In einem allgemeinen Gespräch hat man mir einmal erzählt, dass man seine Playlist löschen sollte, falls man als Angehöriger einer Musikszene, wie zum Beispiel Metal, in einem schwachen Moment Taylor Swift gehört hat. Darüber redet man auch nicht, Rocker hören nur Hard Rock, keine Country-Schnulzen oder gar diesen "Mainstreamscheiß" wie man das liebevoll nennt. Ich erzähle euch jetzt einmal eine graußame Wahrheit, die im Grunde jeder von euch schon weiß. Ich höre Old-School Rock (so etwas wie Iron Maiden zB), Stoner Rock, ein wenig Hard Rock und gehöre somit in die "Heavy Metal" Szene, wenn man das so möchte. Das ist mein allgemeiner Musikgeschmack, und zu 90% höre ich etwas aus diesem Segment. Wenn der Radio läuft gefällt mir die Musik meistens nicht besonders, und um ehrlich zu sein nervt sie mich ab und an beinahe zu Tode. Aber ich liebe Miley Cyrus, weil Miley Cyrus recht hat - ist so - ganz ehrlich! Dieser Mix aus ihrer Stimme, den Texten und der meistens ein wenig nach Dupstep (für mich - ist vielleicht etwas anderes) klingenden Musik machen ein paar ihrer neuen Lieder wirklich etwas her. Muss ich ihre Musik kollektiv scheiße finden weil sie "Mainstream" ist? Weil ich mit "wrecking ball" nichts anfangen kann heißt das ja wohl nicht das ich "do my thang" nicht lieben kann. Und ich schäme mich nicht dafür, heute habe ich ein kleines Experiment gestartet, mein neues Titelbild auf Facebook ziert nun Miley Cyrus, neben ihr die Worte: "I got two letters for you. One is F - and the other one is U. 'Cause what you gotta do is get yourself a clue!"
Es hat keine zwei Minuten gedauert und ich wurde total voll gelabbert, was den bitte mit mir nicht stimmen würde, und seit wann ich auf diese "Mainstream-Mukke" abfahren würde. Der Satz stammt aus dem Lied "FU" von Miley, und jeder der sich nicht schon einmal so gefühlt hat ist ein verdammter Lügner. Oder einfach ein gottverdammter Glückspilz. Das ist eine Form von gesellschaftlichem Zwang wie ich ihn selten erlebt habe, nur weil man ein paar verschiedene Lieder von einem Künstler, der nicht ins allgemeine Bild des Musikgeschmacks passt hört, und das nicht heimlich tut, erlebt man fast schon Mobbing. Ich habe auch schon Lieder von Taylor Swift gehört, lebt damit, regt euch auf, oder denkt nach. Ist es wirklich schlimm einfach dazu zu stehen, dass es schöne Lieder gibt, die nicht in die Safezone der bevorzugten Musik passen? Soll man sich wirklich diesem Zwang ergeben und heimlich diese Lieder hören, um dann, wenn man sie zufällig im Radio mit Freunden hört, über den Artist zu lästern? Anstatt sich zu freuen das irgendein schlecht bezahlter DJ im Radio genau den Song, welchen man vielleicht schon die ganze Woche heimlich im Ohr hatte, spielt? Oder sollen wir uns vielleicht selbst weniger ernst nehmen und einfach das damit machen wofür es gut ist. Die Musik genießen, egal welche, egal wo, es wird immer jemandem nicht gefallen, es wird immer jemand Miley scheiße finden. Ich liebe Miley Cyrus, auch wenn ich sonst gerade nur auf Stoner Rock Konzerte gehe. Und ich erkenne das Problem nicht, ich behalte sie als Titelbild, mit dieser aussagekräftigen Zeile aus ihrem Song. Ihr solltet das auch tun, lasst euch nicht in ein Schema stecken, denkt weiter, seid frei und unabhängig von dem was andere sagen. Alles andere macht nicht glücklich, verleugnet nichts von euch, nicht einmal ein Lied das euch gefällt. So fängt es an, ein kleiner Teil des Problems, die Wirkung ist, dass man sich im Grunde selbst nie ganz akzeptiert. Gebt Miley und den anderen Artists eine Chance, gebt vor allem jeder Facette von euch eine Chance, ihr werdet es nicht bereuen.