Ein warmes Leuchten trat in Toms Augen. Stolz. Zufriedenheit. Mit einer Hand griff er nach ihrer Wange, zog sie sanft an sich und küsste sie. Seufzend gab sie sich dem Kuss hin. Zärtlichkeit lag darin, nicht wie sonst Aggression oder Herablassung. Er küsste sie, weil er sie küssen wollte.
Langsam ließ sich Hermine zurück auf ihre Matratze sinken. Tom folgte ihr, ohne den Kuss zu unterbrechen. Seine Hände fuhren über ihren Körper, glitten von ihrem Rücken über ihre Taille zu ihren Schenkeln und zurück. Es lag kein Druck darin, nur der offensichtliche Wunsch, sie spüren zu wollen. Unwillkürlich schlang Hermine ihre Arme um ihn und zog ihn näher an sich. Sie öffnete ihre Beine, damit er sich zwischen sie legen konnte, stellte ihre Füße an, um ihn besser spüren zu können.
Schwer atmend löste er sich von ihr, schaute ihr einen Moment einfach nur in die Augen. Offen erwiderte sie den Blick. Sie wusste, dass Tom nie gelernt hatte zu lieben, doch die Wärme, die jetzt in seinem Blick lag, sagte ihr, dass seine Gefühle für sie so nahe an diese Emotion herankamen, wie es nur möglich war.
Dann senkte er sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie. Noch immer wanderte eine Hand über ihren Körper, während seine Lippen heiße Küsse auf den empfindlichen Stellen ihres Halses verteilten. Ein Seufzen entfuhr ihr, als er endlich, endlich ihre Brust berührte, mit seiner Hand umschloss. Wie ein Echo vibrierte ein Stöhnen durch seinen Körper, ein Stöhnen, das Hitze in Hermine aufsteigen ließ.
Gierig begann sie, sein Hemd aufzuknöpfen, während er noch immer damit beschäftigt war, ihren Körper zu streicheln. Endlich hatte sie den störenden Stoff entfernt, endlich konnte sie ihre Finger über seine muskulösen Arme streichen lassen. Beinahe unbewusst fing sie an, ihre Hüfte gegen seine zu reiben. Ein weiteres Stöhnen, lauter diesmal, erklang.
Als habe sie ihn angesteckt, begann Tom mit geschickten Fingern, ihre Bluse zu öffnen. Rasch, fast schon fiebrig riss er ihr den Stoff vom Leib. Seine Lippen waren wieder auf ihren, doch diesmal war die sanfte Zärtlichkeit verschwunden. Eindringlich forderte er Einlass und Hermine öffnete sich ihm nur zu bereitwillig. Seine Zunge fand ihre, und während sie sich ganz dem Gefühl, seinem Geschmack hingab, entkleidete er sie beide.
Heiß spürte sie seine Erregung an ihrem Schenkel. Ein Stöhnen, aufgefangen von seinem Mund, entrang sich ihrer Kehle. Sie spürte, wie seine Lippen sich zu einem Grinsen verzogen, doch er kam ihrer unausgesprochenen Bitte nach. Seine Hand wanderte hinunter, zwischen ihre Schenkel. Willig öffnete sie ihre Beine weiter, während Toms Finger über ihre Mitte fuhren. Ein Schauer lief über ihren ganzen Körper. Mit stetigem Druck steigerte Tom ihr Lust, immer weiter, immer höher, und doch nicht genug. Verzweifelt wandte sich Hermine unter ihm, versuchte, ihn dazu zu bringen, seine Finger in ihr zu versenken.
Wieder schien er ihre Not erkannt zu haben. Er unterbrach den Kuss, um ihr in die Augen zu schauen. Seine Finger ließen von ihr ab, umschlossen stattdessen sein hartes Glied. Flehend schaute sie zu ihm auf. Einmal, zweimal fuhr er mit seiner Hand auf und ab, dann positionierte er sich vor ihr. Ungeduldig hob Hermine ihr Becken. Sie wollte nicht länger warten, sie brauchte ihn.
Eine Hand legte sich um ihre Hüfte, um ihr Halt zu geben, die andere Hand griff nach ihrer, die Finger ineinander verwoben, presste er sie hart in die Matratze. Noch immer ruhte sein Blick auf ihr, hielt er ihre Augen gefangen. Mit geöffneten Lippen und hektischem Atem wartete sie ab. Dann, unendlich langsam, senkte er sich in sie. Ihr Mund öffnete sich weit, während ihre Lider zufielen.
„Nein. Schau mich an. Sieh mich an, mein Herz."
Die leise gemurmelten Worte drangen nur langsam durch ihre lustverschleierten Gedanken, doch dann öffnete sie die Augen wieder. Neugier schien ihr aus den Augen von Tom entgegen. Als er schließlich komplett in ihr war, ließ er ihre Hüfte los, um auch mit der zweiten Hand nach ihrer zu greifen. Er führte sie über ihrem Kopf zusammen, die Finger noch immer ineinander verschränkt, schaute sie an, ließ sie nicht aus den Augen. Wärme, die nichts mit ihrer Erregung zu tun hatte, überrollte Hermine.
Endlich bewegte er sich. Langsam, ohne die übliche Härte, bewegte Tom sich in ihr, hielt ihren Blick gefangen, hielt ihre Hände fest. Hermine biss sich auf die Lippen, um nicht dem Drang nachzugeben, die Augen wieder zu schließen und sich ganz dem Gefühl hinzugeben. Langsam, unendlich langsam stieß er in sie, und sie begegnete ihm im Takt. Schweiß trat auf ihre Stirn. Sie brauchte mehr. Mehr. Heiser stöhnte sie auf.
Toms Rhythmus wurde schneller. Seine Hände lösten sich von ihren, schlängelten sich stattdessen um ihre Schultern, während er sein Gesicht in ihren Haaren vergrub. Instinktiv legte Hermine einen Arm um ihn, die andere Hand griff nach seinem Kopf, nach seinen Haaren. Schneller und schneller bewegte er sich, bis Hermine ihm nicht mehr folgen konnte, sich nur noch mit Armen und Beinen an ihn klammern konnte.
Ihr Atem kam stoßweise, immer wieder unterbrochen von einem leisen Wimmern. Sie spürte die Erlösung, sie war so nah. Das beinahe gequälte Stöhnen von Tom direkt neben ihrem Ohr ließ heiße Blitze durch ihren Körper zucken. Auch er war nahe, das spürte sie. Längst hatte er keine Kontrolle mehr über seinen Körper, seine Hände pressten sich schmerzhaft in ihre Schultern, sein heißer, harter Schwanz, das Geräusch von feuchter Haut auf feuchter Haut, ihr eigenes Seufzen, all das vermischte sich zu einem wundervollen, heißen Gefühl.
„Komm für mich", presste Tom angestrengt hervor: „Komm für mich, Hermine. Komm ..."
„Beiß mich", hauchte sie mit rauer Stimme.
Toms Zähne gruben sich in das empfindliche Fleisch an ihrem Hals und Hermine kam. Heiß überrollte sie die Welle ihres Höhepunktes. Sie klammerte sich an Tom, ihre Hüfte presste sich gegen ihn, rieb sich an ihm, während er weiter in sie drang, nicht nachließ. Zitternd zog sie ihn noch enger an sich, ließ zu, dass ein kehliges Stöhnen sich ihr entrang. Und dann kam er, mit einem, zwei, drei letzten Stößen, ergoss sich heiß in sie, während sie den letzten Wogen ihrer Erregung nachspürte.
Erschöpft ließ sie ihre Arme und Beine fallen. Tom lag auf ihr, sein gesamtes Gewicht drückte sie in die Matratze, doch sie war sogar zu erschöpft, um zu protestieren. Drei, vier Atemzüge lag er so auf ihr, in ihr, bis er schließlich mit letzter Kraft von ihr rollte und neben ihr auf dem Rücken zu liegen kam.
Minutenlang lagen beide da, ihr Atem normalisierte sich nur langsam. Dann, plötzlich, fröstelte Hermine. Die Hitze des Augenblicks war vorüber und zurück blieb nur der Schweiß, der ihren gesamten Körper überdeckte. Zitternd richtete sie sich auf.
„Mir wird kalt", erklärte sie schwach.
Stöhnend erhob sich auch Tom: „Das wollen wir natürlich nicht."
Während er das Bett verließ, krabbelte Hermine unter ihre Bettdecke. Sie beobachtete, wie Tom seine Kleidung vom Boden sammelte und sich anzog. Nachdenklich fragte sie sich, ob ihm bewusst war, was gerade geschehen war. Sie hatten schon oft Sex gehabt, aber das gerade, das war mehr als Sex gewesen. Sie wusste nicht, was sie denken oder fühlen sollte, doch das war ihr egal. Ihr Körper war gesättigt, alles an ihr war wohlig schwach.
Fertig angezogen drehte Tom sich wieder zu ihr herum. Beide Hände in den Hosentaschen vergraben, schaute er auf sie hinab: „Ich wusste, dass du den Schmerz brauchst."
Mit einem Schnauben schüttelte Hermine den Kopf. Natürlich. Tom wäre nicht Tom, wenn er nicht sofort diesen einen, winzigen Punkt herausholen würde, um davon abzulenken, wie emotional, wie zärtlich er zu Beginn gewesen war. Sie war zu müde, um darüber zu streiten. Stattdessen ließ sie sich auf sein Spiel ein: „Ich vermute, Kuscheln ist keine Option?"
Als Antwort hob Tom nur eine Augenbraue. Natürlich. Innerlich fragte Hermine sich, ob Tom sie morgen dafür büßen lassen würde, dass sie ihn so emotional gesehen hatte. Doch statt dieser Angst Aufmerksamkeit zu schenken, lehnte sie sich zurück und ließ sich auf ihr Kopfkissen sinken: „Ich würde dann jetzt gerne schlafen."
Lächelnd trat er an sie heran und streichelte ihr über den Kopf: „Schlaf gut, mein Herz. Träum was Schönes."
Eine Gänsehaut lief ihr über den Rücken, doch sie zwang sich zu einem Lächeln: „Du auch."
Ohne ein weiteres Wort, ohne sich erneut umzudrehen, verließ Tom ihr Zimmer.
Lange lag Hermine da, starrte an die Decke, und dachte darüber nach, was gerade geschehen war. So hatte sie sich Sex immer vorgestellt. Innige Umarmung, sich in die Augen schauen, den anderen spüren, langsam erkunden. Aber so war es nie mit Tom gewesen. Mit Tom war es immer um Macht gegangen, um den rein körperlichen Akt. Darum, ihr zu beweisen, dass sie ihm ausgeliefert und verfallen war. Es war immer ein Mittel zum Zweck gewesen.
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Nachdenklich starrte Tom auf die dunkle Platte seines Schreibtisches. Sein Plan für die glorreiche Zukunft der Zaubererwelt schwebte durch seine Gedanken. Szenen, die seine Anhänger zeigten, wie sie seinen Plan umsetzten, wirbelten hin und her. Er wusste, was zu tun war. Er hatte es schon lange gewusst und seine treuen Gefolgsmänner hier im Schloss wussten es auch. Zumindest zum Teil.
Dennoch bekam er nicht, was er wirklich wollte. Er hasste seine Eltern mehr denn je dafür, dass sie ihm den Zutritt zur magischen Welt verwehrt hatten. Seine Altersgenossen wussten so viel mehr als er. Er hatte nie einen Vater gehabt, der ihn in die spannenden Seiten der Magie einweihen konnte. Slughorn hatte sich als nützlich erwiesen, denn kaum einer wusste so viel wie der Professor. Dass er ein Opportunist war und sehr früh angefangen hatte, sich um ihn, den strahlenden Star des Slytherin-Hauses, zu kümmern, hatte einige Wissenslücken gefüllt. Aber jetzt war diese Quelle versiegt. Er hätte wissen sollen, dass die Frage nach den Horkruxen zu weit gegangen war. Wenn er nur geduldiger gewesen wäre, hätte er sicherlich selbst herausgefunden, wie genau man ein Horkrux erstellt. Tom wünschte, er könnte seinem Professor das dämliche Grinsen aus dem Gesicht hexen.
Doch wenn er ehrlich war, waren all das nicht seine echten Sorgen. Er lenkte sich nur ab. Lenkt sich ab von dem nagenden Gefühl, dass Hermine Dumbledore tatsächlich ein Stolperstein war. In seiner rasenden Wut war er zu ihr gegangen. Er hatte sie quälen wollen, seine ganze Wut an ihr auslassen wollen. Stattdessen hatte er sich geöffnet und sie hatte mit Verständnis reagiert.
„Warum sollte ich Angst davor haben, meine Macht zu zeigen? Wenn du keine Angst hast, habe ich auch keine."
Erst als sie diese Worte ausgesprochen hatte, war ihm aufgegangen, dass er genau das hatte hören wollen. Sie hatte keine Angst vor der Welt, weil sie an seiner Seite stand. Er machte sie stark. Das war es, was sie ihm gesagt hatte. Er machte sie stark. Sie brauchte ihn. Diese simplen Worte hatten ihn berauscht. Sie wusste mehr über ihn als jeder andere Slytherin. Mehr als Abraxas oder Rufus. Tom war sich bewusst, dass seine Sicht auf die Welt, seine Art, mit seinen Mitmenschen umzugehen, nicht das war, was man als normal beschreiben würde. Er war sich bewusst, dass er nicht normal war. Deswegen hatte er nur sehr ausgewählte Seiten von sich gezeigt, selbst seinen engsten Anhängern gegenüber. Nicht jedoch bei ihr. Sein Bedürfnis, sie zu quälen und zu demütigen, sie zu brechen und dann wieder zusammenzusetzen, war unverschleiert. Und trotzdem akzeptierte sie ihn, brauchte sie ihn.
Brauchte er sie?
Er hatte sich erfolgreich eingeredet, dass sie nur ein nützliches Werkzeug war. Dass ihr Intellekt sie wertvoll machte. Dass er ihren Körper nutzen konnte, um die anderen Schüler gefügig zu machen. Dass er sie nicht brauchte, sondern sie lediglich Dinge einfacher für ihn machte.
Brauchte er sie?
Ein klares Nein erklang in seinem Innern. Nein, denn er war Lord Voldemort. Nein, denn niemand konnte Lord Voldemort das Wasser reichen. Nein, denn Lord Voldemort hatte immer alle Zügel in der Hand. Nein, denn alle anderen brauchten Lord Voldemort.
Ein Zittern ging durch seinen Körper. Er kannte diese Stimme, die ihm sagte, dass er allen anderen überlegen war und niemanden brauchte. Es war jener Teil von ihm, der ihn hatte überleben lassen. Ohne diesen Teil hätte er im Waisenhaus nicht überlebt. Ohne diesen Teil hätte er nicht Ansehen und Respekt unter den hochnäsigen Slytherins gefunden. Dieser Teil in ihm war überlebenswichtig.
Doch zum ersten Mal hatte Tom das Gefühl, dass dieser Teil ihn anlog. Dass er sich selbst belog. Die Erinnerung an die Wärme von Hermines Körper, an ihre offenen, strahlenden Augen, an ihre kleinen Hände, die so willig die seinen ergriffen hatten. Sie gab ihm Halt. Dank Slughorn hatte er an sich gezweifelt, aber Hermine war dagewesen, hatte Slughorn vom Tisch gefegt und ihm vor Augen geführt, dass sein Professor einfach nicht stark genug war, um ihm wirklich helfen zu können. Für einen Moment hatte dieser Teil in ihm, der ihm Kraft gab, gewankt, hatte nichts als unbändige Wut hinterlassen. Dann war sie gekommen und die Wut war verpufft.
Grimmig ballte Tom die Fäuste. Er brauchte sie. Ohne sie hätte er vermutlich heute in seinem Zorn eine Dummheit angestellt. Sie hielt ihn auf dem Boden der Realität. Dank ihr war er noch bei Verstand.
Was machte es schon, dass er sie brauchte?
Entschlossenheit erfasste ihn.
Er würde einfach dafür sorgen, dass sie für immer an seiner Seite war. Sie würde ihn niemals verlassen. Welche Rolle spielte es, ob er sie brauchte oder nicht, wenn er einfach dafür sorgen konnte, dass sie immer da war, wenn er sie brauchte. Er würde sie niemals gehen lassen. Hermine Dumbledore gehörte ihm.
Und das würde er ihr deutlich machen.