Das Eis war kalt an ihren Fingern. Sie hatte von einem Bekannten den Auftrag bekommen für alle Angestellten in der Zweigstelle des Jobcenters Eis zu kaufen. Sie betrat die Eingangshalle. Hinter ihr kam noch eine Person. Das Gesicht konnte sie wegen der Kapuze nicht sehen. Komisch, dachte sie, bei dreißig Grad einen Kapuzenpulli zutragen, aber dann war sie mit den Gedanken schon wo anders. Sie betrat einen Flur zu ihrer Rechten und klopfte dann an der zweiten Bürotür von rechts an. Sie wurde hereingelassen. Sie nahm ein Eis heraus und stellte es nach einer kurzen Begrüßung hin. Dann ging sie zum nächsten Büro, welches schräg gegenüber lag. Auch hier stellte sie das Eis nach einem kurzen Smalltalk ab. Nach guten fünf Minuten hatte sie noch in zwei weiteren Büros auf der rechten Seite des Gebäudes die Eisbecher verteilt. Dann ging sie auf die andere Seite und dort in das erste Büro von links. Sie wurde freundlich begrüßt und sie setzte sich. Ihr Gegenüber holte aus einem kleinen Kühlschrank eine Cola Dose heraus und stellte sie mit einem Glas dem Mädchen hin. Dann setzte sich auch diese Person. Sie nahm sich das Eis und genoss es.
„Wie viel hat es gekostet?“, fragte der Mann, dem das Büro gehörte.
„Fünf Euro Sechzig“, meinte sie und nahm das Geld entgegen.
„Wie läuft’s denn so bei euch?“, fragte der Mann.
„Na, ja. Nicht viel los. Ist halt Sommerpause, Manfred.“, meinte sie und beide lachten über den Passenden begriff. Es waren Sommerferien und sogar die Politik hatte sich eine kurze Auszeit gegönnt, obwohl die Politische Lage Griechenlands gefährlich für den Euroraum sein konnte. Das Mädchen wollte gerade weiterreden, als die Tür aufgerissen wurde und gegen ein Bücherregal knallte, so dass einige Bücher und Skulpturen herunterfielen. Mit schnellen Schritten war eine Person in den Raum getreten. Das Mädchen hatte sich umgedreht. Es war die Person mit der schwarzen Kapuze.
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