Ich war sechs, als sie mir sagten, dass der Krebs meinen Körper befallen hatte und ich nur noch wenige Monate zu leben hätte. Ich erinnere mich an Mums verzweifeltes Gesicht, als sie mich in die Arme nahm und an sich drückte, als wolle sie mich nie wieder loslassen.
Ich weiß noch, dass es ein Sommertag war. Ein Bilderbuchtag mit strahlend blauem Himmel.
Tante Helen war zu Besuch gewesen, als Mum den Anruf aus der Klinik erhielt.
Letzten Montag habe ich meinen achtzehnten Geburtstag gefeiert. Vor drei Jahren habe ich den Krebs besiegt. Die Ärzte nannten mich ein klinisches Wunder.
Ich litt an einem Hirntumor im Endstadium. Ich erinnere mich an die Übelkeit nach der Chemotherapie. An die Medikamente, die ich erbrach. An die Schmerzen in meinem Kopf und daran, dass ich nur noch sterben wollte, weil ich glaubte, das alles nicht länger ertragen zu können.
Und dann schlugen die Medikamente plötzlich an.
Sie nannten mich eine Kämpfernatur.
Das war der schönste Tag meines Lebens. Denn es bedeutete, dass ich den Krebs besiegen würde.
Und ich weiß noch, wie ich weinte, als Dr. Brown mir sagte, dass jetzt alles gut werden würde. Und wie Mum mich in die Arme schloss und mit mir weinte.
Durch das Fenster fielen die goldenen Strahlen der Herbstsonne. Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass ich darauf achtete. Und es kam mir wie ein Wunder vor.