Als sie sahen, wie ihre Schöpfung im Chaos versank, gaben sich die Schwestern gegenseitig die Schuld und stritten bitterlich. Dann aber sprach Zijenne, die Salzschwester: „Es muss etwas geschehen!“
Und sie entschied, dass Furischas böse Wesen weggesperrt werden mussten, dass aber ihre eigenen und Vilyas Schöpfungen gemeinsam überdauern durften. Und Vilyas stimmte Zijenne zu. Und dabei hasste Zijenne Vilyas für ihren Hochmut und ihre Arroganz und Vilyas hasste Zijenne für die zusammengewürfelten Schöpfungen wider die Natur, aber beide hassten Furischa noch mehr. Und so gingen die Schwestern ein Bündnis ein und sie bekämpften Furischa. Und Blitze grollten über der Welt, während Vilyas und Zijenne Furischa immer tiefer unter die Erde trieben und ihre Vampire, Werwölfe und Dämonen vernichteten. Doch Furischa entkam und verbarg sich tief im Herzen der Berge, und sie schuf weitere Monster und Vulkane und giftige Sümpfe, die das Land überzogen. Doch das tat sie im Verborgenen, und die Schwestern glaubten, sie besiegt zu haben. Da verriet Vilyas Zijenne und stieß die Salzschwester auf die Erde, während sie sich selbst in den Himmel aufschwang. Gerade aber, als Vilyas Zijenne töten wollte, brachen Vulkane aus und beide erkannten, dass Furischa nicht besiegt war.
Nun waren alle Schwestern erschöpft und sie sahen, dass die Welt krank und verletzt war.
„Haltet ein!“, sprach Vilyas nun und hob die Hand. Und sie sagte, dass der Krieg die ganze Welt vernichten würde, auch ihre Zwerge und Menschen und Elfen, und das wollte sie nicht. Und Zijenne und Furischa sahen das auch.
„Unser Eingreifen hat beinahe alles vernichtet“, sagte Vilyas. „Ich sehe nun, dass wir nicht kämpfen dürfen. Lasst uns aufhören, ehe noch alles vernichtet wird.“
Und notgedrungen mussten die Schwestern das einsehen. Sie gingen ein Bündnis ein, dass kein einziges Volk vernichtet werde, dass sie fortan nur beobachten und nicht mehr eingreifen würden, oder wenn, dann nur gemeinsam, damit niemand mehr im Nachteil wäre. Und Vilyas zog sich in den Himmel zurück, während Zijenne auf der Erde wandelte und Furischa tief im Fleisch der Welt darunter hauste. Bevor sie jedoch gingen und die Welt sich selbst überließen, gaben sie ihren Schöpfungen noch im Geheimen ein Geschenk, damit sie überdauern würden. Und Furischa gab den Monstern eine endlose, wütende Lebenskraft, damit sie in ihrem Hunger auf die anderen Völker eines Tages die ganze Welt besitzen würden. Vilyas dagegen gab ihren Völkern Weisheit und Magie, damit sie die Monster wegsperren und mit ihrer großen Macht eines Tages die Welt besitzen könnten. Zijenne aber gab den Mischwesen die Fähigkeit, alles zu lernen und sich allem anzupassen, damit sie den Krieg der anderen Völker überdauern und so eines Tages nach vielen Kriegen die Scherben der Welt in Frieden besitzen würden.
Und nach diesen Geschenken, von denen die anderen Schwestern immer nichts ahnten, verließen die drei Schwestern ihre Schöpfung. Und so wacht Vilyas, die Silberschwester, zwischen den Sternen über uns, während Furischa, die Schwefelschwester, tief in der Erde wartet und grollt und Zijenne, die Salzschwester, wandelt unerkannt und schweigend unter uns. Und keine greift ein, ohne dass die anderen auch eingreifen dürfen, und so tun sie nichts. Und so wird es bleiben, bis das Bündnis gebrochen wird und der Krieg kommt, der alles vernichtet.