2015 fing meine Geschichte mit solch einem Gebäude an... weiß, neutral und eigentlich kein Ort zum wohl fühlen... Nachdem die Ärzte für mich die weißen Typen, heraus gefunden haben das ich Krebs habe, stand für mich nicht nur die Welt still, ich wusste nicht wie mir geschah... Ich zittere am ganzen Körper bis von der einen auf die andere Sekunde für mich das Licht aus ging. BÄÄM 29.9.15 der Tag an dem der Schock tief saß. Ich wachte in einem Krankenzimmer auf mit Kabeln und Schläuchen verbunden an die Geräte, die meinem Körper eine Stimme gaben, das Herz bubberte und sprang förmlich aus mir raus... Ich hatte einen kreislaufabfall einen Blackout. Nachdem 2 Tage vergangen sind in denen sich mein Kreislauf stabilisiert hat, erklärte mir der weiße Typ irgendwas von Krebs, Chemo, Operationen und Tumor.... es prallte alles an mir ab, der Kopf völlig überfordert mit diesen Begriffen... dann setzte sich eine Pädagogin nehmen mich, die es mir behutsam erklären sollte, doch auch sie prallte an mir ab...
Während die Pädagogin bei mir auch nicht durch kam, versuchte es eine Kinderkrankenschwester die mich schon von früher kennt als ich 18 Monate alt war, schaffte es mir ruhig und in einfachen Worten meine Diagnose zu erklären, sie erklärte mir auch was auf mich zu kommen würde, wie die Chemo ablaufen würde und vorallem was für Operationen mich erwarten... Sie schaffte es, das ich dieses weiße Gebäude betrat und für einige Wochen und Monate zu "wohnen". In und nach ihrer Schicht war sie für mich da und lenkte mich ab. Sie war die erste, die meinen ersten Haarausfall während der Chemo mitbekam, mir ganz vorsichtig Mut machte sie komplett abzurasieren... nach vielen Tränen, wutausbrüchen haben wir es umgesetzt, ich machte mir Musik auf die Ohren und schloss die Augen, versuchte dabei dieses summende Geräusch zu ignorieren... nach einigen Minuten öffnete ich die Augen und sah mir in den Spiegel... mir liefen die Tränen literweise... im Spiegel sah ich ein krankes kahlköpfiges Gesicht... mit tüchern verdeckte ich den Kahlen Kopf, ich schämte mich... wollte nur noch aus diesem Alptraum raus!!! Neeeiiiin schrie ich gegen den Spiegel und war kurz davor alles kurz und klein zu hacken... weg sind sie meine langen Haare... es hat ewig gedauert bis ich es akzeptieren konnte... meine Haare waren mir wichtig, das Flechten von zöpfen, hochstecken der Haare, all das fehlte mir mit einem Kahlschlag. Trotzdem musste ich weiter machen, die Chemo über mich ergehen lassen um mich auf die große Operation vorzubereiten. Ich wusste das es Metastasen gab, an der Bauchspeicheldrüse und anderen Gegenden. Also ging es weiter mit viel Wolle und Musik durch die Chemotherapien. Während der Therapie war ein ganz besonderer Mensch immer an meiner Seite. Wir waren wie Schwestern und mit ihrer Mama zusammen eine kleine Monster Familie, sie lenkte mich ab. Wir gingen wenn ich durfte raus, genossen die Natur und die Sonne. Ohne sie hätte ich diese harte Zeit nicht überstanden.
Doch trotz, das meine Schwester mich abgelenkt hat, traute ich mich nicht ihr gehen über meinen kahlen Kopf, meine Glatze zu zeigen. Sie sah mich nur mit Mützen, Tüchern oder einem Schal den ich mir rumgemacht hatte... keiner sollte mich mit oben ohne sehen. Ich suchte nach ganz vielen bunten tüchern und strickte oder häkelte mir ganz viele Mützen, die ich individuell einsetzten konnte zum passenden Outfit. Kurz vor meiner großen Op, war ich viel bei meiner kleinen Monster Familie, wir gingen viel raus in die Natur und machten uns so gut es geht, schöne Abende... In dieser Zeit besuchte ich meine alte Schule und öffnete mich mit meinen ehemaligen Lehrern gegenüber. Sie waren schockiert und ratlos, schafften es aber mich zu motivieren, schenkten mir immer ein Lächeln und kamen mir bei besuchen immer mit offenen Armen entgegen. Ich hätte nicht gedacht, das meine ehemalige Schule später, für mich ein sehr wichtiger Ankerpunkt wird. Zwei Tage kurz vor der Op, wollte ich abhauen... Ich packte meine sieben Sachen, löste mich vom Tropf und raus ging es. Kurz vorm Ausgang wurde ich erwischt von einer Dame mit grüner Kluft, fragte mich nach meinen Namen und wo ich denn so schnell hinwollte... Mist, Erwischt. Also ging es mit ihr zurück auf mein Zimmer, sie schloss mich wieder an den Tropf und faselte irgendwas von Narkose, Nebenwirkungen und Risiken, hörte mein Herz ab schaute auf den Blutdruck und miss meine Temperatur. Nachdem sie ihren Vortrag beendete fragte sich mich, ob es Unklarheiten gäbe... Ich schaute sie nur an und nickte, fragte sie wie hoch die Wahrscheinlichkeit sei, die Operation zu überstehen ?! Die Anästhesie schaute mich mit gesungen Blick an und sagte, sie schaffen es, glauben Sie daran. Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer... Nach Schichtende schaute meine persönlich Krankenschwester nach mir und versuchte mir meine Ängste zunehmen, sie schaffte es zumindest das ich einschlafen konnte.