32 Grad um 8 Uhr abends. Es ist einer dieser Tage. Seine Haut riecht nach Sonne und seine Lippen sind aufgeplatzt vom salzigen Wind. Ich liege neben ihm auf dem großen, blauen Handtuch. Es ist schon ganz hart geworden von den vielen Tagen an denen es schlaff und feucht über dem Geländer hing und von der heißen Nachmittagssonne getrocknet wurde, während wir im Zimmer auf der Tagesdecke lagen und die Klimaanlage unsere glühenden Körper kühlte.
Wir sind jetzt seit 10 Tagen hier. Hier, wo uns keiner kennt. Hier, wo wir sein können, wer wir wollen. Hier wo nichts zählt außer er und ich.
Wir stehen mit der Sonne auf und verbringen den Tag damit jede Sekunde miteinander aufzusaugen, als wäre es die letzte. Hier, wo unsere Haut braun und unsere Haare golden sind. Hier wo das Meeresrauschen zu unserem Lied wird und uns keiner komisch ansieht, wenn wir dazu tanzen.
Er legt seine Hand auf meine und ich spüre, wie feine Sandkörner zwischen meine Fingern rieseln. Sie nehmen zu viel Platz weg. Platz, den ich lieber mit seinen Fingern füllen möchte. Ich nehme seinen Daumen und lege ihn sanft an meine Lippen. Er schmeckt nach Meer und Kokosnuss. Schweißperlen zeichnen sich auf seiner Stirn ab, als er sich langsam aufsetzt und mich ansieht. "Ich wünschte wir könnten für immer hier bleiben", sagt er. Ich sage nichts, als mir Tränen die Wangen runterlaufen. Sie sind so salzig wie das Meer