In der nächsten Zeit kleidete sich Nastja wie eine Frau und Semjon, beflügelt durch ihren Kuss, suchte ihre Nähe. Er schlug einen gemeinsamen Ausritt vor, was Nastja sofort annahm: "Gern. Dann gehe ich mal meine Stute Mädchen fertig machen."
Kurz darauf schwangen sie sich in die Sättel und trabten los. Für das Mädchen war es ungewohnt im Kleid zu reiten. Teilweise war ihre nackte Haut direkt auf dem Sattel, so dass sie den Stoff des Rockes besser unter ihr Hinterteil stopfte. Sie konnte gut mit Semjon mithalten, da sie eine erfahrene Reiterin war. Beide trabten und galoppierten viel, bis sie am Bach anhielten, um ein wenig auszuruhen und dass die Pferde saufen konnten. Die Hauptmannstochter war nervös, weil es nun mit Semjon passieren sollte. Diese Gelegenheit musste sie am Schopf packen. Sie betrachtete seine athletische Gestalt, seine dunklen halblangen Haare und überlegte, ob sein Glied wohl groß war und wie es sonst mit ihm sein würde. Sie ging ihren leeren Trinkschlauch füllen, kniete am Bachufer nieder und beugte sich vor. Dabei bewunderte Semjon ihre wohlgeformte Rückseite. Man sah die Rundungen ihrer Hinterbacken schwach unter dem Rock. Sofort versteifte sich sein bestes Stück und er hoffte, dass sie ihn zwischen ihre Schenkel ließ. Er setzte sich beim Ufer nieder, Nastja gesellte sich zu ihm und sie tranken ein wenig aus dem Schlauch.
Semjon fasste beherzt ihre Hand, wie sie so beieinander saßen und küsste sie. Daraufhin drängte sich Nastja enger an ihn und sie sanken küssend ins Gras. Sie war sofort sehr erregt, während sie ihre Lippen kosteten. Seine Hand fuhr über ihre Brüste und landete in ihrem Ausschnitt. Nastja stöhnte erstickt auf, als er begann ihren Busen zu streicheln und zu kneten und spürte, wie sie feucht wurde. Er lag noch neben ihr, lüftete ihr Kleid, fasste an die weichen Innenseiten ihrer Schenkel und an ihr krauses Haar. Zielstrebig steckte er einen Finger in ihre Spalte und verlor fast die Beherrschung als er ihre Feuchte fühlte. Aber er wollte es sich nicht mit ihr verderben und sie war schließlich die Tochter seines Anführers.
Aber über Zurückhaltung musste sich Semjon keine Gedanken mehr machen, denn Nastja versuchte ihn auf sich zu zerren und küsste ihn wild. Er zog hastig seine Hose von den Hüften, schob sich zwischen ihre Schenkel, die sie sofort fest um ihn schlang und glitt aufstöhnend hinein. Er war schon hochgradig erregt, brauchte nur wenige Stöße, um zur Erfüllung zu kommen, was das Mädchen sehr enttäuschte. Sie streichelte über seinen Rücken, während er keuchend auf ihr lag und konnte sich eine Bemerkung nicht verkneifen: "Das ging aber schnell." Ob das bei ihm immer so war, sie hoffte nicht. Semjon richtete sich ein wenig auf und sah sie an: "Sonst nicht. Das nächste Mal dauert es länger." Sie strich ihm die Haare aus der Stirn und lächelte: "Bestimmt." Er lag immer noch in ihr mit seinem halbwegs erschlafften Schwanz und Nastja begann ihre Hüfte zu bewegen, aber es erregte sie nicht mehr so, wie wenn er ganz hart war. „Was tust du?", fragte er. Sie entgegnete: "Meinst du er wird so wieder hart?" Semjon fühlte irgendwie, dass ihre Bemühungen sinnlos waren. Er wollte gern ein weiteres Mal mit ihr schlafen, aber sein Kleiner wurde nicht mehr steif. „Das geht nicht so schnell. Warten wir noch eine Weile." Das sah Nastja ein, löste sich von ihm und nun lagen sie aneinander geschmiegt im Gras.
„Hattest du schon viele Mädchen?", wollte Nastja wissen. Er drehte sich auf den Rücken und blickte in den Himmel: "Ein paar. Nur Flüchtiges." Nach einer kurzen Pause: "Und war dieser Junker dein Erster?" Sie nickte, weil sie ja nicht zugeben konnte, von Felix entjungfert worden zu sein: "Ja, er war der Erste." Wahrscheinlich hatte der nicht so kläglich versagt, wie er.
Nach weiteren Streicheleinheiten, regte sich endlich etwas bei ihm und er legte sich abermals auf Nastja. Doch als er eindringen wollte, stand er nicht genug und so klappte es nicht. Nastja bemerkte, wie Semjon sich zwischen den Beinen rubbelte und fluchte: "Verdammt, komm schon! Elendes Ding!" Was war plötzlich los? Unter ihm lag eine wunderschöne, willige Frau und er bekam keinen mehr hoch. Nastja wartete geduldig, aber ihre Lust war bereits verflogen. Jetzt hatte sie sich ausgerechnet einen Versager ausgesucht.
Semjon hätte am liebsten geheult vor Wut, dass ihn sein Schoß so im Stich ließ. Was würde sie nun von ihm denken? Er hatte sich vor der schönsten Frau hier blamiert. Resigniert setzte er sich neben sie und ließ den Kopf hängen: "Es geht nicht. Ich verstehe das nicht. Vorher stand er doch auch."
„Habe ich etwas falsch gemacht?", fragte Nastja. „Nein, es liegt nicht an dir. Du bist wunderschön und ich begehre dich." Er zuckte nur ratlos die Achseln. Seine Komplimente besänftigten Nastja wieder und sie küsste ihn: "Wir machen es ein anderes Mal wieder." Semjon war niedergeschlagen und schweigsam. Er wollte zurück reiten. So brachen sie auf.
Semjon erzählte Mischa natürlich nichts über seine Niederlage. Vor ihm brüstete er sich damit, wie wild Nastja war und wie wundervoll es mit ihr war: "Die konnte es kaum erwarten, dass ich in sie stoße. Eine richtig Heißblütige!" Diese Erzählung grämte Mischa, weil er das auch gern mit ihr erlebt hätte, aber seit sie ihn so erniedrigt hatte, wollte er es ihr am liebsten heimzahlen. Wäre sie nicht die Tochter vom Hauptmann, würde er sie mit Gewalt nehmen und ihr ihren Hochmut aus dem Leib vögeln.
Semjon sorgte sich um seine Potenz und war ganz erleichtert, als es funktionierte, wenn er selbst Hand anlegte. Also war wohl alles in Ordnung. Nur leider war Nastja jetzt nicht mehr so an ihm interessiert und er konnte es ihr nicht verdenken. Mischa bemerkte, dass zwischen seinem Kumpan und Nastja nichts mehr ging: "Will sie dich nicht mehr, oder was ist los?" Semjon zuckte mit den Schultern: "Ich weiß nicht."
„Aber du willst sie noch?" Der andere nickte und Mischa fuhr fort: "Dann nehm sie dir doch einfach."
„Ja, vielleicht", entgegnete Semjon. Mischa kannte schließlich den wahren Grund nicht.
Nastja zog nur noch manchmal das Kleid an. Wenn ihr gerade danach war, denn es war doch nicht so übel, ein wenig weiblicher zu sein. Sie genoss die Aufmerksamkeit der Männer. Und sie wollte Semjon eine zweite Chance geben. Er schien ein lieber Kerl zu sein. Sie verabredeten sich nachts im Ziegenstall.
Als Nastja sich herein schlich war Semjon schon dort. Er hatte die Hand in seinem Schoß und seufzte genüsslich, doch das Mädchen konnte es nicht sehen, weil es im Stall so duster war. Sie hörte nur seinen Seufzer. „Was tust du?", fragte sie. Er zog sie zu sich ins Stroh: "Komm schnell." Und wälzte sich auf sie. Als er ihre Schenkel auseinanderzwängte, legte Nastja ihre Hand zwischen ihre Beine: "Was soll das?" Das ging ihr nun doch zu schnell.
„Bitte Nastja, nimm deine Hand weg. Solange er noch steht." Sie zögerte kurz und ließ ihn dann gewähren. Sie wollte sich nicht noch einmal um das Vergnügen bringen lassen, aber es war eher schmerzhaft. Semjon drang hastig ein und sie war noch kaum feucht. Als er in ihr war, bewegte er sich langsamer und es wurde angenehmer. Der Bursche war erleichtert, dass es funktionierte. Unter seinen Stößen küsste er sie, was sie erwiderte und sie schlang ihre Beine um sein Becken. Nastjas Unterleib begann zu pulsieren und die Empfindungen, die sie daran so mochte, stellten sich ein. Sie hatte das Gefühl, dass es diesmal schön mit ihm werden würde. Sie sah kaum etwas von ihm. Nur seine Umrisse. Das machte das Ganze noch intensiver und ihr fiel ein, dass sie es immer tagsüber gemacht hatte. Sie knetete seinen Hintern, zog ihn bei jedem Stoß fest an sich und bog sich ihm entgegen. Semjon genoss es diesmal sehr. Mit ihr war es einfach wunderbar und er hielt auch lange genug durch. Sie stöhnten und keuchten beide immer lauter, bis Nastja sich plötzlich aufschreiend an ihn klammerte, zuckte und sich wand. Das jagte eine Welle der Lust durch ihn hindurch. Ihr Inneres zuckte ebenfalls und Semjon erlöste sich mit wenigen Stößen. Zufrieden küsste Nastja seine Halsseite und seine Wange, die feucht von Schweiß war. Er strich durch ihr Haar und grinste zufrieden. Er war stolz auf sich.
Mischa war seinem Kumpan nachgeschlichen und hatte alles mitbekommen. Durch eine Ritze des Stalles hatte er sie beobachtet. Viel hatte er nicht erkennen können. Zwei sich bewegende Leiber, aber ihre Laute waren umso deutlicher gewesen. Nastja war ein wollüstiges, schamloses Weibstück, wie er erwartet hatte. Die führte sich schlimmer auf, als die Huren im Frauenhaus. Semjon und Nastja lagen noch ein wenig beieinander bevor er den Stall verließ.
Als sie gerade aufgestanden war, kam er nochmal zurück. "Hast du noch nicht genug?", fragte sie scherzhaft. Er murrte ein "Nein" und ließ seine Hände über ihren Leib wandern, wandte sie um, presste seine Hüften an ihr Hinterteil und rieb sich an ihr. Sofort schoss die Erregung in ihr hoch und sie ließ sich von ihm auf die Knie drängen. Sie zog erwartungsvoll ihren Rock bis über ihren Po und spürte seine nackte Haut und sein hartes Geschlecht daran. Sie umgriff seinen Steifen und führte ihn in ihre Öffnung. Als er sich hineinstieß, war sie schon ganz glitschig, was ein schmatzendes Geräusch erzeugte. Seine Hände umklammerten ihr Becken und er zog sie heftig an sich. Ihr gefiel sein Ungestüm und seine harten Stöße. Sie empfand noch mehr Lust als vorhin, bog ihren Rücken durch und keuchte, als er schneller wurde und ihre Hüften immer wieder kräftig aneinander prallten. Sie fand das wirklich sehr reizvoll, es so zu treiben wie die Tiere. Zwischen seinen schnellen Stößen, bohrte er sich immer wieder so tief es ging in sie hinein, was Nastja am lustvollsten fand: "Oh Semjetschka, du bringst mich um den Verstand." Sie schloss die Augen, ächzte und stöhnte, spannte sich an damit sie schneller kam. Sein Oberkörper beugte sich über ihren Rücken, zog ihren Kopf an den Haaren zurück und küsste ächzend ihren bloßgelegten Hals. Dabei stieß er weiter kraftvoll zu und wand sich kurz darauf an ihr. Leider war sie noch nicht soweit, aber es war trotzdem sehr erregend gewesen. Erschöpft ließ sie sich ins Stroh sinken, drehte sich dann um, aber er war plötzlich verschwunden: "Semjetschka? Wo bist du?" Sie erhielt keine Antwort und wunderte sich ein wenig über sein Verhalten, aber das Positive überwog und so bettete sie sich später zufrieden auf ihr Lager und schlief kurz darauf ein.
Am nächsten Morgen begrüßte Nastja Semjon mit einem langen Kuss und flüsterte: "Gestern Nacht war sehr schön." Er nickte freudig: "Ja, sehr." Mischa grinste verschlagen vor sich hin.
Olga und Boris sahen es gern, dass Nastja sich mit einem der Ihren zusammen fand. Semjon war eine gute Wahl. Die Hauptmannsbraut meinte erleichtert zu ihrem Gefährten: "Sie scheint endlich einen Mann gefunden zu haben, der zu ihr passt." Boris nickte: "Ja, die beiden scheinen sich zu mögen." Olga sah ihren Jüngsten an, der auf ihrem Schoß lag: "Dann werde ich vielleicht bald Großmutter. Du meine Güte! Und unser Kleiner hier Onkel." Boris erwiderte: "Na, so schnell wird das auch nicht gehen." Seine Gefährtin lachte laut: "Das geht schneller als man denkt. Du weißt es doch selbst. Wie unsere Nastja entstanden ist." Sie ergriff Boris Hand: "Nach wie vielen Malen?" Sie zählte an seinen Fingern ab: "Eins, zwei, drei und vier. Viermal sind wir zusammen gelegen." Boris grinste: "Ja, das stimmt. Ich kann mich noch nicht an den Gedanken gewöhnen, dass meine kleine Tochter vielleicht bald Mutter wird. Sie war doch erst noch ein Säugling." „Und wir werden alt und grau", sagte Olga und zog eine graue Strähne durch ihre Finger. Boris beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie: "Du gefällst mir immer noch, meine Olja." Sie strich über seine Wange: "Du mir auch, Borjenka. Wir wollten uns schon, als wir uns anfangs kennen lernten. Ich weiß noch, wie du mich das erste Mal angeschaut hast." „Die unerreichbare Hauptmannsbraut", sagte er.
Einige Tage waren vergangen, als sich Nastja mit Semjon zum Bach verzog. Sie lagen im hohen Gras und küssten sich. Sie empfand immer mehr für ihn. Als er sich schließlich auf sie legen wollte, sagte sie: "Machen wir es wieder wie in der einen Nacht im Ziegenstall. Beim zweiten Mal." Semjon war verwirrt. Welches zweite Mal? Nastja bemerkte seinen verwunderten Gesichtsausdruck: "Weißt du nicht mehr? Wir haben es gemacht wie die Tiere." Allmählich schwante ihm Böses und er konnte sich denken, wer dahinter steckte. „Ach so, ja. Hat es dir gefallen?" Sie lachte: "Oh ja." Ihr Gesichtsausdruck wurde wieder ernst: "Aber warum bist du so schnell abgehauen danach?"
„Hm, ich weiß auch nicht."
Nastja ging auf alle Viere, schlug ihren Rock hoch und präsentierte ihm ihren blanken Hintern. Dieser Anblick erregte ihn sehr und mit einer Hure hatte er das schon mal gemacht. Er ließ die Hose bis zu den Knien herunter und dirigierte seinen Steifen in sie hinein. Nastja stöhnte genussvoll, als sie ihn spürte. Er war diesmal nicht so ungestüm, wie in dieser Nacht, aber es brachte sie ebenfalls in Stimmung: "Fester, Senjetschka. Wie ein wilder Hengst." Er wurde wütend auf Mischa, weil er so erfuhr, wie der es mit ihr getan hatte. Dieser Bastard! Er stieß kräftiger zu und sogleich stöhnte sie lauter. Seine Wut beflügelte ihn und er rammte sich heftig in ihre nasse Spalte. Das war für ihn genauso erregend wie für Nastja. Diesmal kam sie zum Höhepunkt und wand sich unkontrolliert vor ihm. Dabei keuchte sie immer wieder seinen Namen und er schrie auf, als er kam. Semjon ruhte mit dem Oberkörper auf ihrem Rücken, während ihre Wellen verebbten. Diese Stellung gefiel ihr bis jetzt am besten neben der Normalen. Mit Konstantin hatte sie sich noch im Stehen im Wasser geliebt.
Die Wut auf Mischa gärte immer noch in Semjon. Er musste ihn zur Rede stellen, aber Nastja durfte es nie erfahren. Sie würde denken, er und Mischa hätten das abgesprochen und dann würde sie nichts mehr von ihm wissen wollen. Vor der Hauptmannstochter verbarg er seinen Ärger und schmuste noch ein wenig mit ihr, bevor sie zum Lager zurückkehrten.
Nastja zog fast immer das Kleid ihrer Mutter an, wenn sie sich mit Semjon traf. Darin fühlte sie sich reizvoller für ihn und es schien ihm auch zu gefallen. Sie mochte es, wenn sie Begehren in ihm weckte. Dann sah er sie immer mit diesem untrüglichen Blick an, den sie bei anderen gar nicht bemerken wollte. Zum Beispiel bei Mischa. Dem sah sie an, dass er sie am liebsten bespringen würde, aber das würde sie niemals zulassen.
Sie hörte das Geklirr von Schwertern, als sie gerade ihren Bruder auf dem Arm hatte. Sie musste ihn hüten, solange ihre Mutter Früchte sammeln war. Von weitem erblickte sie Mischa und Semjon, wie sie trainierten. Ob sie auch bald ein Kind von ihrem Liebhaber in den Armen hielt? Das konnte sie sich noch gar nicht vorstellen. Sie war siebzehn, aber manche Frauen hatten in dem Alter schon Kinder. Bekommen würde sie es ja erst mit achtzehn. Bei ihrer Mutter hatte sie diesmal mit verfolgt, wie lange sie in anderen Umständen gewesen war. Das dauerte schon mehrere Monde.
Aus Semjon platzte es plötzlich heraus: "Was hast du mit Nastja gemacht? Sie ist mein Mädchen. Du lässt die Finger von ihr." Mischa grinste nur: "Von mir aus kannst du deine Hure haben." Semjon schlug mit seiner Klinge fester zu: "So redest du nicht ungestraft von ihr, du Dreckskerl. Hinterhältiger Bastard! Du hast sie schmählich überlistet. Ich weiß alles!" Mischa geriet in Bedrängnis, da Semjon seine Wut, energischer machte. Er parierte mit Mühe dessen Hiebe. Doch er reizte den anderen noch weiter: "Sie ist wirklich eine ganz Heißblütige, dein Mädchen. Sie konnte gar nicht genug kriegen." Semjon warf ihn mit einem Aufschrei zu Boden, setzte ihm die Schwertspitze auf die Brust und zischte: "Am liebsten würde ich dich kalt machen. Und so etwas nennt sich Freund. Das kannst du dir an den Hut stecken." Semjon hob sein Schwert, wandte sich ab und steckte es zurück in die Scheide.
Nastja hatte nur anfangs zugesehen und von dem Streit nichts mit bekommen. Sie legte ihr schlafendes Brüderchen auf das Lager ihrer Mutter und deckte ihn mit dem Wolfsfell zu. Dann ging sie vor die Tür, setzte sich auf die Holzbank und beobachtete die anderen. Jelenas Kinder sprangen herum, während die mit Olga mitgegangen war. Pawel hackte Holz. Vera kam zu ihr herüber: "Na, Nastja. Bist du nicht mit in den Wald?" Die Jüngere verdrehte die Augen: "Nein, ich muss auf den Kleinen aufpassen. Jetzt schläft er zum Glück." Die Ältere lachte mit ihren Zahnlücken: "Wie wird das erst, wenn du ein Eigenes hast?" Nastja sah sie bekümmert an: "Daran dachte ich vorhin auch schon. Ich fühle mich noch zu jung." Vera grinste: "Aber für das andere fühlst du dich nicht zu jung. Magst du Senja?" Das Mädchen wurde verlegen: "Ich weiß nicht. Er ist nett." Vera lächelte: "Bestimmt wirst du es bald wissen, ob du ihn gern hast. Er ist ein anständiger Bursche, soweit man das von einem Räuber sagen kann. Du kennst es hier nicht anders, aber Männer können sehr gemein sein." Vera wirkte bedrückt und Nastja fragte vorsichtig: "Erging es dir so?" Die Ältere seufzte: "Ich war jünger als du, vierzehn. Meine Eltern waren bitterarm und haben mich an zwei fremde Männer verkauft. Ich war nicht die Einzige. Sie hatten noch ein Mädchen bei sich mit schwarzem zerzaustem Haar, Ulja. Ich sah jedoch genauso schäbig aus. Die zwei Kerle saßen auf ihren Pferden und wir mussten nebenher laufen. Am Abend rasteten wir irgendwo im Freien und bekamen was zu essen. Darüber machte ich mich gierig her, denn ich hatte schon über einen Tag nichts mehr gehabt. Ulja und ich sollten dann aufstehen und uns ausziehen. Wir schämten uns furchtbar vor diesen Männern, die uns dann anglotzten und begrabtschten und darüber redeten, was sie für uns verlangen konnten. Ich war ihnen zu mager, aber dort wo sie mich hinbringen wollten, würde ich schon zunehmen. Ich hatte noch kaum Brüste und keine weiblichen Hüften. Ulja wurde von einem der beiden plötzlich am Arm gepackt und auf den Boden gezerrt. Er meinte, er würde sie nun einreiten. Sie sträubte sich und zappelte, aber gegen den starken Kerl hatte sie keine Chance. Er lag zwischen ihren Beinen und Ulja schrie auf. Mir war nicht richtig klar, was da geschah. Ich sah nur, wie er sich auf ihr bewegte und sie vor Schmerz wimmerte. Als der andere mich ebenfalls zu Boden zog, wehrte ich mich mit Händen und Füßen, weil mir klar war, dass mir wohl dasselbe bevor stand. Doch alles nützte nichts. Dieser Unhold war so viel stärker, wälzte sich auf mich, wie ein Baum und dann bohrte sich etwas schmerzhaft zwischen meine Beine. Die ganze Zeit heulte ich nur noch vor Angst und Schmerz. Danach kauerten Ulja und ich uns schluchzend aneinander. Die beiden Grobiane sagten nur, dass wir uns daran gewöhnen müssten. Wir waren froh, dass wir uns gegenseitig hatten. Bis dahin hatten wir noch kaum miteinander gesprochen. Schlafen konnten wir nicht und so erzählten wir uns voneinander. Der brennende Schmerz in meinem Unterleib verging allmählich. Am Morgen zogen wir weiter und am Nachmittag kamen wir zu einem Hof. Dort wurden wir einer älteren Frau vorgeführt. Sie sah uns in den Mund und wir mussten uns abermals ausziehen. Diesmal zitterte ich vor Angst, weil ich nicht wusste, ob wir wieder dasselbe erleiden mussten." Nastja sah sie geschockt an: "Hattest du kein Messer, um den abzustechen?" „Nein, Kleine. Ich hatte gar nichts. Nur ein zerschlissenes Kleid. Nicht mal Schuhe." Das war wirklich schrecklich, was Vera da erlebt hatte, aber Nastja wollte trotzdem wissen, wie es weiterging.
„Ich weiß nicht, warum ich dir das jetzt erzähle. Vielleicht, weil ich will, dass du weißt, wie es noch zugehen kann. Um es kurz zu machen. Wir wurden an ein Frauenhaus verkauft, wo wir für Geld den Männern zu Diensten sein mussten. Du kennst es vielleicht von Erzählungen." Das Mädchen entgegnete: "Ich habe davon gehört." Wie grausam es außerhalb der Wälder zuging, kannte Anastasia nur aus Berichten anderer. Sie wusste von dem schlimmen Schicksal das Pawel und Jelena hinter sich hatten. Jelena versteckte ihren Makel immer sehr gut. Entweder unter ihrem langen Haar oder unter einem Kopftuch. Aber Pawels vernarbten Rücken hatten sie schon öfters gesehen, wenn er mit bloßem Oberkörper arbeitete. Weiße Streifen zogen sich kreuz und quer über seine Rückseite von den Schultern bis zum Hosenbund und Vereinzelte sahen aus, wie Wurzeln, die sich über den Waldboden breiteten.
„Zuerst wurden wir gründlich geschrubbt, entfloht und entlaust und neu eingekleidet. Das war für mich schon etwas Besonderes. So ein schönes Kleid hatte ich noch nie angehabt. Und satt essen konnten wir uns auch. Leider wussten wir noch nicht, welchen Preis das alles haben sollte. Wir bekamen einige Tage Schonzeit und uns wurde erklärt, was wir zu tun hatten. Immer nett zu den Freiern sein, alles tun was sie wollten. Nur abartige Dinge nicht." Nun kicherte Vera zum ersten Mal in ihrer Erzählung: "Eine der Huren zeigte mir, wie ich einen Mann mit dem Mund befriedigen sollte. Anhand eines Holzstabes. Sie riet mir auch, ihn mir reinzuschieben, damit ich unempfindlicher wurde." „Und, hast du das gemacht?" Vera nickte: "Ja, ich wollte nicht, dass es wieder so weh tat, wie das erste Mal. Anfangs schmerzte es noch, aber dann wurde es besser." Nastja erzählte daraufhin: "Bei mir tat es nur ein bisschen weh und nur am Anfang. Er war auch vorsichtig." Die Ältere lächelte: "Das habe ich mir schon gedacht, dass du Glück hattest. Und mit Senja sicher auch." Nastja strahlte: "Ja, er bereitet mir Vergnügen." Die Ältere nickte: „So soll es sein."
„Und wie war es dann mit dem ersten...Freier?", fragte Nastja neugierig. Vera zuckte die Achseln: "Nichts besonderes. Ein junger Handwerksgeselle. Ich legte mich mit gespreizten Beinen aufs Bett und er trieb es mit mir. Ich ließ es über mich ergehen, denn es war doch noch unangenehm. Mit dem Stab war es eben nicht dasselbe."
„Wie kann man das ertragen, Verotschka?" Sie schüttelte den Kopf: "Ich weiß es nicht. Mir blieb keine Wahl. Ich musste mich damit abfinden. Na ja, und ich hatte eine eigene Kammer, ein schönes Kleid, Essen. Für mich war das damals schon Reichtum. Das war die angenehme Seite von dem Ganzen. Nur die Wirtin war gar nicht nett. Deshalb flohen Ulja und ich eines Tages und lebten auf der Straße. Das war wahrlich kein Honigschlecken gegen das Frauenhaus. Wir mussten uns an jeden Herumtreiber verkaufen, um genug zu verdienen. Es gibt noch genügend Kerle, die nicht ins Frauenhaus dürfen. Verheiratete, Popen* und Juden. Die halten sich dann an die Straßendirnen. Eine Zeit lang verdingten wir uns in einem Badehaus. Das war, wie die Mühlen kein offizielles Freudenhaus, aber die Männer wussten schon, was sie hier von den Bademägden bekamen. Dort gefiel es uns ganz gut und es war besser als die Straße, aber nach einigen Jahren musste es schließen und wir zogen weiter. Ja, bald darauf trug Ulja ein Kind unter dem Herzen, das leider nach ungefähr einem halben Jahr starb. Es war ein Mädchen gewesen. Schließlich trafen wir auf Dima und seine Bande und nahmen sein Angebot an, mit ihnen zu kommen. So bin ich also hier im Wald gelandet und es war das Beste was mir passieren konnte." Dabei dachte Vera an das Verscheiden ihrer Freundin vor einigen Jahren. Uljana war schwer krank geworden und kurz darauf verstorben. Sie fehlte ihr.
Veras erschütternde Geschichte, ging Nastja noch lange nach und sie war froh im Wald zu leben. Sie könnte sich nicht jedem Dahergelaufenen hingeben, aber man konnte sich wohl an vieles gewöhnen. Wenn es ein Hübscher wäre, wie Konstantin oder Semjon wäre das nicht schwer, aber dann dachte sie an den lüsternen Mischa oder an ältere Kerle, wie Nikolaj oder ihren Vater und schüttelte sich angewidert. Die waren zwar nicht hässlich, aber in ihren Augen schon alt.
*Pope = Geistlicher, Pfarrer