"Ihr könnt ihn jetzt loslassen. Es sei denn ihr wollt unbedingt sterben."
Kurz überlegten die drei übrigen Männer, ob sie es wagen sollten mich anzugreifen. Anscheinend waren sie ihrem König sehr untergeben und befolgten die Befehle die er ihnen gegeben hatte, denn sie kamen auf mich zu.
Sie versuchten mich einzukreisen, doch auch das würde ihnen nicht das Leben retten. Nicht viel konnte ihnen jetzt noch das Leben retten. Mit jeder Hand griff ich nach einem meiner Zwillingsschwerter und zog sie aus ihren Lederscheiden heraus.
Einer der drei war schon sehr nah an mir und versucht mich mit seinem Schwert zu treffen. Ich beschloss, nicht darauf einzugehen, da ich mir sicher war, dass es nur als Ablenkung von den anderen beiden diente. Ich machte einfach einen Schritt zur anderen Seite, auf einen den zu, der von links kam und griff an.
Ziemlich unbeholfen versuchte dieser sich zu wehren, doch obwohl er körperlich stärker war als ich, war ich viel schneller.
Mit dem rechten Schwert hinterließ ich einen Schnitt quer über seine Brust, doch durch seine Kleidung war er nicht sehr tief.
Der nächste Hieb schnitt in sein Fleisch und Blut quoll aus der Wunde.
Mittlerweile waren auch die anderen beiden näher gekommen.
Dem nähsten stach ich mein Schwert in den Bauch, noch bevor er überhaupt mitbekommen hatte, das ich mich ihm zuwand. Ein schmerzerfüllter Schrei war zu hören.
Davon verstört zog sich der Letzte ein wenig zurück, sodass ich genügend Zeit hatte mich nach dem König umzusehen. Dieser stand etwas entfernt von der Szene immer noch da, wo ihn die Männer hatten stehen lassen. Dadruch wurde meine Vermutung nur noch mehr bestätigt.
Wären es nicht seine Männer gewesen hätte er mit längst geholfen.
Doch so musste ich weiter gegen sie kämpfen und sie, wenn nötig, töten. Es machte mir keinen wirklichen Spaß zu töten, doch bevor ich dran glauben musste...
Der mit der Bauchwunde schien langsam aber sicher zu krepieren, sodass ich mir um ihn keine Sorgen mehr zu machen brauchte. Der andere wich immer weiter zurück, sodass auch er keine Gefahr mehr darstellt, doch der Anführer, dem ich vorhin schon die Brust aufgeschlitzt habe, hatte noch immer nicht genug.
Er kam wieder auf mich zu, das Schwert hoch erhoben.
Wir parierten die Schläge des anderen, doch ich merkte, dass er langsamer war als ich. Meine schnellen Schläge konnte er nur mit Mühe abwehren. Ich konnte spüren, dass seine Schläge viel zu wuchtig und mit viel zu viel Kraft ausgeführt wurden.
Seine Ausdauer würde bald am Ende sein.
Wir wurden von einem markerschütternden Schrei unterbrochen, der aus der Richtung des Königs kam. Ich erkannte, das es nicht er war, der schrie, sondern derjenige der Männer, der sich vor mir zurück gezogen hatte. In seiner Brust steckte ein Dolch und das Blut, was aus der Wunde quoll färbte seine Kleidung dunkelrot.
Ich wollte die Ablenkung nutzen und dem Anführer mein Schwert in die Kehle rammen, doch ich wurde unterbrochen.
"Stopp. Genug. Du hast den Test bestanden. Du auch," fügte er mit einem Nicken zum Anführer hinzu.
"Warum hast du ihn getötet?" Ich verstand nicht, warum er einen seiner eigenen Soldaten einfach so umbrachte.
"Gehorsam. Abschreckung. Um zu zeigen was passiert, wenn man meinen Befehlen nicht Folge leistet. Alle meiner Soldaten müssen das lernen. Auch du." Er wollte also seine Macht demonstrieren? Das konnte ich auch.
Langsam - ich wollte ihn ja schließlich provozieren - drehte ich mich um und schnitt dem immer noch verdutzen Anführer mit einem Streich die Kehle durch. Als er realisiert hatte, was gerade geschen war, war es schon zu spät. Taumelnd brach er zusammen und blieb regungslos auf dem Boden liegen.
"Und du solltest lernen, dass ich kein willenloser Soldat bin, der jeden Befehl befolgt ohne ihn zu hinterfragen. Ich lasse mir nicht gern etwas befehlen."
Selbstbewusst schritt ich zu meinem Pferd, stieg auf und ließ es antraben.
Wortlos - was sollte er jetzt auch sagen - folgte mir der König. Ich konnte ihn fast zähneknirschen hören.