Plötzlich klingelte Ethans Handy, er ging ran und sah erschrocken aus.
»Das könnt ihr vergessen, ihr bekommt es nicht. Lasst mich in Ruhe.«, sagte er mit ernster Miene. Lisa sah ihn besorgt an, als er das Handy wieder in seine Tasche packte.
»Wer war das?«, fragte sie nach. Ethan sah sie an und wusste, dass er ihr nicht die Wahrheit sagen konnte.
»Ein Händler, er wollte etwas Bestimmtes, was ich ihm aber nicht geben kann. Er hat schon sehr oft angerufen.«, Ethan wirkte nervös. »Ich muss jetzt auch los.«, meinte er und ging. Wieder einmal ließ er Lisa einfach stehen.
Dieser Anruf schien ihn mehr als nervös zu machen, er war ihn eindeutig unangenehm und Lisa wusste, dass er gelogen hatte, niemals war das ein Händler, er klang viel zu persönlich.
Trotz allem ging Lisa wieder zu Tagesordnung über.
Am nächsten Abend auf den Weg nach Hause, fiel Lisa ein schwarzer Combi auf. Den ganzen Weg über schien er in ihrer Nähe zu sein. Sie konnte nicht direkt erkennen, wer in dem Auto saß. Auch als sie einkaufen ging, stand der Combi in der Nähe. Im Kaufhaus selbst, hatte sie das Gefühl, sie würde verfolgt werden. Zwei düstere Typen in Anzügen gingen die ganze Zeit ein paar Meter hinter ihr. Sie fühlte sich nicht besonders wohl, und beeilte sich, dass sie nach Hause kam.
In der Wohnung angekommen, sah sie aus ihren Wohnzimmerfenster nach, ob sie den Combi sehen konnte. Dieser Stand tatsächlich nur ein paar Meter weiter von ihrem Haus entfernt. Wer waren diese Typen und was wollten sie? Aus purer Verzweiflung und weil sie sich nicht anders zu helfen wusste, rief sie den einzigen Menschen an, bei dem sie sich sicher fühlte. Ethan.
»Hallo, kannst du rüber kommen bitte. Ich hab Angst.«, sagte sie ängstlich, als Ethan ans Handy ging. Ethan hörte ihre Verzweiflung raus, und zögerte nicht lange, er klopfte an ihre Tür. Lisa öffnete sie und wirkte nervös.
»Hi, was ist denn los?«, Ethan war besorgt, auch wenn die Stimmung zwischen ihnen beiden in letzter Zeit nicht gerade toll war, wollte er nicht, dass ihr etwas passiert.
»Ich weiss nicht genau. Aber ich hab das Gefühl, ich werde verfolgt.«, erklärte Lisa ihn.
»Wie meinst du das?«, fragte Ethan.
»Seit ich von der Arbeit kam, verfolgt mich so ein schwarzer Combi und beim Einkaufen, liefen ein paar merkwürdige Typen, ein paar Meter hinter mir die ganze Zeit.«, erzählte sie weiter.
»Und ist der Combi immer noch da?«, fragte Ethan. Sie ging zum Fenster und zeigte Ethan den Combi.
»Siehst du dort«
Ethan kannte das Auto, wollte sich aber nichts anmerken lassen. Diesmal wollte er nicht davon laufen, sondern bei Lisa bleiben, denn dieses Auto bedeutete nichts Gutes. Er stellte sich bloß die Frage, warum sie Lisa verfolgten, wenn sie eigentlich etwas von ihm wollten?
Auch wenn Lisa es schwerfiel das zu fragen, sie wollte nicht alleine sein.
»Kannst du heute Nacht hier bleiben?«, sie sah ihn nervös an. Insgeheim hatte sich Ethan diese Frage gewünscht.
»Natürlich wenn du dich dann sicherer fühlst.«, antwortete er mit einem Lächeln.
»Ich hab auch Steak da«, meinte Lisa. Sie machte beiden etwas zu Essen, und dachte auch daran, das Ethan es gerne blutig mochte. Es knisterte immer noch zwischen ihnen. Ihre Blicke füreinander waren eindeutig. Sie redeten eigentlich nicht viel miteinander, aber sie verstanden sich auch ohne Worte. Jeder Blick von Ethan bat um Verzeihung und Lisas Blicke sagten einfach nur »Lass uns von vorne anfangen«.
Sie sahen zusammen fern und Lisa kuschelte sich an Ethan ran, als wäre nie etwas gewesen. Ethan streichelte sanft ihre Schulter, während er sie an sich drückte. Es gab gerade keinen Platz, wo er lieber gewesen wäre. Und dann überkam beide wieder diese Anziehung. Sie sahen sich an und kamen sich näher.
»Lauf bitte nicht wieder weg«, sagte Lisa. Sie sah gerade so flehend zu ihm, dass er nicht anders konnte. Er wollte nicht wieder feige sein.
»Nie wieder«, flüsterte Ethan und zog sie sanft zu sich, um sie zu Küssen. Er musste lernen, seine Gefühle für sich zu behalten, dann würde alles gut werden, dachte er. Nur bei ihr fühlte er sich komplett.
Ethan und Lisa verschlug es kurz darauf ins Schlafzimmer, diesmal blieb Ethan bei ihr.
Am nächsten Morgen wachte Lisa mit einem zufriedenen Lächeln auf. Ethan lag immer noch neben ihr. Sie war glücklich und nichts konnte sie gerade von ihrer guten Laune abbringen.
Ethan wurd wach und lächelte Lisa an.
»Guten Morgen«, er zog sie zu sich und küsste sie. Beiden kam es wie ein Traum vor. Aber Ethan hoffte, dass es am Ende kein böses Erwachen gab, denn die Typen im Combi wollten etwas. Doch für den Moment war er glücklich, dass er sich mit Lisa versöhnt hatte.
Lisa machte Frühstück, aber Ethan hatte keinen Hunger, er ging stattdessen unter die Dusche und meinte, er isst später was.