Hoch oben sah ich Wolken zieh'n,
weit über Erdenstaden,
dort fuhr ein hohes Schiff dahin
in weißen Wolkenschwaden.
Mit vollem Segel, windgefüllt,
zog es auf Wolkenwogen,
im Himmelsmeer, von Gischt umhüllt,
und war bald fortgeflogen.
Da kam von Westen rasch einher
in großen Wolkensprüngen,
ein Rittersmann mit Schild und Speer
und silberweißen Klingen.
Er saß auf einem Wolkenross
mit sonnenheller Mähne,
und trug in seinem Wappen, groß,
zwei wolkenweiße Schwäne.
So ritt er durch das Himmelsreich
und gab dem Tier die Sporen,
und war sodann den Sternen gleich
im Wolkendunst verloren.
Es stieg aus Wolken hoch empor
ein Schloss mit Silbertürmen,
und Mauern, Mannen, Hof und Tor
zu trotzden allen Stürmen.
Dort stand ein Thron aus Silberglas
in lichtdurchströmten Hallen,
auf dem ein Wolkenkönig saß
mit Krone aus Kristallen.
Ein Wolkenriese schritt herbei,
die Burg zu Fall zu bringen,
doch wie er schlug in Raserei,
wollt es ihm nicht gelingen.
Erst als ein letzter Sonnenstrahl
mit abendrotem Schimmer,
durchbrach die Türme und den Wall,
barst sie in tausend Trümmer.
Hoch oben seh' ich Vögel zieh'n,
weit über Erdenstaden,
der Tag ist um, das Jahr ist hin,
ich folge meinen Pfaden.