Definition des Registers
Der Peperoni-Paradiesfisch (Macropodus capsicum) ist ein Fisch aus der Gattung der Paradiesfische (Macropodus). Es handelt sich um einen der dreißig Echten Räucherfische und gehört damit zu den Aaliteration-Arten.
Taxonomie
Reich: Tiere (Animalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Schädeltiere (Craniota)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Überkohorte: Clupeocephala
Kohorte: Euteleosteomorpha
Unterkohorte: Neoteleostei
Ohne Rang: Acanthomorphata
Überordnung: Stachelflosser (Acanthopterygii)
Ohne Rang: Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ohne Rang: Anabantaria
Ordnung: Anabantiformes
Unterordnung: Labyrinthfische (Anabantoidei)
Familie: Osphronemidae
Unterfamilie: Macropodusinae
Gattung: Macropodus
Spezies: Macropodus capsicum (Pepperoni-Paradiesfisch)
Beschrieben: Luan 2018
Unterart(en): Keine
Merkmale
Der Peperoni-Paradiesfisch erreicht von der Maulspitze bis zu den Filamenten der Schwanzflosse eine Länge bis zu 10,4 Zentimetern. Er gehört damit zu den mittelgroßen Vertretern der Labyrinthfische. Die Schwanzflosse ist tief gegabelt und lang ausgezogen. Die Grundfärbung des Körpers ist graugelb bis grüngelblich; seltener orange mit leichtem rotstich. Die Körperfärbung verändert sich innerhalb der Fortpflanzungsperiode. Weibchen sind generell unauffälliger als Männchen gefärbt.
Auf der Stirn und dem Vorderrücken befinden sich weißliche Tupfen, die von Individuum zu Individuum sehr unterschiedlich sein können. Typisch für diese Art sind sechs bis dreizehn Querstreifen über den Körper, deren Farbe zwischen dunkelgrün bis dunkelrot schwanken kann. Dabei ist die Farbe der Streifung altersbedingt, so sind Jungfische dunkelgrün gestreift und besonders alte Tiere haben eine tiefrote Streifung.
Der Opercularfleck (kleiner runder Fleck vieler Fischarten) auf dem Kiemendeckel, der das evolutionäre Merkmal dieser Gattung ist, ist hellgrün bis dunkelblau. Am Hinterrand weist der Fleck einen ziegelroten Randsaum auf. Vom Auge geht zum Opercularfleck eine schwarze Zeichnung, welche Aufgrund ihrer gebogenen Form und dem spitzzulaufenden Ende, ach als Gesichts- oder Augen-Chili bezeichnet wird.
Während der Balz sind vor allem die Männchen intensiv und leuchtend gefärbt. Die Flossen weisen in dieser Zeit eine flammenähnliche Färbung auf und auch das Temperament der Männchen gleicht dem eines wilden Feuers. Die Bauchunterseite und die Afterflosse erscheinen aschgrau und bilden so einen Farbcontrast.
Labyrinthorgan
Peperoni-Paradiesfische sind Labyrinthfische, das heißt, sie besitzen eine über den Kiemenbögen liegende Atemhöhle, das sogenannte Labyrinth, deren Wände aus einem stark durchbluteten und zum Gasaustausch fähigen Gewebe bestehen. Die benötigte Luft für diese zusätzliche Atmung wird an der Wasseroberfläche direkt mit dem Maul aufgenommen, während gleichzeitig die verbrauchte Luft über die Kiemendeckel ausgestoßen wird. Alle Makropodenarten, also auch der Peperoni-Paradiesfisch, sind so sehr an diese Form der Atmung angepasst, dass die Kiemenfunktion bei ihnen nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Ist es ihnen nicht möglich atmosphärische Luft zu atmen, ertrinken sie. Die Ausbildung des Labyrinthorgans ist eine Anpassung an sauerstoffarme Verhältnisse und ermöglicht gleichzeitig die Erschließung für andere Fischarten ungeeigneter Lebensräume.
Aaliteration
Wie bei allen Räucherfischen, tritt auch beim Peperoni-Paradiesfisch eine Aaliteration auf. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Form der Endoparabiose, welche zwischen einem reinaquatischen Lebewesen und einer Landpflanze auftritt. Samen der entsprechenden Pflanzenart sind über den Wind ins Wasser gelangt und haben dort in den Schleimhäuten des Fisches, insbesondere der Kiemen, ein Nährmedium gefunden. Über evolutionäre Prozesse wurden die aufgenommen Samen zu festen Bestandteilen der Peperoni-Paradiesfisch. Sie schwimmen, zur Unterstützung ihres Partners, meist in Oberflächennähe, diese können so Fotosynthese betreiben, ein Teil des dabei erzeugten Zuckers und der gesamte Sauerstoff kommen dem Peperoni-Paradiesfisch zugute. Sodas dieser auch unter Nutzung seines Labyrinthorgans selbst in den Sauerstoff ärmsten Gewässern überleben kann.
Die Capsicum-Pflanze (Peperoni) des Peperoni-Paradiesfisch werden bis zu 15 Zentimeter hoch und wachsen von der Schwimmrichtung des Fisches durch die Schuppenhaut hindurch. Dabei werden die Streifenmuster nicht von Blättern überdeckt. Da die Pflanze in ihrem Wurzelbereich leicht verholzt, kann es dazu kommen, dass die Kiemen jeglichen nutzen verlieren.Die Blätter sind nach vorn zugespitzt, zwischen 0,5 und 2,5 Zentimter lang und zwischen 0,3 und 1,5 Zentimeter breit.
Die Blüte der Peperonipflanze wächst in der Regeln einzeln aus den diversen Verzweigungen des Stiels. Meist liegen solche Verzweigungen auf der Rückenseite des Fisches, sodass sich eine Blütenline ergibt, welche nur von den Streifen unterbrochen werden.
Die meistens fünf, gelegentlich auch sieben, Kronblätter sind weiß. Seltener haben sie violette Linien oder sind in feurigen Farbtönen gezeichnet. Typisches Merkmal sind die oft bläulichen Staubgefäße und der Kelch mit seinen kurzen (0,05 Zentimeter) Zipfeln. Währen die Blüten in der Regel aufliegend sind, hängen die Früchte, ähnlich wie Gierlanden, an den Seiten des Fisches herunter. An ihren Stielköpfen befinden sich kleine Luftkammern, welche der Auftriebsverringerung entgegen wirken.Botanisch betrachtet sind die Peperoni Beeren.Diese leicht breiten Früchte weisen eine Länge von einem bis zwei Zentimetern auf. Eine Fruchtbildung erfolgt zweimal jährlich.
Capsacin
Ihr Capsacin-Anteil liegt bei 0,01 Prozent, was vergleichsweise würzig/mild ist zu Habaneros, deren Capsacin-Anteil bis zu 0,85 Prozent betragen kann. Der Schärfegrad der Früchte liegt bei 100 bis 500 Scoville.
Anders sieht es beim Fisch selbst aus, durch einen Genkomplex hat er es geschafft, die Capsacinsynthese für sich zu nutzen, hier finden sich im Fischfleisch Capsacinwerte von 0,84 Prozent und einem Schärfegrad von 2.000.000 Scoville, was als gnadenlos scharf oder Feuerspeiendscharf bezeichnet werden kann. Diese hohen Schärfewerte schützen den Fisch vor den meisten Prädatoren, sind aber für Vögel komplett harmlos, da sie die Schärfe nicht wahrnehmen. Weshalb Wasservögel den größten Prädationsdruck für diese Art bedeuten.
Pflanzwerdung (Plantabiose)
Die sogenannte Plantabiose ist die finale Phase der Aaliteration und zeigt warum es sich um eine Parabiose handelt. Der Pflanzenpartner erweitert Zeit seines Lebens das Wurzelgeflecht im Körper des Fisches, da das Verhältnis anfänglich symbiotischer Natur gewesen ist, verweigert sich der Körper des Fisches nicht dagegen. Hat das Wurzelgeflecht den gesamten Körper des Fisches durchzogen, weitet es sich auf Haut und lebenswichtige Organe aus, der Tod des Fisches tritt ein. Dieser Vorgang kann Jahre dauern. Nach diesem handelt es sich bei dem Fischartigen Lebewesen nur noch um ein schwimmfähiges Wurzelgeflecht der Pflanze. Dieses Geflecht treibt in der Folge mangelnder Bewegungsfähigkeit an der Wasseroberfläche bis zum letzten Erblühen und ausstreuen der Samen in die Umgebung.
Lebensraum
Ihr Verbreitungsgebiet liegt in sauerstoffarmen Teichen und Tümpeln von Sídhe bis Südostbelletristica. Sie kommen auch in den nordöstlichen Gewässern Belletristicas vor, insbesondere in Uta. Die genauen Grenzen des natürlichen Verbreitungsgebiets sind allerdings nicht einfach zu bestimmen. Vielerorts wurde die Art ausgesetzt, da sie richtig zubereitet einen guten Speisefisch hergibt und die Früchte ebenfalls von Interesse sind.
Der Peperoni-Paradiesfisch bevorzugt Gewässer, die dicht mit Wasserpflanzen besiedelt sind. Insbesondere in Regenbogen Reed und Sumpfkrautbeständen ist der Fisch anzutreffen. Diese Pflanzen bieten den Fischen die Möglichkeit, ihre Schaumnester anzulegen.
Peperoni-Paradiesfische sind auch in Sumpfkrautffeldern zu finden, die eine Gewässerhöhe von nur 15 Zentimeter
Lebensweise
Ernährung
Als Allesfresser ernähren sich sie räuberisch von kleinen Fischen, Krebstieren und Insekten sowie deren Larven.
Verhalten
Peperoni-Paradiesfische sind sehr ruhige Fische, die auch während des Tages längere Ruhephasen einlegen und gelegentlich auf den Blättern von Wasserpflanzen ruhen. In dieser Zeit ist auch ihre Atmung verringert. Während der Nacht halten sich die Fische entweder kurz unter der Wasseroberfläche auf, oder ruhen in tieferen Wasserschichten auf Pflanzen.
Die Schwanzflosse ist das Hauptantriebs- und Steuerorgan beim Schwimmen. Sie sind allerdings weder besonders schnelle, noch ausdauernde oder gewandte Schwimmer. Die Brustflosse dient zur Ausbalancierung des Körpers. Sie befindet sich fast ständig in einer fächelnden Bewegung.
Die Fische leben paarweise und erscheinen Monogam.
Fortpflanzung
Der Peperoni-Paradiesfisch erreicht seine Geschlechtsreife mit rund einem Jahr. Das Männchen weist während der Paarungszeit eine deutlich intensivere Färbung auf. Adere Männchen werden in dieser Zeit wild attackiert, auch das eigene Spiegelbild wird angegriffen.
Beim Balztanz umschwimmt das Männchen sein Weibchen und präsentiert seine prachtvolle Färbung. Kommt es zur Paarung umschlingen sich die Paarungspartner. Beim Ablaichen der 200 bis 500 Eier kommt es zu einer äußeren Befruchtung. Die Eier werden in ein sogenanntes Schaumnest gelegt, welches sich unmittelbar unter der Wasseroberfläche zwischen Wasserpflanzen befindet. Das Schaumnest wird vom Männchen gebaut und besteht aus Luftblasen, die mit einem Sekret gebildet werden. Die Jungfische schlüpfen zwei Tage nach der Eiablage. Sie bleiben die ersten Tage aber im Nest und ernähren sich vom Dottersack. Während dieser Zeit werden sie vom Männchen beschützt. Die Larven wachsen sehr schnell und weisen bereits nach zwei Monaten eine Länge von gut sieben Zentimetern auf. Nach zwei Monaen stellt sich die Kiemenatmung auf die Atmung über das Labyrinthorgan um, gleichzeitig wächst die Peperonipflanze an.
Peperoni-Paradiesfische können ein Alter von sechs bis zehn Jahren erreichen.
Gefährdung
Es gibt noch keine ausreichenden Bestandsaufnahmen des Peperoni-Paradiesfisches. Die Art scheint innerhalb ihres Verbreitungsgebiets aber ausgesprochen häufig. Verschmutzungen der Gewässer stellen nur ein kleines Problem für den Fisch da, auch die Entnahme von Exemplaren für die Aquaristik werden leicht kompensiert. und Entnahme sind die größte Gefahren für diese Art. Die BCS listet den Peperoni-Paradiesfisch in der Bunten Liste als nicht gefährdert.
Taxonomische Synonyme
-
Kulturelle Bedeutung
Peperoni-Paradiesfische sind aufgrund ihres Aussehens sehr beliebte Haustiere und werden in Süßwasseraquarien und Teichen gepflegt. Zudem gelten sie als sehr robust und lassen sich mit einigen Fischarten vergesellschaften.
Ebenfalls beleibt ist der Fisch als Speisefisch, wegen seines scharfen Fleisches, dass meist mit Milch und Mehlschwitzen abgemildert wird. Während die Früchte roh oder zu diversen Gerichten verzehrt werden.
Eine Paste aus dem zeriebenen Fisch, wird als Wärmepaste empfohlen. Mit Fett gemischt und nicht zu dicht aufgetragen, ist der Wärmeeffekt wohltuend und für bis zu 12 Stunden anhaltend. Die Paste wird auch bei Entzündungen aufgetragen.
Räucherfisch
Der Fingerhüte-Feenbuntbarsch ist einer der Echten Räucherfische, diese werden zu feierlichen Anlässen verbrannt (nach der Pflanzwerdung, wird daher als veganes Produkt angesehen) und sind so Ausdruck der Vorfreude auf kommende Ereignisse. Hierfür werden die pflanzgewordenen Fingerhüte-Feenbuntbarsch getrocknet, mit brennbarem Öl und Harzen bestrichen, welche den pflanzgewordenen Fisch nicht nur konservieren, sondern auch den Arttypischen-Geruch konservieren. Der pflanzgewordene Fisch selbst wird auf einen kleinen Holzspieß gespießt oder in der bloßen Hand verbrannt. Beim Peperoni-Paradiesfisch entfaltet sich ein scharfes Aroma. Dieses ist fast schon zu schmecken und kann bei zu viel verbrannten Fischen zu tränenden Augen, temporären Rötungen und Wärmeentwicklungen führen.
Anmerkungen
-