden später wird sie von einem Wurfdolch getroffen und taumelt nach hinten.
„Lila!“, ruft Emma und schießt einen Pfeil, der sich dem Banditen in den Hals bohrt und ihn fällt wie einen Baum. Zum Glück wurde Lila nicht schwer verletzt.
Übermütig wendet sich die Gruppe dem letzten Banditen zu, doch der Anführer erweist sich als äußerst hartnäckig. Er wehrt alle Angriffe ab oder weicht aus, und zu allem Unglück geraten auch noch die Hühner außer Kontrolle und laufen Tjen und Marvin zwischen den Füßen und Pfoten herum. Treffer um Treffer kassierte die Gruppe, bis der Bandit den Namen von jedem einzelnen der Helden kennt, da die anderen diesen immer wieder entsetzt kreischen. Übermüdet und verletzt stolpern die Kämpfer über die Kampfhühner, verletzten sich an den eigenen Waffen und der Kampf droht, ein sehr dramatisches Ende zu finden, als der Banditenanführer sich hämisch auf die „Nudel“ Tjen stürzt, die genau wie Marvin als Nahkämpfer bereits einiges abbekommen hat.
„Wenig Schaden ist besser als kein Schaden und kein Schaden ist besser als sich selbst zu verletzen!“, ruft Lila, um ihr Team zu motivieren. Tatsächlich funktioniert das, denn mühsam kann die Gruppe auch den letzten Banditen zermürben, der schließlich von den Kampfhühnern zu Tode gepickt wird.
„AH, was für eine Schande, vom Federvieh besiegt, ah, wenn das meine Großmutter erfährt, sie lacht mich ja aus, ich ...“, wehklagt der Bandit und stirbt.
Der Mann, den die Freunde gerettet haben, kommt erleichtert auf sie zu und lächelt sie an.
Er dürfte so um die Mitte dreißig sein. Seiner Kleidung nach ist er durchaus wohlhabend. Wohl mit ein Grund, warum ihn die Gangster überfallen haben. Vorsichtig klopft er sich den Dreck aus dem edlen Stoff, ehe er mit einer etwas näselnden Stimme und mit einem eigentümlichen Akzent sagt: „Habt Dank für die Rettung, meine Freunde. Darf ich mich vorstellen, ich bin Janis Pulah. Mit wem habe ich die Ehre?“
Aslan und seine Begleiter stellen sich kurz vor. Janis lächelt immer noch freundlich und meint dann: „Ich habe hier einige Decken in meinem Karren, die kann ich holen und ihr könnt auch darauf setzen und ausruhen. Ihr hat ja ganz schön etwas abbekommen.“
Dankbar nehmen die nun fünf seine Einladung an und gesellen sich zu ihm, um etwas über ihn zu erfahren und eine wohlverdiente Pause nach dem langen Kampf einzulegen.