Es war zurzeit als Schinkai neues Leben schuf, dass Higoya -Hüter des Tages und der Sonne- feststellte das in ihm ein Verlangen brannte, so heiß so innig, dass er es nur zu gerne gestillt hätte. Die Tage vergingen und Higoya spürte das glühende Inferno in seinem Herzen nur noch stärker.
Yorohimie -Hüterin der Nacht und des Mondes- saß in einer wolkenverhangene Neumondnacht an einem Fluss und ließ ihre Haare vom nächtlichen Wind umspielen. Etwas Mächtigeres als der Wind schien in diesem Moment ihr Herz zu ergreifen. So warm, heiß und lieblich, wie sie es noch nie gespürt hatte.
Da passierte es, dass Yorohimie in einen Traum verfiel und erst erwachte als der Mond untergegangen und die Nacht zu Ende war. Voller Angst vor dem so plötzlich fremden Land in dem sie erwacht war, flüchtete sie in eine tiefe, düstere Höhle.
Doch blieb ihr Schlaf und ihre Flucht in die tiefste aller Höhlen nicht verborgen. Higoya entdeckte sie und erkannte was in ihm das Feuer zum Lodern brachte. Schnell eilte er ihr hinterher und versenkte dabei unachtsam Felder und Wälder, bis er endlich die Höhle erreicht hatte. Als er in diese trat, wurde es Dunkel am Himmel, der ewige Nachttag begann. Im Inneren der Höhle traf Higoya auf Yorohimie und erkannte, dass sie ihm wirklich das Liebste auf der Welt sei und er nur für sie scheinen mochte. Yorohimie erkannte, dass das grelle Licht nur ihren Liebsten umhüllte und es voller prickelnder Wärme bestand und er ihr das Liebste auf der Welt war. Die Monate und Jahre vergingen und Higoya und Yorohimie zeugten zahllose Kinder.
Als die Welt nach einem Kalender noch immer an den nächtlichen Tag gebunden war, suchte Akumatara nach den beiden Göttern und fand sie mit ihren zahllosen Kindern in der leuchtenden Höhle. Erzürnt darüber, dass die beiden einander mehr liebten, als ihren Pflichten nachzukommen, band Akumatara Higoya an die Sonne und Yorohimie an den Mond, ihre Kinder setze er an den nächtlichen Himmel.
Doch bald musste Akumatara erkennen, dass die Liebe der beiden stärker als sein Wille war. Beide Götter waren in solcher Kummer versunken, dass sie ganz und gar unfähig waren ihren Pflichten Folge zu leisten. So lockerte er ein wenig die Fesseln und erlaubte, dass die beiden alle 12 Monate ein Mal sich treffen dürften. Seitdem kommt es immer wieder zu Sonnen- und Mondfinsternissen, denn dann küssen sich die Liebsten oder zeugen neue Sternenkinder.