Definition des Registers
Das Rainbow Reed (Typha arcus) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Rohrkolbengewächse (Typhaceae). Diese Pflanzenart war Teil des Gartenspiels 2019 und wird auch als Regenbogenschilf (leicht irreführend) oder Regenbogen-Rohrkolben bezeichnet, allerdings hat sich der englische Name durchgesetzt.
Taxonomie
Reich - Pflanzen (Embryophyta)
Stamm - Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Unterstamm - Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse - Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Ohne Rang: Monokotyledonen
Ohne Rang: Commeliniden
Ordnung - Süßgrasartige (Poales)
Familie - Rohrkolbengewächse (Typhaceae)
Gattung - Typha
Art - Typha arcus
Beschrieben - Belle et. all 2019
Unterart(en) - Keine
Merkmale
Das Rainbow Reed ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 1 bis 2 Metern erreicht. Die unterirdischen Ausläufer der Pflanze sind etwa 1 Zentimeter dick, meist nur kurz horizontal kriechend und dann aufgerichtet. Stängel des Rainbow Reeds sind beblättert. Die Stängel weisen in der Regel eine rote oder silbrige Färbung auf.
Die wechselständig und zweizeilig (distich) an den Stängeln angeordneten, ungestielten Laubblätter sind in Blattscheide und Blattspreite unterteilt. Die Blattscheiden sind stets offen und haben papier- oder membranartige, unbehaarte Ränder. Die Spitze der Blattscheide umfasst die Blattspreite oder bildet selten papierartige Blattöhrchen aus. Am Übergang zwischen Blattscheide- und -spreite befinden sich Drüsen, welche farblos und daher schwer zu erkennen sind. Die einfachen, farbenfrohen Blattspreiten sind bei einer Länge von 45 bis 95 Zentimeter sowie einer Breite von 0,5 bis 2,9 Zentimeter linealisch bis breit-linealisch geformt und nach außen gewölbt und innen flach. In der Regel sind die Blätter des Rainbow Reeds Grün, Blau, Magenta, Gelb oder Goldenweiß. Dabei können die Blätter auch streifig gemustert sein.
Die Blütezeit reicht je nach Standort und Verbreitungsgebiet von Frühling bis in Juli, manchmal auch in den August. Das Rainbow Reed ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Der männliche Kolbenteil ist durch Tragblätter in circa fünf Abschnitte gegliedert und etwa halb so lang wie der weibliche Kolbenteil, welcher dicker ist und unter dem männlichen Teil liegt. Der männliche Teilblütenstand ist zwischen 3,5 und 12 Zentimeter lang sowie 1 bis 2 Zentimeter dick und besteht aus einfachen verschieden farbigen Blütenschuppen, welche bei einer Länge von rund 4 Millimetern und einer Breite von etwa 0,05 Millimetern fadenförmig geformt sind. In der Regel sind die Blüttenschuppen schwarz oder pink, können aber auch alle anderen Farben der Farbgebung des Rainbow Reeds annehmen. An der Basis oder gelegentlich auch im mittleren Teil des Teilblütenstandes findet man ein bis drei Hochblätter, welche später abfallen. Die männlichen Einzelblüten sind 5 bis 12 Millimeter groß. In jeder männlichen Blüte sind zwei Staubblätter vorhanden. Die Staubfäden sind zwei- bis dreimal so lang wie die 1 bis 3 Millimeter langen Staubbeutel. Die beiden Teilblütenstände können direkt aneinandergrenzen oder können durch einen 4 bis 8 Zentimeter langen Stiel voneinander getrennt sein. Der weibliche Kolbenteil ist weich und bei einer Länge von 5 bis 25 Zentimetern sowie einem Durchmesser von 0,5 bis 0,8 Zentimetern zylindrisch. Er enthält anfangs blassgrünen Einzelblüten, welche mit der Zeit austrocknen und sich in verschiedene Farbtöne färben, dabei kommt es nie vor, dass weiblicher und männlicher Kolbenteil gleichfarbig sind. In der Regel färben sich weibliche Kolbenteile lila oder gelb. Zur Fruchtreife hin ist der Blütenstand zwischen 2,4 und 3,6 Zentimeter dick und häufig fleckenweise mit transparenten Haaren bedeckt. Diese Prismahäarchen können Sonnenlicht brechen und verursachen daher an stark sonnigen Tagen über das Rainbow Reed wandernde Regenbögen. Die weiblichen Einzelblüten sind dreizählig, besitzen kein Vorblatt und sind während des Blühens 2 bis 3 Millimeter groß, wachsen später aber zu einer Größe von 10 bis 15 Millimeter an. Die ausdauernde, fleischige Narbe ist in der Farbe des weiblichen Kolbenteils gefärbt. Der lanzettförmige Fruchtknoten steht an einen dünnen, rund 4 Millimeter langen Stiel. Der Griffel ist 2,5 bis 3 Millimeter lang.
Die Achänen, einsamige Nussfrüchte enthalten zahlreiche, verschieden bunte, Samen. Die Samen sind lanzettlich und von süßem Geschmack.
Edelsteinbildner
Das Rainbow Reed gehört zu den sogenannten Edelsteinbildnern, betreibt also Gemmasynthese. Dabei werden Edelsteinefragmente aus dem Boden aufgenommen und über eine komplexe Biosynthese miteinander verbunden. Die Edelsteine verstärken dabei das Farbbild, weshalb das farbenfrohe, Rainbow Reed die bisher einzig bekannte Art der Edelsteinbildner ist, welche mehr als eine Edelsteinsorte bilden. Gebildet werden beim Rainbow Reed: Rubin, Smaragd, Saphir, Topas, Amethyst, Diamant und Obsidian. Zusätzlich werden die verschiedenen Edelsteine als Einlagerung genutzt, sodass das Rainbow Reed förmlich leuchtet oder gar glüht.
Lebensraum
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Rainbow Reeds erstreckt sich über die gemäßigte Zone der nördlichen sowie den subtropischen und tropischen Zonen des Kontinents Belletristicas.
Das Rainbow Reed wächst je nach Verbreitungsgebiet in Höhenlagen von 0 bis 2300 Metern. Man findet die Art vor allem auf feuchten Böden in der Röhrichtzone von Seen, Teichen, Kanälen, Wassergräben, Sümpfen sowie entlang von langsam fließenden Gewässer. Das Wasser kann dabei auch leicht brackig sein, also einen geringen Salzgehalt aufweisen. Die Art gedeiht selbst in Gewässern mit bis zu 1 Meter Wassertiefe, optimal sind aber 50 Zentimeter Wassertiefe. Auch als Kulturfolger in sehr reich bepflanzten Gärten wurde die Art bereits festgestellt. Generell ist die Artenvielfalt für diese Pflanze sehr wichtig, nur Gebiete in denen viele verschiedene Pflanzen anwachsen, gedeihen auch Rainbow Reeds.
Gefährdung
Das Rainbow Reed wird in der Bunten Liste der BCS aufgrund des großen Verbreitungsgebietes als nicht gefährdet eingestuft. Durch eine Vielzahl sehr artenreicher Gärten konnte die Art auch neue Gebiete erobern. Der Gesamtbestand wird daher als stabil und leicht wachsend angesehen. Dennoch ist das Rainbow Reed stark abhängig von anderen Pflanzenarten, welche in seiner Nähe gedeihen.
Kulturelle Bedeutung
Nahrungsmittel
Die Samen des Rainbow Reeds sind essbar, sie werden meist getrocknet und dann als bunte Süßigkeiten vertrieben. Auch die Rhizome und die ungeblühten Kolben sind essbar, diese werden meist gekocht oder zu einem bunten, wie auch süßen, Sirup bis Creme ähnlichen Aufstrich verarbeitet. Die Kolben und Rhizome sind, reicht an Proteinen und Stärke und werden daher, ähnlich wie Pellkartoffeln, als Beilagen serviert. Schreddert man die getrockneten Samen, erhält man süße Streusel oder gemahlen auch buntes Mehl. Aus den Blättern kann ein buntes Öl gewonnen werden, welches desinfizierende und blutungsstillende Wirkungen hat. Da über die Drüsen Teile des Öls auch bereit zu Lebzeiten in die Umgebungsluft gelangen, versuchen Gärtner diese Pflanze in der Umgebung ihrer anderen Pflanzen zu pflegen, da diese durch das Rainbow Reed vor Bakterien, Pilzen und anderen Parasiten besser geschützt sind und so der Ertrag gesteigert wird.
Das Rainbow Reed wird zur Gewinnung von Biomasse und Edelsteinen genutzt. Es kann für farbenfrohe Reetdächer, Flechtwerk und Füllmaterial genutzt werden. Es ist außerdem eine sehr beliebte Zierpflanze, die auch beim Teichbau bzw. der Haltung von größeren Wasserlebewesen zum Einsatz kommen kann, um das Wasser zu reinigen bzw. Filter zu unterstützen (Biofiltration).
Zudem ist das Rainbow Reed eine wichtige Zeigerart (Indikatorpflanze). Bei Zeigerpflanzen handelt es sich um Pflanzenarten mit einer geringen ökologischen Potenz, das heißt mit einer geringen Toleranz gegenüber Veränderungen ihrer Lebensbedingungen. Sie geben deshalb unter anderem gute Hinweise auf die Beschaffenheit des Untergrundes und Bodens, auf dem sie wachsen, oder auf die Einträge von Luftschadstoffen, und gehören damit zu den sogenannten Bioindikatoren. Das Rainbow Reed steht dabei für einen besonders guten Boden, einer hohen Artenvielfalt und geringe Luftbelastung.
Taxonomische Synonyme
-
Anmerkungen
-