Nach und nach häufte sich die Last, die ich täglich in meinem Innerem tragen musste, bis sie sich magischerweise in Luft auflöste. Alle betrüblichen Ereignisse, die mich zu meiner Entscheidung gedrängt hatten, waren wie vom Erdboden verschluckt. Denn als die plagende Last verschwand, nahm sie alles mit sich, sodass in mir nur noch absolute Leere herrschte. Ein einziger Gedanke liess mich Erlösung fühlen. Aus dieser grausamen Welt entschwinden zu können und das einzige Opfer, das gebracht werden musste, war, meinen zarten Körper dem Irdischem zu hinterlassen, sodass ich endlich in das vollkommene Paradies fliegen konnte. Sogar das Risiko, in Vergessenheit zu geraten, nahm ich in Kauf, nur um wieder das Gefühl des Glückes verspüren zu dürfen. Doch dieser Traum war reine Einbildung und als ich wieder aus dem Traumland mit einem Wecker gerissen wurde, nahm der Teufelskreis seinen gewohnten Lauf. Wieder stachen ihre Worte wie Messer in mich ein und liessen mich dort still und ohne Aussicht auf Rettung verbluten. Erneut befand ich mich im Meer, welches aus meinen eigenen Tränen bestand. Weit und breit befand sich keine Menschenseele, sodass ich ungestört weinen konnte, was für mich das Fenster meiner Seele, durch welches ich Luft holen konnte, symbolisierte. Unfähig mich zu bewegen, stieg das Wasser an und liess mich langsam ertrinken. Ich schrie, doch niemand schien es hören zu wollen. Meine Hilferufe waren dem gleichem Schicksal wie mir entsetzt, dem Untergang. Dem Meer aus Tränen gelang es schlussendlich meine Erscheinung zu überdecken und ich verspürte keinen Zwang mehr mich dagegen zu wehren. Ich hatte meine aussichtslose Situation anerkannt und war bereit zu gehen. Der Abschied fiel mir schwer, doch das Bleiben erschien mir noch unerträglicher. Ich rettete mein Leben, indem ich es beendete. Jetzt blicke ich zurück und bin befreit worden. Ich fand das Glück und hoffte darauf, dass mein nächstes Leben lebenswerter zu sein vermochte.