Ich stand da auf diesem Dach,
Mit Ausblick über ganz Paris
Und beobachtete die Flammen,
Die in den Himmel züngelten
Ich wollte schreiben...
Wie sehr ich mich in diese Kirche verliebt hatte
Wie sehr diese Mauern mich berührten
Wie sie mein Innerstes ehrfürchtig schweigen liessen
Dass ich mit den Tränen kämpfte, ob der Macht, die das Gemäuer ausstrahlte
Ich stand da in dieser Kirche,
Blickte empor zu den eindrücklichen Rosetten, dem Kreuzgewölbe
Fragte mich plötzlich, ob es vielleicht nicht doch eine höhere Macht gab
Genoss es, wie die Kirche alle innehalten liess
„Siehst du das Feuer?“
Ich nickte nur.
„Was brennt denn?“
„Notre-Dame“, flüsterte ich.
Ich wollte schreiben...
Wie wütend mich die Touristen machen
Sie tragen Hüte und Trägertops
Nehmen die Kirche nur mit der Linse ihrer Kamera wahr
Sind blind für die Schönheit, die sich ihnen bietet
Ich ging durch das Seitenschiff
Meine Schritte begleitet durch den Klang der Sonntagsmesse
Ich drehte mich im Kreis und liess alles auf mich wirken
Wischte mir verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel
Und dann stand ich da,
Erblickte die Furcht einflössende Schönheit
In der die Flammen die Nacht erhellten
Und die Königin von Paris, meine geliebte Notre-Dame, zerstörten