Tiara:
„Wie lief das Training?“, fragte Coilin seine Tochter. „Erinnere mich bitte nicht daran. Ich spüre meine Arme nicht mehr!“, stöhnte ihre beste Freundin. Tiara merkte, wie Damian ein Grinsen unterdrückte. Alic versuchte es nicht einmal zu verbergen. „Wieso muss ich eigentlich noch einmal so hart trainieren?“, fragte sie ihren Vater. „Dir kann man doch nichts recht machen. Erst hast du dich beklagt, dass du nicht trainieren darfst und jetzt meckerst du, dass du trainierst. Genau wie deine Mutter.“ „Hey!“, rief Mila und funkelte ihren Mann an. „Daddy, es gibt so etwas wie die Mitte“, fing Selena zuckersüß an, änderte aber dann ihre Tonlage. „Aber der Typ, der mich unterrichtet, ist ein Monster!“ Diesmal lachte Alic. Selena funkelte ihn wütend an. „Brann ist der beste Bogenmeister, den es gibt“, warf Coilin ein. Damian hielt mitten in der Bewegung inne und starrte Coilin an. „Brann trainiert Sel?“, fragte er überrascht. „Spitze oder?“, rief Coilin. Damians Blick wanderte zu Sel, die wiederum die Augen verdrehte. „Brann ist einer der, wie soll ich sagen… Erbarmungslosen Bogenmeister in ganz Chandrick. All seine Schüler, brechen nach dem ersten Training zusammen“, erneut sah er Selena an. „Wie zum Teufel, hältst du das aus? Und dann auch noch eine Woche?!“ Diese zuckte bloß mit den Schultern. Tiara sah ihre Freundin an. Alic lachte inzwischen nicht mehr. Stattdessen sah er Damian stirnrunzelnd an. „Woher kennst du ihn?“ „Ich bin viel herumgekommen.“ Er wandte sich nun an den König. „Bei allem Respekt, aber ich bezweifle, dass Brann der richtige Trainer für Selena ist.“ Tiara merkte, wie sehr er sich zurück hielt. Mila sah ihre Tochter an. „Wie verläuft dein Training? Was musst du machen?“, nun schwang Besorgnis in ihrer Stimme. Nachdem Selena aufgezählt hatte, was sie alles machen musste, drehte Mila sich langsam zu ihrem Mann um. Jeder am Tisch sah stumm zu. Mila konnte einem manchmal Angst einjagen. „Wie zum Teufel, kannst du so jemanden einstellen, der unsere Tochter trainieren soll! Hast du denn gar nicht nachgeforscht?“, zischte sie. „Naja, ich habe gehört, dass er der Beste ist…“ „Ich glaub das einfach nicht!“, rief sie. Dann wandte sie sich an ihre Tochter. „Du machst Pause, bis wir einen geeigneten Trainer für dich finden. Und dieses Mal“, sie sah ihren Mann an, „Übernehme ich das.“ Danach verlief das Essen ganz ruhig.