Church stand immer noch vor der Vitrine, in welcher Badria die schwarze Krone des Dunklen aufbewahrte.
"An deiner Stelle würde ich es nicht wagen deine Hand danach auszustrecken!", Badria zeigte mit ihrem Schwert auf ihn, "Sonst wirst du diese Hand verlieren!"
Church grinste süffisant: "Du wärst nie schnell genug bei mir um mich aufzuhalten und selbst wenn, du kommst nicht an mich heran!"
Schwarze Fäden schossen aus seinem Körper, damit Badria beim versuch ihn zu treffen einen vernichtenden Schlag von seinem Gift abbekommen würde.
Er streckte die Hand aus, berührte die Klinke der Vitrine und war daran sie herunterzudrücken, als ihn ein zuckender Schmerz durchfuhr.
Church riss seine Augen auf, sein linker Arm, mit dem er versucht hatte an die Krone zu kommen, wie auch alle Fäden in dieser Richtung waren abgetrennt worden.
Badria lächelte triumphierend, er war ihr in die Falle gegangen.
"Wie hast du...", Church hielt sich den Stumpen alles, was nach seinem Ellbogen existiert hatte, war weg. Wie auch die Fäden löste sich sein Arm einfach in Rauch auf. Schwarzes Sekret trat, gemischt mit Blut, aus der Wunde.
Badria wusste, das sie mit diesem Angriff viel Kraft verbraucht hatte, aber es war ihr gelungen mit ihrem Schwert, welches sie gelernt hatte zu teleportierten, durch die Höllenflammen blitzschnell, für seine Augen nicht sichtbar da er auf sein Ziel fokussiert war, den Arm abzutrennen und ihn damit erheblich zu Schwächen.
Was Church nicht ahnen konnte war das Badria damit sein Todesurteil in den Händen hielt, sie konnte spüren, wie das Schwert ihres Vaters sich an der Kraft des Gifts labte und diese Macht absorbierte.
Nun konnte sie damit einen Schatten töten, was war ihr Plan gewesen. Badria hatte damals gesehen, wie Chruch beinahe seinen Verletzungen erlegen war als sein Bruder ihn mit den Fäden durchbohrte. Einzig und alleine die Tatsache das das Gift nicht in sein Herz gelangen konnte hatte ihn vor dem Tod bewahrt. Diesmal würde Badria ihn mitten in sein finsteres Herz treffen und damit für immer auslöschen.
Churchs Gesichtszüge waren dabei zu entgleisen, Badria kannte diesen Blick, nun brach all sein Wahnsinn aus ihm heraus. Die Fäden zuckten und tanzten wirr um ihn, dann stürmte er auf sie zu.
Badria ließ das dunkle Schert los, es fiel klirrend zu Boden und packte mit beiden Händen den Griff des Schwerts ihres Vaters.
Mit einem großen Schwung durchtrennte sie die Fäden, die auf sie zuschossen, Flammen schossen aus ihrem Körper, um sie zu schützen und Chruch musste zurückweichen. Er schlug einen Salto und landete elegant, dann funkelte er sie wütend an: "Du hast nie gelernt auf deine Umgebung zu achten! Deine fehlende Rückendeckung wird dich ins Grab befördern, hahahaha!"
Badria riss die Augen auf, hinter ihr bewegte sich etwas und plötzlich spürte sie etwas an ihrem Rücken.
Ein Aufprall, der Badria fast von den Füßen riss und grelles Licht, das den Raum flutete.
Arya stand nun Rücken an Rücken zu ihr und hatte mit ihrem Schild den Schlag von Deseis, der in den Schatten gelauert hatte, abgeblockt.
"Dafür decke ich ihr den Rücken, wenn ihr so feig seid und zu zweit gegen dieses Mädchen vorgeht!", Arya verpasste Deseis einen Stoß mit ihrem Schild, der ihn gegen die Mauer des Raumes schleuderte.
Dann griff sie an ihr Ohr: "Sag wie sieht es aus, hast du ihn?"
Badria fragte sich mit wem sie sprach, plötzlich fielen Schüsse, die auf Church gerichtet waren. Die Kugeln konnten ihn zwar nicht töten, aber sehr wohl verletzen und in seiner Bewegung einschränken.
"Geladen und entsichert, ich werde nicht zulassen, dass ihm ein weiterer Angriff gelingt!", hörte Arya Amelies Stimme in dem Knopf in ihrem Ohr.
Deseis rappelte sich wieder auf und zeigte auf Arya: "Du hast versagt, als wir uns das letzte Mal trafen und du wirst wieder versagen!"
Arya warf ihm einen trotzigen Blick zu und wehrte ihn ein weiteres Mal ab: "Jetzt, gib diesem Monster den Rest!"
Badria verschwand, sie löste sich von Arya, Flammen schossen aus ihrer Klinge und sie holte aus, um den durch die Kugeln immer noch behinderten Church zu erledigen. Die Klinge traf auf etwas Hartes und wurde aufgehalten.
"Jetzt geht es euch an den Kragen!", eine unheilvolle Stimme erfüllte den Raum, Badria hatte sie schon einmal gehört, in ihren Träumen.
Der Dunkle war bekommen, sie stand vor ihm und er hielt mit einer Hand die Klinge, die Church hätte treffen sollen.
Arya stieß Deseis, der weiter versuchte sie mit seinen blitzschnellen Attacken zutreffen, in eine der Vitrinen, die zerschellte und wirbelte herum.
"Geh da weg!", sie eilte zu Badria und riss sie an den Schultern zurück, gerade noch rechtzeitig.
Erschöpft atmete Arya aus, dabei bemerkte sie das sie ihren Atem sehen konnte, eine eisige Kälte hatte den Raum geflutet.
Sie hörte, wie sich jemand hinter ihr abstieß, diesmal hatte sie nicht auf ihre Deckung geachtet.
Schattenklauen hatten sich um Deseis Hand gebildet, Arya wollte nach ihrem Schild greifen, aber in der finsteren Aura des dunklen verblasste es einfach und verschwand.
Sie riss ihre Arme vor ihr Gesicht um den Angriff ein bisschen blocken zu können, im letzten Moment wirbelte Badria ihr Schwert durch die Luft und durchtrennte die Schatten die aus Deseis Hand kamen.
"Hinter euch!", Amelie verriet zwar mit ihrem Ruf ihre Position, aber nur so konnte Badria den Angriff von Church abwehren.
Arya musste einige Schläge von Deseis einstecken die sie im Bauchbereich und an den Armen trafen.
"Verdammt!", hörten sie von Amelie die nun ins Visier der Verstoßenen geriet, die der Dunkle beschworen hatte während sie abgelenkt waren.
"Ich habe einige aufdringliche Verehrer!", rief sie Arya zu, "Ich versuche sie von euch wegzulocken!"
Arya keuchte, als Deseis sie wieder traf und spuckte eine Menge Blut aus, das Gift, das über seine Schläge in ihren Organismus gelangte, begann schon ihre Wirkung zu zeigen.
Plötzlich hörte Deseis auf und schien angestrengt zu lauschen. Da hörte Arya es auch, ein bedrohliches Knurren, welches von der Galerie zu kommen schien, auf der sich auch Amelie positioniert hatte.
"Das du es wagst sie anzugreifen!", kam eine Stimme aus der dort oben herrschenden Dunkelheit, "Das du es wagst deine Hand gegen wie zu erheben!"
Deseis verstand: "Dann muss ich das schnell zu Ende bringen, bevor du eine Gelegenheit bekommst mich aufzuhalten!"
Wieder wurden seine Hände zu Schattenklauen, Arya wusste, dass er jetzt ernst machte, das würde sie auf keinen Fall überstehen.
Doch bevor Deseis sie traf, sprang jemand oder besser etwas, zwischen sie, ein riesiger Wolf. Er warf Deseis zurück, bekam aber dafür einen gewaltigen Schlag ins Gesicht ab.
Arya hörte in Winseln, der Wolf taumelte und begann sich zu verändern.
"Scheiße, entfuhr es dem Mann mit dem langen aschblonden Haar, der aus dem Wolf geworden war. Er hielt sich eine Hand über seine Augen, eine Menge Blut quoll daraus hervor.
"Du bist viel schneller geworden!", stellte Deseis kühl fest, "Und doch bleibst du auf ewig ein Idiot, immerhin stehst du auf der falschen Seite, Claude!"
Claude begann plötzlich zu grinsen: "Das wird sich noch zeigen du elendiger Mistkerl! Eine Frau zu schlagen gehört zu den erbärmlichsten Dingen, die ein Mann tun kann! Glaub mir ich weiß das, immerhin war ich selbst einmal so einer! Aber du, du wirst dich nie ändern, Rabe!"
Arya hörte plötzlich eine Stimme durch den Knopf in ihrem Ohr: "Ich hoffe ich komme nicht zu spät, ich musste Amelie noch mit ihren neuen Bewunderern helfen!"
Arya lächelte, sie wusste aber auch das sie nicht antworten konnte, also verließ sie sich darauf das Amelie ihre Gedanken hören konnte: "Keine Sekunde zu früh, Delina! Und jetzt beeil dich, ich und der Wolf sind schwer verwundet, wir könnten Hilfe gebrauchen!"
Badria kämpfte dabei, immer den Dunklen im Auge behaltend, weiter gegen Church. Aber sie kam nie nahe genug an ihn heran, um sein Herz zu treffen und ihre Kräfte schwanden dahin.
Church lachte und hätte sie beinahe getroffen, Badria musste sich in Acht nehmen.
"Wird der nie müde?", fragte sie sich missmutig, dann aber geschah etwas.
Zwischen ihr und Church erschien jemand, so schnell das nicht einmal Badria den Luftzug davor bemerkt hatte. Sie sah nur gewaltige weiße Blitze, die aus der Person schossen und Church aufschreien ließen.
"Gerade noch einmal gut gegangen!", Delina drehte sich zu Badria um, "Ich bin Delina Guren, ich glaube wir wurden uns noch nicht offiziell vorgestellt!"
Badria riss die Augen auf und sah die lächelnde Frau vor sich an, ihr blondes Haar war unordentlich hochgebunden und einige Strähnen vielen ihr ins Gesicht. Sie wirkte kaum älter als sie und doch stand diese Delina noch vor ihr, nachdem sie die geheime Fähigkeit der Nebelstadt angewendet hatte.
Arya mischte sich ein: "Es bleibt keine Zeit für viele Höflichkeiten! Arya Ronalien und der Wolf heißt Claude soweit ich mich erinnere! Zeit das wir etwas unternehmen!"
Claude winkte Delina zu sich rüber: "Kannst du etwas wegen meinem Gesicht unternehmen? Das würde vieles einfacher machen!"
Delina eilte zu ihm und nahm ihm die Hand von den Augen. Sie erstarrte, viel würde sie nicht mehr tun können. Sein linkes Auge war bereits erblindet und sein rechtes völlig zerstört worden.
"Ich verstehe!", Claude biss sich auf die Lippe und Delina stoppte zumindest die Blutung, auch wenn ihm das sein Augenlicht nicht zurückbringen würde.
Deseis bemerkte das und wirkte äußerst belustigt: "Ein blinder Wolf... Wem willst du jetzt noch nützen, Claude?"
Arya riss entsetzt die Augen auf, ihre Rettung hatte dem Mann das Augenlicht genommen.
"Hier!", Claude gab Delina zielsicher etwas in die Hand, "Deine Freundin hat was abbekommen, gib ihr das. Ich werde mir Deseis vorknöpfen!"
Mit diesen Worten verwandelte er sich wieder in einen Wolf und schoss zu Deseis Überraschung zielsicher auf ihn zu.
Delina eilte zu Arya und verpasste ihr eine Spritze in den Oberarm: "Ein Gegengift, die Druiden sind in der Lage es zu brauen!"
Badria beobachtete fasziniert wie der nun blinde Druide weiterkämpfte, es schien ihn nicht zu kümmern, dass er gerade beide Augen verloren hatte. Die blonde Elfe, die sich als Arya vorgestellt hatte, unterstützte ihn dabei.
Sie fragte sich, warum der Dunkle sie nicht angriff, er schien, wie erstarrt seit Delina zu ihnen gestoßen war.
"Wenn der Druide noch kämpfen kann, nachdem er erblindet ist!", sie packte den Griff ihres Schwertes fester, "Dann kann ich das auch, obwohl ich fast keine Kraft mehr habe!"
Wieder stürmte sie auch Church zu und hätte ihn beinahe erwischt, er wich im letzten Moment aus.
"Alte Feinde, nicht wahr?", rief sie ihm zu, "Du scheinst mitgenommen zu sein!"
Und es stimmte, die Blitze hatten schwere Verbrennungen auf seinem ganzen Körper zurückgelassen.
"Ich bin nur ein Werkzeug!", knurrte Church, "Der Dunkle wird euch alle bes..."
Er erstarrte und Badria folgte seinem Blick, auch sie war überrascht.
Delina hatte einen Schlag gegen den Dunklen landen können ihre rechte Hand war von einer dicken Schicht Eis umgeben.
"Du wirst doch jetzt nicht etwa zögern!", brüllte Church, "Bring sie um!"
Delina sah wie der Körper des Dunklen, der durch den Schlag gegen die Wand befördert worden wäre, sich in schwarzem Rauch auflöste.
Sie eilte zu der Stelle, an der er verschwunden war, konnte ihn aber nirgends entdecken.
"Pass auf!", rief Badria ihr zu als er sich hinter ihr materialisierte.
Delina sprang herum, sodass sie mit dem Rücken zur Wand stand, der Dunkle schoss auf sie zu, seine Faust umhüllt von finsterer Energie.
"Verdammt!", Delina wusste das sie bereits zu viel Kraft verbraucht hatte, um Church zu stoppen, doch dann geschah etwas, was sie nicht erwartet hatte.
Die Faust stoppte nur wenige Millimeter vor ihrem Gesicht.
Ein seltsames Gefühl machte sich in Delina breit, als sie auf die Maske starrte. Die Präsenz war so finster, doch glaubte sie sicher zu sein und von ihm schien keine Gefahr mehr auszugehen.
"Ich...", die Stimme des Dunklen klang brüchig, "Ich... kann nicht!"
Sie hörte Church laut aufschreien und wie sich Claudes Fänge in etwas verbissen.
"Wer bist du?", hauchte Delina gegen die Maske, "Bist du wirklich wieder auferstanden? Willst du das hier überhaupt tun?"
Sie wusste nicht wieso, ihr Körper schien eigenmächtig zu handeln, sie legte ihre Hand auf die Stelle, wo unter der Maske die Wange des Dunklen sein musste.
"Mein... Licht...", die Stimme des Dunklen klang verändert und sein Körper schien unter ihrer Berührung zu zittern.
Delina stiegen die Tränen in die Augen: "Ich kannte einmal einen Jungen dem ein dunkles Schicksal bestimmt war... Er hat dagegen gekämpft und erlag ihm nie... Du kannst auch dagegen kämpfen, wer auch immer du bist, es haben schon andere geschafft seinem Flüstern zu entkommen!"
Langsam hob der Dunkle die Hand, aber sie wanderte nicht wie erwartet an Delinas Kehle, sondern an die Maske.
Delina riss die Augen auf, er wollte sie abnehmen, in einigen Sekunden würde sie wissen wer das Gefäß des Dunklen war.
"Es reicht!", eine große Hand in einem schwarzen Handschuh hielt ihn auf, eine strenge Männerstimme, die doch so warm klang.
Der Vierte ihrer Angriffstruppe, der verhüllte mit der schwarzen Krone.
Unter seinem Arm hatte er Deseis bewusstlosen Körper und daneben schwebte der von Church.
"Ich kann mich... nicht bewegen!", hörte sie Badria rufen, sie waren paralysiert von der Macht des Hexenmeisters.
"Wir müssen gehen!", die Stimme des Hexenmeisters war eindringlich, die Worte an den Dunklen gerichtet, als müsste er ihn davon überzeugen.
Delina überkam plötzlich ein Schwall der Gefühle, sie wollte nicht das er ging, schnell griff sie nach seiner freien Hand, sie fühlte sich eiskalt an, obwohl der Mann Handschuhe trug.
Keinen Zentimeter Haut konnte sie sehen, keine Chance herauszufinden wen das verdammte Schicksal ereilt hatte.
"Bitte!", sie starrte auf die Maske mit Tränen in den Augen, "Bitte geh nicht... Ich kann dir helfen so wie der Junge, von dem ich erzählt habe allen helfen konnte!"
Der Hexenmeister mischte sich sofort ein: "Du darfst nicht auf sie hören, du musst jetzt mit mir kommen!"
Als würde er im Hintergrund die Befehle geben und der Dunkle wäre nur eine Marionette in seiner Hand.
Delinas Blick war vernebelt von Tränen, sie spürte wie er sich von ihr entfernte und doch hielt sie seine Hand fest: "Nein bitte geh nicht! Bitte verlass mich nicht, geh nicht!!!"
Das war alles, was sie noch hervorbrachte, dann wurde es finster um sie.
Arya sah, wie Delina zu Boden fiel und der Dunkle mit dem Hexenmeister verschwand. Kaum waren ihre Präsenzen nicht mehr spürbar konnte sie sich wieder bewegen und eilte zu Delina.