In tiefer Stille
Er ging durch ödes Land
Fühlte die Erde unter seinen Füßen
Und Wind auf seinem Gesicht
Und saß dort am Fluss, wo er bereits als Junge gesessen hatte und fühlte sich vollkommen
Was war aus den einfachen Dingen des Lebens geworden?
Das Wasser kühl- der Himmel blau
Ein angenehmer Tag
Nicht zu kühl und nicht zu heiß
Und der Wind sang ihm das Lied von Anderswelt
Von dort, wo er sich als Junge geglaubt und als Erwachsener hingeträumt hatte
Und er wusste, dass dies die Dinge waren, die er als erstes vergessen hatte
Er erinnerte sich an Synadriel, des Königs Tochter, um deren Hand er gefreit hatte
Und an das Märchen von Schneeweißchen und Rosenrot
Er wurde müde und legte sich ins Gras
Und blinzelte in gleißend helles Licht
Am Himmel zogen weiße Wolken vorbei- er nannte sie Silberdrachen
Und er fühlte das Gras unter seinen Händen
Und er lauschte dem allabendlichen Klagelied der Nebelwesen,
die aus den Wäldern hervorkrochen, um in den Wiesen zu tanzen,
während die Sonne, als roter Stern in eigener Glut zu verglühen schien
Und es war ein Moment der tiefen Stille,
als er den Blick gen Norden richtete
Dorthin, wo des Berges schwarzer Fuß
weit in den Himmel ragt
Bis hoch zum Firmament
Und Silberschnee das Tor zu den Sternen bedeckt
Und in diesem Moment war alles gut
Denn er hatte eine Antwort auf seine Frage gefunden
Und er trug sie tief in seinem Herzen
Denn hier konnte er Kind sein
Und durch die Augen eines Kindes sehen