Wieder einmal ein Regentag, es giesst und giesst die ganze Zeit, der Himmel bewölkt und grau unter der Krempe meines Hutes ich die Welt anschau. Das Gras nass, der Wind frisch und kühl ich gehe durch ein trübes Reich und habe das Gefühl… die Welt sie weint und doch stimmt es nicht, denn die Welt begrüsst den Regen nach der langen Trockenheit, er neues Leben er verspricht.
Eigentlich sind es die Menschen die den Regen so oft nicht mögen, weil wir wohl finden er erschwert das Leben. Noch habe ich es nicht geschafft wirklich Freude daran zu haben, obwohl uns doch eigentlich damit gegeben viele wichtige Gaben. Wenn es nicht regnen würde wäre alles immer nur dorr und kahl, wir hätten weniger Wasser, von Mal zu Mal. Wir hätten keine solche Farbenpracht, der Frühling hätte nicht so magische Macht. Weil es gar keinen richtigen Frühling geben würde mit all den Pflanzen Blumen und frisch grünenden Bäumen, es gäbe weniger an Träumen.
Zwar wäre das Meer jeden Tag zu sehen auch wunderschön. Doch wenn rundherum alle Pflanzen wir verdorren sehn und nichts mehr kann leben nur noch Erde und Sand, die ohne Bewässerung niemals Frucht zu tragen vermögen, ich weiss nicht, ob das für mich wär ein Leben. Denn ich liebe die Natur die wir jeden Tag dürfen betrachten, wir sind so gesegnet eigentlich mit dem was wir haben und täglich sehn, denn das Leben kann immer neu entstehn.,
Und doch… denke ich mir manchmal, eigentlich wäre es mir schon lieber die Sonnetage wären etwas mehr an Zahl. Oder das es einfach nur in der Nacht würde regnen und am Tag dann nicht mehr, das würde mich auch erfreuen sehr. Doch kann man einfach nicht alles haben, es hat auch schönes an Regentagen. So z.B. all die Schnecklein die hervor dann kriechen mit ihren schönen Häuschen, die schmücken die Mauern entlang von Gärten und Strassen, manchmal in richtigen Massen. Keins davon ist gleich wie das andere, sie alle sind besondere Raritäten, Kleinode an denen ich mich immer freue gar sehr, es ist vielleicht seltsam, doch ohne sie wär es dasselbe nicht mehr. Schon als Kind hatte ich an ihnen meine Freude und das hat sich nicht geändert bis heute. Die Vielfalt der Schnecken ist ein Sinnbild für die Vielfalt die überall so wundervolle Früchte trägt, weil auch die Menschen so voller Vielfalt sind und ich finde es im Leben auch darum geht. Jeden zu nehmen wie er ist und will sein, ob er gross ist oder klein. Nicht immer das Gefühl haben müssen man sei nicht gut so wie man ist, dabei wäre es die Vielfalt die in der Welt oft so schmerzhaft wird vermisst. Darum sollten wir uns immer wieder ins Bewusstsein rufen, dass wir nicht immer etwas anderes müssen sein als wir sind, das sollte man schon lernen als Kind. Damit man nicht die ganze Zeit an sich zweifelt, weil andere finden, man sollte so wie sie sein, das führt zu viel Schmerz uns schliesslich in noch mehr Not hinein. Die bunten Schnecklein sind ein gutes Beispiel dafür dass er gerade Vielfalt ist, die alles so schön kann gestalten, so können wir den Schöpfersegen auch in uns lassen walten.
Der Regen macht mir noch immer keine besondere Freude, doch will ich ihn auch lernen mehr zu lieben und beginne damit gleich heute.
Ich möchte ihn als Boten sehn, der die Vielfalt fördert in allen Bereichen, er bringt alles zum wachsen die Schnecklein und Frösche freuen sich an seiner heilsame Kühle, die ich dann auch im meinem Innern mehr fühle. Ich stelle mir vor, dass er auch das Innere reinwäscht von allen düsteren Gedanken, die sich manchmal um uns herum ranken. Er ist der Schleier, der die Welt in einen Vorhang hüllt und uns mit neuer Frische erfüllt… Und alles kann dann werden zu Stille, wo nur noch das Rauschen und Trommeln der tausend Regentropfen ist zu vernehmen und Leben kann in alles strömen. Das Gras es grünt die Blumen blühn, die Bäume ihre Äste zum Himmel ausrichten, den Regen mit ihren Wurzeln aufsaugen sie sich sehr bemühn, damit es wieder neues Leben kann geben überall, dass die Vielfalt erhalten bleibt in diesem Erdental.
Regentropfen die in Pfützen fallen, bilden immer grössere Ringe die so manches zum wachsen bringen auch in uns drin… darum danke für den Regen, ich von ihm auch abhängig bin.