Liebe Freunde,
Ich bin nicht aus der Welt. Ich habe euch auch nicht vergessen, wie sollte das überhaupt möglich sein? Im Gegenteil ich misse euch schmerzlich jede Stunde. Doch ist es mir nicht möglich zu euch zu stoßen, ich will es euch erläutern.
Unser Internetanbieter, ich vermeide einen genauen Namen, schafft es nicht eine DSL-Schaltung zur gewähren. So läuft das Internet nur über die Sofortfunktion und die ist ganz dem Namen entsprechend sofort wieder weg. Weshalb mir der Chat mit jeder neuen Antwort abstürzt unmöglich daran Teil zu nehmen. Aber das Leben wäre einfach, wenn es nur dieses Problem wäre, nicht wahr? So darf ich mich gleichfalls um das ausbleibende Bafög kümmern, dessen erfolgreiche Beantragung in Abhängigkeit des Gönnens meines Vaters steht, und wer mich und meine Familiensituation kennt, weiß was das bedeutet. So bleibt das Geld aus und die Bank ist der Meinung, ich bräuchte kein neues Geld abholen und sperrt mein Konto bis die finanzielle Situation besser ist. Was der Erfahrung nicht vor Januar oder Februar seien wird. So lebe ich wieder ein Mal mehr von der Hand in den Mund.
Natürlich ist mein Herz ein Hort dorniger Rosen geblieben. Ich weiß, dass ich anders bin. Ich weiß, wie ich aussehe. Ich weiß wie mein Charakter ist und ich kenne auch die Standardantwort auf meine Situation: Warte. Warten, Zeit verstreichen lassen. Zeit die ich nie zurückbekommen werde. Ich bin nun mal anders. Das mag für Die Selbstfindung toll sein, weil Einzigartigkeit finden wir bei uns selbst gerne. Aber im Kampf um das Herz eines anderen, ob siegt der Einheitsbrei. Und jene Genießer die ein anderes Gericht zu würdigen wissen, haben ihre Wahl bereits getroffen.
Zusätzlich brechen die Drittversuche über mich herein. Es waren ein mal drei, nun sind es vier und vielleicht werden es noch mehr. Es scheint, dass ich nicht geschaffen bin für das Leben eines Biologiestudenten. Doch wofür dann und warum kann ich nicht das Leben führen, dass ich will?
Was mich dazu führt in das Leben der anderen zu Blicken. Und mit anderen meine ich jene Freunde die ich zwecks Uni in meiner alten Heimat ließ. Sicher gibt es dort auch Probleme, aber sie Leben ihre Träume und verwirklichen sie. Ich freue mich für sie wie man sich ehrlicherweise nur freuen kann, dich irgendwo bleibt eine Stimme die fragt: Und was ist mit mir?
Sie bleibt unerhört oder wird aufs Warten verdammt. Ungewisses warten. Warten wir auf einen Zug, bei dem man nicht sicher ist, ob er überhaupt von diesem Bahnhof fährt. Der Traum des Biologen, mit Frau, Kindern und Eigenheim, ist in ungreifbare Ferne gerückt. Geblieben sind die Tränen und ein Nährboden für Alpträume. Jene immer wiederkehrende Mahre die sich immer mehr als Wirklichkeit präsentieren. Schlaf wüster Qual und was Qual ist meidet man Instinktiv, was meine alte Schlafstörung wieder zu neuer Blüte führt.
Und das ist nur ein Ausblick, dessen was mich im Moment fängt und bedrückt. Ich will keine schlechte Laune übers Land bringen, ich spiele nur mit offenen Karten, damit ihr versteht, warum es im Moment nicht geht. Mir fehlt schlicht Zeit, die Möglichkeit und auch die Kraft überhaupt noch etwas mit Freude zu machen bzw. Etwa Freude bringende zu machen, ohne dabei den Bränden in meinem Leben nicht mehr Brennholz zu liefern. So verbleibe ich in Ungewissheit wie lange dieser Balanceakt in den Abgrund noch gut geht in tiefer Verbundenheit,
Euer Felix.