Fahles Licht viel durch den Spalt im Holzverschlag und tauchte den kleinen Raum in ein rötliches Schimmern. Dumpfe Geräusche drangen von der Ferne zu Borgul und ließen ihm immer noch einen kalten Schauer über den Rücken laufen. „Konnte ich entkommen?“ dachte er bei sich „War mir wirklich die Flucht gelungen?“. Langsam kam er wieder zu Atmen und seine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit. Schemenhafte Umrisse zeichneten sich vor ihm ab und er konnte nur erahnen wozu dieser Bretterverschlag, in dem er sich versteckt, einst gedient haben mochte. Vorsichtig tastet er sich vor, in der Hoffnung etwas Brauchbares zu finden. Die Spinnweben die dabei über sein schweißnasses Gesicht streiften bemerkte er dabei gar nicht. Früher hätte ihn das noch gestört aber im hier und jetzt wollte er einfach nur irgendwie überleben. Sein schön verziertes Gewand, auf welches er einmal besonders stolz war, hing nur noch in Fetzen an ihm und die grünen Blutflecke wird er wohl auch nie mehr entfernen können. Als sich sein Herz beruhigte und das Adrenalin in seinem Blut abnahm bemerkte er wie die Eiseskälte in seine Knochen strömte und ihm wurde schnell bewusst, dass er sich irgendwie wärmen musste. Zum Glück hatte er noch die Feuersteine von Andwel bei sich die sie ihm, als Scherz, zu seinem zweiundsechzigsten Geburtstag mit den Worten „Mach doch mal ein Abenteuer“ schenkte. Durch das Schlagen auf die Steine und den Funken konnte er auch kurz den Raum etwas erhellen und seine Umgebung besser erkunden. Scheinbar war das Gebäude größer als es zuerst den Anschein machte. Das Gebäude war an einem Berg gebaut und in der Ecke befand sich eine alte Feuerstelle mit einem kaminähnlichen Abzug. Mit etwas Stoff von seiner Kleidung und einigen verkohlten Holzstücken gelang Borgul nach wenigen versuchen ein kleines Feuer zu entfachen. Selbst in diesem Moment konnte es ihm ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Draußen war es mittlerweile schon Dunkel und die Wolken verdeckten die sonst wohl scheinenden Monde. Es war ungewöhnlich kalt um diese Jahreszeit und das Feuer konnte Borgul kaum wärmen. Durch den Schein des Feuers konnte er allerdings den Raum etwas besser erkennen und musste feststellen, dass die Bewohner wohl übereilt aufgebrochen sind. Wobei er sich kaum vorstellen konnte, dass hier je jemand gewohnt haben sollte. Am Boden lag zerbrochenes Geschirr aus Ton und in einer Ecke lehnte etwas Werkzeug welches wohl zum Bergbau diente. Nicht weit von der Feuerstelle entdeckte Borgul zudem ein paar alte Felle in welche er sich sogleich wickelte und sich zurück zum Feuer begab. Müdigkeit überkam ihn und er wollte den Rest am Morgen erkunden sobald die Sonne wieder am Horizont erscheint. Langsam viel er in einen unruhigen aber tiefen Schlaf und bemerkte nicht das kratzen und scharren als sich im etwas aus der Dunkelheit näherte. Plötzlich riss Borgul die Augen auf und wollte vor Schmerzen schreien als sich eine lange Klaue in seinen Hals bohrte aber es kam kein Laut aus seinen Mund und er fühlte nur noch das lähmende Gift das sich schnell in seinen Adern verbreitete bevor er das Bewusstsein verlor.