Killian:
Mit einem komischen Gefühl, kam Killian wieder bei den anderen an. „Sie ist immer noch im Anwesen!“, rief er. „Es war ein Zauberspruch für eine Botschaft. Wie konntest du dich mit ihr unterhalten?“, fragte Sirius entgeistert. „Das ist doch jetzt egal! Wo genau ist sie?“, fragte Selena. „In den Katakomben. Ich muss Jack sprechen.“ Er rannte aus dem Besprechungszimmer raus. Im Flur kam ihm Jack entgegen. „Alles über die Katakomben“, brachte er hervor. „Was?“ „Tiara ist in den Katakomben. Wie kommen wir dorthin?“, erklärte Selena. „Wir können da nicht einfach reinstürmen! Das bringt nicht nur uns, sondern auch Tiara in Gefahr.“ Mal wieder war Damian, derjenige, der einen klaren Kopf bewahren konnte. „Was hast du für einen Plan?“ „Wir können nicht alle da runter gehen. Wir brauchen auch Leute, die hier bleiben und Stellung halten.“ „Ich werde auf jeden Fall da runter gehen!“ Killians Stimme klang hart. „Also gut. Killian, du gehst mit Jack, Thea und Alic runter.“ „Sind wir nicht zu wenige?“, fragte Thea. „Der Rest von uns wird das Anwesen evakuieren.“ „Was?“, Selena sah Damian entgeistert an. „Er hat Recht. Wenn sie sich hier aufhalten ist niemand sicher“, stimmte Jack Damian zu. „Hier oben werde ich alles organisieren. Wo ist Mila? Sie sollte euch ebenfalls begleiten.“ „Wohin begleiten?“, ertönte auch schon Milas Stimme. Sie hatte ganz rote Augen. „Ähm…Mum. Tiara lebt und ist in den Katakomben.“ Milas Augen weiteten sich, als sie realisierte, was Selena sagte. „Gott sei Dank! Okay, dann sollten wir keine Zeit mehr verlieren.“ „Wo ist Dad?“, fragte Selena. „Er redet mit Amon.“ „Gut, dann wird es Zeit, dass wir handeln.“ „Wartet. Mika muss mit euch kommen!“, warf Damian ein. Er spürte Sirius‘ fragenden Blick auf sich. „Darum kümmere ich mich.“ Alic löste sich von der Gruppe und machte sich auf die Suche nach Mika. Jack zog sein Schwert und lief los. Die anderen folgten ihnen. „Warum hast du mich nicht mitgeschickt?“, fragte Sirius. Damian sah ihn an. „Weil du mächtiger, als dein Vater bist und wir dich hier brauchen und jetzt ran an die Arbeit.“ „Was machen wir?“, fragte Selena. „Erst einmal müssen wir die königliche Familie hier rausschaffen. Sel, du suchst nach deinem Vater und mit ihm evakuiert ihr das gesamte Personal. Ich werde Flanna und die anderen Familien und Freunde hier rausschaffen. Sirius, du wirst eine Falle für die Rachegöttinnen bauen. Aus der sie nicht entkommen können.“ Sirius schluckte. „Vergiss es. Das letzte Mal ist dabei jemand ums Leben gekommen.“ „Dann pass diesmal auf, dass niemand ums Leben kommt!“, schrie Damian ihn an. „Wir haben keine Zeit mehr!“ Selena trat zu Damian. „Wir treffen uns wieder.“ „Sicher.“ Er beugte sich runter und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, dann ließ er sie stehen und ging. „Okay, dann mal an die Arbeit. Sirius, du schaffst das. Wir alle glauben an dich.“ Sie drückte seinen Arm und ging dann in die Richtung, wo ihr Vater war.
Runa:
Sie hatte lange nichts mehr von draußen gehört. Dann hörte sie einen lauten Knall. Levi und Linus kreischten. „Ganz ruhig. Alles ist gut, wir sind hier sicher.“ Sie drückte beide an sich. „Bleibt hier sitzen und bewegt euch ja nicht.“ Sie ging zur Tür und öffnete sie einen Spalt weit. Die Wachen, die sie beschützen sollten, lagen auf dem Boden. Sie wurden getötet. „Verflucht“, murmelte Runa und schloss die Tür ab. Sie ging zum Fenster und sah raus. Dunkle Wolken zogen auf. Sie zog die Vorhänge zu und ging auf die Zwillinge zu. Gleich würde jemand kommen, und sie hier rausholen. „Hey, alles ist gut. Ich bin bei euch.“ „Was ist da draußen los, Runa?“, fragte Linus und zitterte am ganzen Körper. Noch ein weiterer Knall. „Ich weiß es nicht.“ Sie drücke beide an sich. Wenn es zu einem Kampf kommen sollte, war sie nicht richtig angezogen. „Wollt ihr etwas machen, was ich euch ansonsten verbieten würde?“, fragte sie schließlich. „Was denn?“, wollte Levi wissen. Runa stand auf und holte zwei Scheren. „Ihr dürft den Rock von meinem Kleid zerschnippeln.“ Sie brauchte Beinfreiheit und die Jungs mussten sich ablenken. „Aber nur bis hier hin“, sie zeigte bis zu ihren Knien. „Aber dein Kleid ist doch so schön.“ „Danke Levi. Aber wenn ihr damit fertig seid, wird es noch schöner.“ Er hatte recht. Sie liebte dieses Kleid. Es war mintgrün und war um ihren Körper gewickelt. Die Ärmel waren aus Tüll. „Legt los.“ Sie stellte sich in die Mitte, nahm eine dritte Schere und zerschnitt das Tüll in zwei Hälften. Nach nur wenigen Minuten, war ihr Kleid unten zerfranst, aber es sah nicht schlecht aus. Sie setzte an, etwas zu sagen, da sprang die Tür auf und einer der jungen Männer stand im Türrahmen. „Beeilt euch.“ „Warte, die Männer“, sie deutete auf die Wachen. „Sind nicht mehr da. Komm jetzt.“ Runa schnappte sich die Hände von den Zwillingen und lief los. „Wohin gehen wir?“, fragte Runa. „In den sichersten Ort in diesem Anwesen.“ „Und wo soll das sein?“ „Der geheime Bunker“, antwortete er. Er hatte sein Schwert zurück in die Scheide gesteckt, aus Rücksicht auf die Zwillinge. Aber sein Blick war wachsam. Er war definitiv ein Krieger und kein Prinz. Auf einmal wurde er von den Füßen gerissen und flog Meterweit nach hinten und prallte gegen eine Wand. Levi und Linus fingen an zu weinen. Runa riss die Augen auf, als sie ein bekanntes Gesicht vor ihr sah. Er war auch ein Gast gewesen. Ihr Blick zuckte zu dem jungen Mann, der sie in Sicherheit bringen sollte. Jetzt lag er ohnmächtig auf dem Boden. „Na super“, murmelte sie. Sie spürte wie sehr die Zwillinge zitterten. „Runa, nicht wahr?“, fragte er mit einem hämischen Grinsen. „Wer will das wissen?“, fragte sie mit fester Stimme und zog die Zwillinge hinter sich. „Ich bin Lean.“ Er verbeugte sich vor ihr. Sie verzog keine Miene. „Runa, wir haben Angst“, flüsterte Linus. Sie strich mit dem Daumen über sein Handrücken, um ihn zu beruhigen. „Überlass mir die Jungs und ich lasse dich in Ruhe.“ „Nicht einmal in deinen Träumen.“ „Ich habe dich gewarnt.“ Dolche tauchten in seinen Händen auf und er schleuderte beide auf sie. Sie machte keine Anstalten, auszuweichen. Sie würde die Zwillinge nicht sterben lassen. Auch wenn ihr Geheimnis ans Licht kommen würde. In ihren Augen flammte Feuer.
Selena:
Sie hatte mit ihrem Vater und den anderen , jeden in den Bunker gebracht. Sirius hatte die Wände verstärkt. „Wo bleibt Damian mit den Jungs?“, fragte Selena und kaute auf ihrer Unterlippe. „Ich werde nach ihnen schauen.“ Sirius ging aus dem Raum. Das sah Damian nicht ähnlich. Er müsste schon längst zurück sein. Sirius hörte krach aus dem Flur und daraufhin rannte er los.