Ihre nackten Füße berühren sanft den von der Sonne erwärmten Asphalt. Sie versetzt jede einzelne ihrer Zehen in Bewegung, wie als würde sie versuchen, den unnachgiebigen Boden zu erweichen. Die junge Frau beginnt sich zu drehen, wobei ihre Arme um sie kreisen. Ihr von der Mittagssonne berührte Haar bildet einen golden Vorhang rund um sie. Kieselsteine bohren sich in ihre Fußsohlen, doch sie spürt es nicht. Sie fühlt bloß den warmen Sommerwind der ihre porzellanweiße Haut berührt. Ihr gelbes, leuchtendes Kleid um wirbelt sie, wobei der Stoff immer wieder ihre dünnen Beine streift. Sie fühlt sich wieder wie ein Kind und die Luft ist von einem dezentem Zitronenduft erfüllt.
Er hört den Motor leise unter sich brummen. Die in buntes Papier verpackten Kisten rutschen bei jeder Kurve von der einen Fensterseite auf die andere. Das warme Auto ist von einem widerlich beißendem Zitronenduft erfüllt, der von dem gelbem Duftbäumchen ausgeht. Er beobachtet, wie die Geschwindigkeits immer weiter nach oben steigt. Und als sie die hunderter Marke knackt, fühlt er eine tiefe Befriedigung in sich drinnen. Er hat es eilig. Ist wie immer zu spät weg. Der Stress lässt seinen Puls nach oben gehen und der Kragen seines Hemds schneidet unangenehm in sein Fleisch. Doch er bemerkt es kaum. Das einzige auf das er seine Aufmerksamkeit lenkt ist die Uhr, dessen Zeiger unnachgiebig weiter ticken. Und plötzlich sieht er sie.
Ihr Körper liegt leblos auf warmen Asphalt. Aus ihrem Kopf fließt langsam dickflüssiges rotes Blut und ihre Glieder sind in einem unnatürlichem Winkel von ihr gestreckt. Und plötzlich scheint es, als wäre die gesamte Welt von einem Zitronenduft erfüllt.