Die Musik zu interpretieren ist für mich persönlich recht schwierig, da ich keine Ahnung von der Materie habe. Aus diesem Grund habe ich mir bei einigen Freunden Hilfe gesucht. Dass ich nirgendwo Noten zu dem Lied finden konnte, machte die Sache auch für sie nicht einfacherer. Das Folgende ist also die Zusammenfassung der Notizen, die wir uns machen konnten.
Zunächst einmal fällt auf, dass das Video fast doppelt so lang ist wie die Version auf dem Album. Das liegt an dem Intro und an dem Abspann, die das Lied selbst umschließen. Das Intro selbst besteht im Vordergrund aus verzerrten Elektroklängen, mit denen eine simple Melodie bis zum Start des Liedes wiederholt wird. Ab dem ungefähr fünften Takt ist ein Brummen zu hören, das immer höher und lauter wird. Zudem treten vereinzelt tiefe Basstöne auf.
Nach einer kurzen Spannungspause wird dieser verhältnismäßig schüchterne Teil lauter wiederholt und mit kurzen E-Gitarren-Klängen untermalt. Zum Ende hin tritt zudem wieder ein Crescendo auf, bevor die Melodie echoartig abklingt und ein Rauschen erklingt, welches das eigentliche Lied einleitet.
Nun bestimmt die Stimme des Sängers die Melodie, die in stark abgewandelter Form dieselbe ist wie zuvor. Im Hintergrund geben regelmäßige dumpfe Schläge den 4/4 Takt vor. Allmählich steigert sich die Dramatik: Zu Anfang wird noch in Mezzoforte gesungen, doch je weiter der Text voranschreitet, desto mehr Instrumente kommen hinzu und desto lauter wird die Stimme. In der Bridge wird der Sänger zudem von einigen Hintergrundstimmen begleitet.
So bleibt der Song verhältnismäßig ruhig, obgleich eine gewisse Spannung da ist. Nach der zweiten Bridge fällt aller Klang vollständig ab, bevor er im Refrain zu explodieren scheint: Die Stimme des Sängers fällt in ein Screamen, und sämtliche Instrumente spielen laut und scheinbar ohne Zurückhaltung. Zudem singen auch hier einige Stimmen im Hintergrund.
Die letzte Strophe wird wieder gleichmäßiger vom Klang her. Wieder baut sich über Gitarrenriffs eine Dramatik bis zum letzten Refrain auf, der jedes Mal die lauteste Stelle im Lied markiert. Nachdem das Lied mit einigen Trommelschlägen plötzlich endet, bleibt nur noch ein hohes Surren übrig. Während der Abspann läuft, ist in verzerrter Version noch einmal dumpf das Muster vom Anfang zu hören. Allmählich klingt es in einen langen Basssound aus, bis zum Schluss das Geräusch einer ausgeworfenen Kassette erklingt. Damit endet sowohl das Video als auch das Lied.
Wie bereits erwähnt ist es untertrieben, mich als Banausen zu bezeichnen, wenn es um Musik geht. (Nicht zuletzt deswegen bin ich um Anregungen in den Kommentaren sehr dankbar.) Ein paar interessante Aspekte konnte ich aber dennoch erkennen.
Zunächst einmal lässt sich das Lied ganz grob in drei Arten gliedern: Die elektronisch klingende Melodie im Intro, die Strophen und Bridges, und der Refrain. Das Intro wirkt ziemlich klar und simpel. Bezogen auf das Video, welches bereits ausführlicher Analysiert wurde, könnte dies für das Leben der weiß gekleideten Protagonisten stehen. Ihr Leben ist recht gradlinig und es gibt keine großen Überraschungen. Aber irgendetwas ist da, was unter der Oberfläche brodelt, so wie der Bass unter der Melodie liegt. Interessant bei diesem Ansatz ist, dass dieselbe Melodie am Ende noch einmal erklingt, nachdem die schwarz gekleideten Personen die Masken abgenommen und damit menschlich geworden sind. Allerdings ist sie dumpf und am Ende wiegt eindeutig der Bass vor. Ein Zeichen, dass die dünne Oberfläche des Alltags verschlungen wurde?
Die Strophen und Bridges sind eigentlich ziemlich gleich aufgebaut: Durch das Schlagzeug wird ein eintöniger Takt vorgegeben und die Stimme hat eine vergleichsweise geringe Spannbreite zu besingen. In der Bridge wird dem durch schnelle Drumeinlagen eine weitere Spannungsebene hinzugefügt. Das kann man so ähnlich interpretieren wie das Intro: Alles ist etwas eng, kontrolliert, und so etwas wie Freiheit gibt es nicht wirklich. Die Drumeinlagen klingen dabei ein wenig wie das Schnellfeuer eines Maschinengewehres. Das ist wieder ein Hinweis auf eine gewaltvolle Situation, die vielleicht mit Unterdrückung zusammenhängt. Menschen werden mit Gewalt dazu gezwungen, sich an ihr vordiktiertes Leben zu halten. Wenn man so darüber nachdenkt, wird in etwa das auch im Video gezeigt.
Im starken Gegensatz dazu steht der Refrain. Die Melodie, die gesungen wird, ist weitgreifender, und alles ist ziemlich laut. Die einzelnen Instrumente sind kaum noch auseinanderzuhalten an diesem Punkt. Man kann den Refrain also in zwei Wegen deuten: Einmal steht er für das Ausbrechen brachialer Gewalt. Vielleicht für eine Obrigkeit, die ihre Macht missbraucht, um Menschen zu unterdrücken. Oder aber die Menschen selbst brechen aus dem System aus.
Man merkt also recht deutlich, dass die Musik selbst den Text und das Video in großen Teilen miteinander vereint. Es bleibt nur noch, die Schlüsse aus dem bisher Erkannten zu ziehen.