Fassungslos löste er seine eine Hand von meinem Hals, drehte diesen zur Seite und streifte mir die Haare vom Hals. Was zur Hölle hatte er vor? Er wollte doch wohl nicht von mir trinken? Doch nicht hier! Das wäre das Dümmste, was ihm einfallen könnte. Hier würden sie mich alle hören, Mum, Tom und Leandro.
„Scheiße Lucas, was soll das?“, schrie ich, doch wurde immer leiser, als er mir mit seinen Fingern auf den Kehlkopf drückte.
„Was bist du für eine verdammte Bluthure?“, schrie er wütend und ließ endlich meinen Hals los. Erleichtert atmete ich auf und fing an zu husten. Verwirrt starrte ich ihn an und versuchte die Enttäuschung in seinen Augen zu verstehen.
„Was fällt dir ein? Soll ich dich mal dagegen pressen? Und woher nimmst du dir das Recht mich so zu nennen? Das geht eindeutig zu weit!“, zischte ich vorwurfsvoll.
„Ich kenne Mädchen, wie dich. Es macht süchtig, nicht wahr?“
„Scheiße! Von was zur Hölle redest du?“
„Gefällt es dir, wenn er dich beißt und dein Blut trinkt? Es benebelt und macht dich geil, nicht wahr?! Der Sex muss großartig sein!“, rief er hasserfüllt und blickte mich so angewidert an, dass ich für einen Moment das Gefühl hatte, ihn verloren zu haben. Wegen etwas, was ich immer noch nicht verstand. Wie kam er darauf Leandro hätte mich gebissen? So was absurdes! Und was für Sex? Wir hatten noch nicht mit einander geschlafen. Mehr als rumgemacht, hatten wir auch nicht.
„Lucas sag mir jetzt endlich wo von du redest!“
„Von deinem widerlichen Biss am Hals. Da war der Versöhnungssex wohl wirklich sehr erfolgreich!“
„Lucas! Mein Sexleben geht dich nun wirklich gar nichts an!“, keifte ich erschrocken über seine Vorwürfe und griff mir noch im selben Moment, ertappt an den Hals. Scheiße! So war das ganz bestimmt nicht geplant gewesen. In all der Aufregung hatte ich die Bissspuren an meinem Hals ganz vergessen und der Kragen meines Pullovers war blöder Weise zu weit nach unten gerutscht. Verdammt Scheiße!
„Ich bin fertig mit dir! Mit Bluthuren will ich wirklich nichts zu tun haben“, rief er spöttisch und wollte verschwinden, doch ich war schneller als er und so zog ich ihn zu mir zurück, bekam die Überhand und war dieses Mal Diejenige, die ihn gegen den Baum presste.
„Hör mir zu und beleidige mich nicht.“
„Ich habe mich einfach in dir getäuscht, da bin ich wohl selbst schuld“, murmelte er leise und brachte mich dazu ihn loszulassen. Immer noch fühlte ich mich ertappt und so griff ich wieder an meinen Hals, um die Spuren des Mädchens zu verdecken. Verdammt warum hatte ich das vergessen? Verdrängt? Verdammtes, nicht vorhandenes Spiegelbild! Wenn dieses Biest mich nicht so angefallen hätte, dann hätte ich diese ganzen Probleme auch gar nicht erst.
„Nein, das hast du nicht und der Biss... verdammt, der ist nicht von ihm.“
„Das ist ja noch viel schlimmer! Du verdammte Schlampe!“, rief er erschrocken und stieß mich weg von sich. Fassungslos starrte er mich an. Mit einem so verachtenden Ausdruck in seinem Gesicht, dass ich den niemals wieder vergessen könnte. Er war wütend, er war entsetzt, aber am schlimmsten war seine Enttäuschung. Er sah mich an, als hätte ich ein kleines Kind umgebracht, als hätte ich am schlimmsten Verbrechen teilgenommen, das jemals existierte. Ein Luftzug ging an mir vorbei und mit einem Mal stand Leandro zwischen uns. Mit finsterer Miene musterte er ihn.
„Welchen Grund hast du Alex eine Schlampe zu nennen?“, fragte er mit rauer Stimme und sah Lucas mit tiefroten Augen, die sich nur nach Rache und einem Blutvergießen sehnten, an.
„Frag sie doch selbst! Sie ist eine verdammte Hure und mit diesem Wort meine ich genau das, was es bedeutet.“
„Sag das noch mal und ich reiße dich in tausend Stücke!“, fluchte Leandro bedrohlich, rannte in Null Komma nichts auf ihn zu, presste ihn gegen den Eisenzaun und ließ seine Fangzähne nach draußen treten. Wie zwei wild gewordene Tiere gingen sie auf einander los und starrten sich in die Augen, als würden sie den anderen umbringen wollen.
„Leandro, lass ihn gehen, bitte“, flehte ich. Ich wusste, dass Leandro kein Ende finden würde und ich wusste auch, dass Lucas sich das nicht bieten lassen würde. Er war sauer, vielleicht konnte ich das auch verstehen, aber das war doch noch lange kein Grund, um mich so zu beleidigen. Lucas war vielleicht in einigen Dingen einsichtig, doch wenn es um seine Ehre ging, dann hatte auch er diesen anstrengenden, falschen Stolz.
„Hast du nicht gehört? Ich dachte du tanzt nach ihrer Pfeife?“, knurrte Lucas und starrte Leandro provozierend in die Augen. Das hätte er nicht sagen dürfen. Das war völliger Schwachsinn und das wusste Lucas auch. Leandro tanzte ganz und gar nicht nach meiner Pfeife.
„Halt die Klappe!“, zischte ich, doch die beiden waren so in ihrem Rivalenkampf versunken, dass sie mich gar nicht mehr mitbekamen. Hilflos sah ich zu, wie Leandro ihn am Kragen packte und seinen Körper in die Luft zog, bis seine Füße den Boden nicht mehr berührten. Angespannt hielt Lucas die Luft an und versuchte sich aus den starken Griffen zu befreien. Doch bevor er dazu überhaupt die Chance bekommen hätte, ließ Leandro ihn angewidert zu Boden fallen und bespuckte ihn.
„Verpiss dich.“ Lucas hatte wohl eingesehen, dass er gegen Leandro keine Chance hatte und so stand er nur schweigend auf, spuckte ebenfalls auf den Boden und warf mir einen letzten, verachtenden Blick zu, bis er schließlich im Wald verschwand.
Erleichtert rannte ich zu Leandro und umarmte ihn. Erschöpft legte ich meinen Kopf auf seine Schulter und starrte nur in den finsteren Wald. Wie sollte ich das nur wieder gerade biegen? Lucas würde mir nicht zuhören. Wie sollte ich mich dann erklären?
„Ich bin so froh, dass du ihm nichts getan hast“, flüsterte ich heiser in seinen weichen Pulli und drückte ihn noch fester an mich.
„Lass uns reingehen, es ist nass und kalt hier draußen.“ Unsicher nickte ich. Zusammen liefen wir ins warme Haus, während er seinen Arm immer noch beschützend um mich gelegt hatte.
Er hielt mich fest und ließ das aufkommende Gefühl verschwinden, dass mir die Decke auf den Kopf fallen würde. Warum brachte ich mich ständig in neuen Ärger? Eben erst hatte ich alles geklärt bekommen, mit Leandro und Lucas... und jetzt? Plötzlich steckte ich wieder bis zum Hals in der Scheiße und hatte keinen blassen Schimmer, wie ich da wieder rauskommen sollte. Ich konnte ja eigentlich nicht mal das Mädchen erwähnen, denn wenn sie beide von ihr erfahren würden, dann würden sie ihr mit Sicherheit beide an die Gurgel gehen wollen und das konnte ich schon alleine wegen meinem Bruder und meiner Mum, nicht riskieren. Warum zur Hölle hatte ich überhaupt ja gesagt? Warum wollte ich ihr helfen, nachdem sie mich so übel zugerichtet hatte? Wehe dieser Biss würde nicht mehr verschwinden, ihn zu erklären wäre wohl noch schwieriger, als die Schnitte.
„Was ist denn in ihn gefahren? Der kann sich auf was gefasst machen!“
„Nein, bitte lass ihn in Ruhe. Das muss ich selber klären und das werde ich auch, nur nicht mehr heute. Ich glaube ich habe noch nie so viel an einem Tag geredet“, beschwerte ich mich seufzend und ließ mich erschöpft mein Bett fallen. War ja klar, dass mich Leandro darauf ansprechen würde. Und mit Sicherheit würde er nicht locker lassen, bis ich ihm alles erzählt hatte. Doch mir brummte schon jetzt der Kopf und ich merkte, wie es mir immer schwerer fiel, überhaupt noch logische Sätze formen zu können.
„Und was war plötzlich sein Problem?“
„Kann ich dir das nicht morgen erklären? Wir haben uns wegen Emma gestritten, was weiß ich, warum er mich da ausgerechnet Hure nennen musste“, log ich und für den ersten Moment sah es so aus, als würde er es glauben.
„Ich weiß, dass du lügst, aber ich will nicht streiten und ich denke du wirst mir davon erzählen, wenn du so weit bist“, sagte er plötzlich verständnisvoll und ruhig. Okay was war bitte mit ihm geschehen? Hatte dieses Gespräch wirklich was bei ihm bewirkt? Ich meine wirklich? Etwas, das auf lange Sicht anhalten würde? Erstaunt von seiner Gelassenheit, starrte ich ihn kurz an, bevor ich antworten konnte.
„Es tut mir leid“, hauchte ich. Er legte sich auf den Rücken und hielt mir seine Arme einladend hin. Ich zögerte nicht und legte meinen Kopf schnell auf seine Brust, während ich mein linkes Bein auf Seins legte. Beruhigend streichelte er mir über den Rücken und küsste meine Stirn. Ich musste lächeln. Es fühlte sich so schön und geborgen in seinen Armen an, dass ich mir wünschte, die Welt anhalten zu können.
„Ist schon gut...“
„Nein ist es nicht. Ich will dir ja erzählen worum es ging und ihn für sein Verhalten auch irgendwie rechtfertigen,... also nicht das ich etwas falsch gemacht hätte... aber ich will nicht, dass du dir Sorgen machst,... was du nicht musst und...“
„Es ist schon okay, wirklich. Du musst nicht darüber reden, wenn du nicht willst.“
„Weißt du, es schwirren so viele Gedanken in meinem Kopf herum, die alle keinen Sinn mehr ergeben... und ich habe das Gefühl,... ich gebe nur noch Wortkotze von mir.“
„Unsinn, das tust du nicht. Du musst dich echt nicht vor mir erklären. Ich vertrauen dir“, flüsterte er und drückte mich für einen Moment enger an sich.
„Danke.“
„Weißt du was? Ich glaube wir sollten dich erst mal auf andere Gedanken bringen.“
„Ja, das wäre schön“, entgegnete ich ruhig. Vorsichtig fuhr er mit seiner Hand durch meine Haare und streichelte mich dabei liebevoll weiter. Natürlich passte ich gut darauf auf, dass meine langen Haare den Biss verdeckten. Auf eine zweite Eskalation konnte ich gut verzichten. Und ich wusste genau, dass Leandro an die Decke gehen würde, wenn er den Biss sehen würde. Dann hätte ich alles wieder verloren, was wir gerade versuchten aufzubauen.
„Lass uns erst mal die Matheaufgaben machen und dann habe ich eine Überraschung für dich“, flüsterte er geheimnisvoll in mein Ohr. Eine Gänsehaut jagte über meinen Körper, entstanden durch sein Geflüster und ließ mein Lächeln noch breiter werden. Halb überzeugt von diesem Vorschlag, nickte ich langsam und suchte meine Mathesachen zusammen. Ich hatte wirklich viele Gedanken in meinem Kopf, aber ganz sicher keine für Mathe. Na ja, vielleicht hatte er Recht, vielleicht würde mich das wirklich etwas ablenken. Zusammen setzten wir uns auf den Boden und schlugen im Buch die Aufgaben nach. Es wäre so einfach die Aufgaben morgen von jemanden aus der Klasse zu kopieren oder ihre Gedanken zu benutzten. Warum machten wir uns es nur so schwer?
„Und du hast nicht vor in der Schule mit deinen Kräften zu schummeln?“, fragte ich misstrauisch und fing an, die erste Aufgabe abzuschreiben.
„Es wäre um so einiges einfacherer, aber ich weiß ja, dass du das als falsch siehst und etwas Wissen kann bestimmt auch nicht schaden. In England musste ich mir den ganzen Stoff auch in den Kopf prügeln, da werde ich diesen Schwachsinn auch noch hinbekommen.“
„Ach ja?“, fragte ich verblüfft und überlegte, ob er schon wieder in meinem Kopf gewesen war. Was wusste er nur alles über mich? Wusste er einige meiner Geheimnisse? Ich wollte ja ehrlich zu ihm sein, das wollte ich wirklich, aber es war so verdammt schwer, weil ich einerseits nicht konnte, ohne andere zu gefährden und andererseits wusste, wie er reagieren würde. Ich brauchte das Blut, es tat mir gut und ich wollte von ihm nicht hören, dass ich mich damit in Schwierigkeiten bringen würde. Er würde es mir ausreden wollen, da war ich mir sicher.
„Sei mir nicht böse, aber ich war kurz in deinen Gedanken. Ich wollte nur wissen was du dir wünscht und was du von mir erwartest.“
„Was ich erwarte? Und dabei hast du ausgerechnet das rausbekommen?“
„Nicht nur, aber das andere ist eine Überraschung.“ Ich seufzte. Spielte er mit mir? Er war so unheimlich nett und zuvorkommend, das konnte mich doch nur misstrauisch machen oder? Was hatte er noch erfahren? Überraschung, so wie er es sagte, klang es eher nach Ärger.
„Und was hast du noch gesehen? Nicht das ich was vor dir geheim halten möchte, aber...“
„Keine Sorge, ich habe mich nur darauf konzentriert und deine privaten Gedanken bei dir gelassen“, sagte er stolz. Meine privaten Gedanken? Die waren doch alle privat.
„Das funktioniert?“
„Natürlich, aber das zeige ich dir ein anderes Mal.“
„Ähm okay... also verstehe mich bitte nicht falsch, ich freue mich, dass du dich so bemühen willst, aber ich will meine Gedanken echt bei mir behalten.“
„Ja ich weiß, das kann ich verstehen, aber es war ja nur eine Ausnahme“, sagte er gleichgültig und lächelte mich an.
„Keine weiteren Ausnahmen, bitte. Frag mich lieber was ich möchte, anstatt in meine Gedanken zu schauen. Ich will schließlich wenigstens einen Ort haben, wo ich weiß, dass ich mich vor niemanden erklären muss, verstehst du?“, fragte ich ruhig.
„Du musst dich vor mir nicht erklären, ich wollte nur wissen, was in dir vor sich geht.“
„Dann frag mich doch bitte das nächste Mal, so wie es jeder andere auch tun würde.“
„Wo liegt denn da so das Problem oder hast du mir so viel zu verheimlichen?“, fragte er misstrauisch.
„Nein!“, sagte ich schnell.
„Bitte Leandro, kannst du das nicht einfach akzeptieren?“
„Hm, na gut, muss ich wohl“, sagte er knapp und wurde wieder etwas schweigsamer. Er verstand mein Problem nicht wirklich, was ich nicht nachvollziehen konnte, schließlich wollte er auch nicht, dass ich seine Gedanken lesen würde, aber er versuchte es zu akzeptieren und das war wohl ein guter Anfang. Kurz nur was die Stimmung zwischen uns etwas angespannt, bis die erste Matheaufgabe wieder das Eis brach und wir normal weiter reden konnten. Er verstand nicht viel von Mathe und so nutzen wir die Zeit, um ihm etwas Klarheit zu schaffen. Er war ziemlich konzentriert und lernte schnell. Meine Erklärungen verstand er und auch für mich war das eine gute Übung, um den Stoff etwas zu festigen.
Noch vor der letzten Aufgabe wurde plötzlich die Tür aufgestoßen und riss uns aus der Arbeit. Mit einem aufgezwungenen Lächeln stand meine Mum ihm Türrahmen und musterte uns verwirrt. Wahrscheinlich hatte sie es nicht für möglich gehalten, dass wir uns tatsächlich um die Matheaufgaben kümmern würden.
„Kommt ihr essen?“
„Wir haben keinen Hunger“, knurrte ich genervt von ihrer gefakten Freundlichkeit und vermied jeglichen Augenkontakt.
„Wir müssen Mathe noch zu ende machen, vielleicht ja morgen“, erklärte ich, als Leandro mir seinen Ellenbogen vorsichtig in die Rippen stieß und mich daran erinnerte, dass ich mich ja eigentlich wieder vertragen wollte.
Sie nickte nur und verschwand dann aus dem Raum. Ich seufzte und versuchte mich wieder auf die letzte Aufgabe zu konzentrieren. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass mich all diese Probleme auffressen wollen, dass sie mich nie in Ruhe lassen konnte. Immer wieder kam ein neues Problem um die Ecke, wenn ich gerade alle anderen beseitigt hatte. Ob ich jemals unbeschwert leben könnte?
Schnell erledigten wir auch noch die letzte Aufgabe und räumten dann das ganze Zeug weg.
„Kommst du?“, fragte er sanft und reichte mir seine Hand.
„Wohin?“
„Wirst du noch sehen“, antwortete er lächelnd und zog mich aus dem Raum.
„Im Rucksack“, flüsterte ich vorsichtig, als wir den Raum verließen und hoffte, dass es das Geistermädchen mitbekommen hatte. Ich hatte wirklich keine Lust mich persönlich um sie zu kümmern. Schließlich war sie an vielen meiner Probleme schuld, außerdem war sie unausstehlich.
„Was?“, fragte Leandro verwirrt, als wir vor seiner verschlossenen Tür stehen blieben.
„Ich habe mich nur dran erinnert, dass... also...“
„Ja?“
„Ach, eigentlich völlig unwichtig.“
„Na gut“, murmelte er unzufrieden und legte die Hand auf die Türklinke seines Zimmers. Neugierig nahm ich einen tiefen Atemzug und lief dann erstaunt in sein Zimmer.
Fastziniert schaute ich einem Meer von Kerzenschein und Rosenblättern entgegen. Erleichtert legte sich ein breites Grinsen in mein Gesicht. Es war wirklich einfach nur eine Überraschung. Ich musste endlich aufhören ihm zu misstrauen.
„Das ist so unglaublich süß“, murmelte ich erstaunt und trat in die Mitte des Raumes. Einige Lichterketten hingen quer durch das Zimmer, verbunden mit Rosenblättern und Girlanden. Kerzen waren auch angezündet und hatten den Raum in angenehmen Orangenduft gehüllt. Warmes Lichter erhellte den Raum, genau so schummrig, dass ich ihn sehen konnte und es gemütlich war.
„Ich wollte dir einfach eine kleine Freude machen und...“, sagte er lächelnd und griff nach dem Rosenstrauß, der auf der Kommode gestanden hatte.
„Und der natürlich.“
„Danke“, flüsterte ich glücklich und nahm die Rosen entgegen. Schon jetzt hatte er sich an diesem Abend mehr Mühe gegeben, als es Tobi jemals gemacht hatte.
„Gerne Baby“, hauchte er mir verführerisch ins Ohr.
„In diesem ganzen Scheiß, bist du das Beste was mir jemals passiert ist.“
„Alex?“
„Ja?“, fragte ich unsicher.
„Willst du meine Freundin sein?“ Mit einem breiten Grinsen Im Gesicht nickte ich und umarmte ihn. Er war sich sicher. Zum ersten Mal war es sich wirklich sicher, dass er mich wollte. Er wollte es tatsächlich probieren und er wollte es öffentlich machen. Niemals hätte ich gedacht, dass das Datum meines ersten Schultages so bedeutsam werden würde. Am 09.01.2017 waren wir also zum ersten mal richtig zusammen.
„Ich liebe dich“, sagte er schmunzelnd, legte seine Finger an mein Kinn und küsste mich zärtlich. Ein Ziehen durchzuckte meinen Bauch, als er mich dichter zu sich zog und unsere Körper sich berührten. Stürmisch küsste ich ihn, immer intensiver und stieß ihn schließlich aufs Bett. Lächelnd biss ich mir auf die Unterlippe und blieb am Bettrand stehen, um ihn von oben bis unten zu betrachten.
Wie konnte jemand nur so unheimlich heiß aussehen? Er machte mich mehr, als nur ein bisschen an und ich hatte Mühe, das noch verstecken zu können. Mit großen Augen lag er dort. In einer grauen Jogginghose und einem weißen T- Shirt, bei dem man seine großen Armmuskeln gerade noch so hervorblitzen sah. Seine Haare waren etwas verwuschelt und die Spitzen noch nass. Bevor ich angekommen war, musste er wohl geduscht haben. Viel zu lange hatte ich ihn so angestarrt, denn auf einmal hatte er keine Geduld mehr und zog mich auf seinen Schoß. Er richtete sich langsam auf und legte seine Hände an meinen Po. Meine linke Hand legte ich an seine Wange und die Andere vergrub ich in seinen lockigen Haaren. Dann schloss ich die Augen und küsste ihn.
Er erwiderte den Kuss und wurde verlangender. Wie selbstverständlich öffneten wir langsam unsere Lippen und küssten uns schließlich mit Zunge. Meine Gedanken waren verschwunden und alles was ich noch wollte, war ihn. Kurz nur wollte ich den Kuss unterbrechen und ihm sein Shirt ausziehen, doch als ich seinen wunderschönen Oberkörper zu Gesicht bekam, war es längst um mich geschehen. Sanft strich ich mit meiner Hand über seinen definierten Bauch und berührte jede Stelle seines wunderschönen Oberkörpers. Schwer atmend folgte er meinen Bewegungen, bis er es nicht mehr aushielt und uns umdrehte, damit er über mir war. Sanft strich er mir durch die Haare und küsste mich wieder. Seine Küsse drifteten schnell zu meinem Hals ab und er wusste genau, dass das meine große Schwachstelle war. Alle restlichen, vernünftigen Gedanken waren längst verschwunden. Stattdessen genoss ich es, wie mein Körper mit Gänsehaut überschüttet wurde, als er meinen Hals immer stürmischer zu küssen anfing. Schwer atmend legte ich meinen Kopf in den Nacken und begann mit meinen Fingern in seinen Haaren herumzuspielen.
Er küsste meinen Hals immer weiter nach unten, bis er zu dem Saum meines Oberteils kam und mir das über den Kopf ziehen wollte. Ich wusste, wie gefährlich es war, aber ich konnte nicht widerstehen, ich konnte ihm einfach nicht mehr widerstehen. Ich wollte ihn so sehr, wie keinen anderen und es fühlte sich an, als wäre der Moment perfekt, um diese Knutscherei noch viel weiter zu führen. Mir kam es nicht mal in den Sinn, mich dagegen wehren zu wollen und so streckte ich meinen Arme und kam etwas nach oben. Endlich strich er mir den Pulli über den Kopf und entlockte mir damit ein leises Stöhnen. Sofort machte er sich an meinen Brüsten zu schaffen und liebkoste diese so intensiv, dass ich für einen Moment die Hoffnung hatte, wir könnten das Ganze weiterführen, ohne, dass er etwas von den Schnitten oder dem Biss mitbekommen würde. Doch dieser naive Gedanken blieb nicht lange in meinem Kopf. Erschrocken fuhr ich zusammen, als er plötzlich von mir runtersprang und mich völlig verstört ansah.
„Scheiße“, murmelte ich genervt, richtete mich auf und fuhr mir mit den Händen übers Gesicht.„Es ist echt nicht das, wonach es aussieht“, versuchte ich mich zu verteidigen, doch er wollte mir nicht zuhören und überhäufte er sich selbst mit Vorwürfen.
„Wolltest du dich umbringen? Wegen mir?“, schrie er mich an, während er seine Fassung schon längst verloren hatte. Hastig griff er nach meinem rechten Handgelenk und zog es zu sich. Unvorsichtig entfernte er den Klebestreifen, der alles zusammenhielt und fing an den Verband abzuwickeln.
„Nein... ich...“
„Verdammt, wie konnte mir das nicht auffallen? Das ist nur meine Schuld, hätte ich doch nur mit dir gesprochen!“, fluchte er, während er das letzte bisschen Stoff entfernte. An dem Verband klebte noch das alte Blut, genauso wie an der Wunde, wodurch sie nur noch schlimmer aussah. Seine Augen weiteten sich, als er den vermuteten Schnitt vor sich sah. Plötzlich starrte er mich an, als wäre ich ein anderer Mensch, als wäre ich zerbrechlich, wie eine Vase, die an der Kante stehen würde. Ich hasste dieses Mitleid und vor allem dann, wenn es nicht mal berechtigt war.
„Leand...“
„Was bin ich nur für ein Freund? Es tut mir so unendlich leid... ich. Ich...“, stammelte er und fuhr sich fassungslos durch die Haare. Noch nie hatte ich ihn so verwirrt und planlos gesehen. Er wirkte immer wie die Ruhe in Person. Als könnte ihn nichts aus der Fassung bringen, als hätte er für alles und jeden einen Plan. Doch plötzlich war er einfach nur aufgelöst und am Ende. Seine Hände begannen zu zittern und er traute sich kaum noch mir in die Augen zu sehen. Jedes Mal, wenn er für eine Sekunde den Mund hielt, war er so in Gedanken versunken, dass er nicht mal bemerkte, dass ich versuchte die Sache zu erklären. Ja vielleicht sah es nach Selbstmord aus, aber ich war mir sicher, dass es auch noch tausend andere Gründe gab, wieso ich diese Schnitte an meinen Handgelenken haben könnte.
„Es ist...“
„Wir holen dir Hilfe, es gibt Therapien und ich besuche auch jede einzelne mit dir. Wir...“
„Da ist...“
„Ich werde ab jetzt immer für dich da sein, das verspreche ich. Ich lass dich nicht mehr gehen, nie wieder. Gott Alex, es tut mir so unendlich leid, ich...“, aufgelöst schaute er mir plötzlich in die Augen und sah mich an, als würde er wirklich einige Entscheidungen bereuen. Sprachlos starrte ich ihn einfach nur an und versuchte zu verstehen, wieso ihn dieser Gedanken so verstörte. Ja, in der Zeit hatte ich über Selbstmord nachgedacht, doch aber nie so weit, dass ich es wirklich durchgezogen hätte. Dafür wäre ich doch viel zu feige. Es wirkte beinahe so, als hätte er plötzlich verstanden, was er mir mit einigen Entscheidungen angetan hatte. Als wüsste er plötzlich, wie es mir in der Zeit ergangen war, obwohl wir immer noch nicht drüber gesprochen hatten.
„Du musst mir versprechen, dass du so etwas dummen nie wieder tust!“, fuhr er fort, ohne auf eine einzige Rechtfertigung von mir warten zu können. Besorgt griff er nach meinen Händen und drückte sie ganz fest zusammen. Dann zog er mich eng an sich und umarmte mich so herzlich, wie er es noch nie getan hatte. Er war so besorgt und verängstigt, dass ich beinahe ein schlechtes Gewissen bekam. Mit dieser Reaktion hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Aber der bevorstehende Ausraster würde spätestens dann kommen, wenn er den Biss zu Gesicht bekommen würde. Wieder fing er an sich Vorwürfe zu machen und konnte gar nicht aufhören zu sagen, wie leid es ihm tat. Irgendwann hielt ich dieses Mitleid nicht mehr aus, befreite mich aus seinen Armen, die mich so eng an ihn drückten, dass ich kaum noch Luft bekam und ergriff endlich so das Wort, dass er mir zuhörte:
„Ich wollte mich nicht umbringen. Ich war das nicht, genauso wenig, wie das hier.“ Seufzend fasste ich mir an den Hals und legte meine Haare auf die andere Seite. Seine Augen wurden noch größer. Die Selbstzweifel wandelten sich langsam in Wut und Verwirrung um.
„Verdammt! War er das?“, schrie er aufgeregt.
„Ich werde ihn umbringen dafür!“, fluchte er und war mit einem Wimpernschlag aus dem Bett verschwunden.
„Wag es ja nicht!“, drohte ich, während ich bereits vor ihm stand und den Weg versperrte.
„Du hast mich angelogen! Wie konntest du mir das antun? Du hast mit ihm geschlafen? Und du hast dich beißen lassen? Hat er dich deswegen Bluthure genannt?“
Seine nicht aufhörenden Worte machten mich verwirrt. Tausend Fragen warf er mir an den Kopf. Konnte jedoch keine Sekunde abwarten, damit ich mich erklären könnten. Er hörte nicht auf mir Fragen zu stellen, mir Vorwürfe an den Kopf zu werfen, sodass mir schnell der Geduldsfaden riss und ich ihn machtbesessen vor mir herschubste, bist er auf das Bett fiel und endlich aufhörte zu reden.
„Ja deswegen hat er mich so genannt, aber ich habe nicht mit ihm geschlafen und ich habe dich auch nicht angelogen. Das war nicht er“, rief ich energisch und hatte endlich wieder seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
„Wer war es dann? Gibt es noch einen Jungen,... von dem ich wissen sollte?“, fragte er der großen Enttäuschung nah. Seine Stimme zitterte und er wurde plötzlich ganz unsicher.
„Du weißt, dass Lynn mir zu beginn Angst machen wollte?“
„Ja,... aber was hat das mit dem Biss und den Schnitten zu tun?“
„Nicht alle Geister sind so gutmütig, wie sie.“
„Was du da redest ergibt keinen Sinn.“ Ich seufzte und versuchte vergebens seine Ungeduld zu ignorieren.
„In diesem Haus gibt es auch einen Geist. Nur lässt sie ihren Worten schnell Taten folgen. Gott ich hatte wirklich gehofft dir das in nächster Zeit nicht auch noch erklären zu müssen.“
„Da hast du wohl falsch gehofft. Einen Geist? Warum hast du mir davon nichts erzählt?“
„Du hättest dir grundlos Sorgen gemacht und hättest sie zur Rede stellen wollen.“
„Oh ja das stimmt! Wo ist sie?“
„Bleib doch dieses eine Mal ruhig, bitte. Sie ist sehr reizbar und ich fürchte, wenn wir sie verärgern, dann tut sie Mum oder Tomi etwas an,... also bitte...“
„Sie wird die Finger von ihnen lassen! Dafür sorge ich schon!“, zischte er beleidigt, als hätte ich auch nur eine Sekunde an seiner Stärke gezweifelt.
„Bleib sitzen! Du wirst gar nichts tun!“, zischte ich zurück und stieß ihn wieder aufs Bett. Fiel es ihm wirklich so schwer mich das alleine regeln zu lassen? Vielleicht vertraute er mir ja doch nicht.
„Ich will dich doch nur beschützen.“
„Das weiß ich, aber ich denke es ist besser, wenn ich es auf die ruhige Art versuche. Ich meine, ich habe sie bei unserer ersten Begegnung schon zu Boden geworfen und sie hat mich noch mal angegriffen. Man kann mit ihr nicht wirklich reden, aber wenn ich mich an den Deal halte, dann sind wir alle sicher vor ihr.“
„Was ist denn das für ein Schwachsinn! Ich lasse mir doch nichts von einem lächerlichen Geist sagen“, antwortete er kopfschüttelnd. Ganz offensichtlich unterschätzte er sie. Ich wollte keinen Krieg und ich wollte mich mit ihr auch nicht anlegen. Was wäre so schwer daran, sich einfach an den Deal zu halten und dann könnten wir alle so weiter leben, wie bisher auch?
„Du unterschätzt sie, glaub mir. Ich mache mir ja auch keine Sorgen, dass sie dir was antun könnte, sondern, dass sie meinem Bruder oder meiner Mum etwas antut. Ich kann echt nicht noch mehr aus meiner Familie verlieren.“
„Hm“, brummte er unzufrieden.
„Und was für ein Deal soll das sein?“
„Ich besorge ihr jeden Tag Blut und dafür lässt sie uns in Ruhe. Sie ist mit einem Fluch belegt und kann das Haus nicht verlassen. Wegen dem Blut musste ich auch immer zu Lucas.“
„Mir gefällt das ganz und gar nicht.“
„Muss es ja auch nicht, aber uns bleibt keine andere Wahl. Ich habe echt keine Lust noch mehr Stress zu haben. Lucas bunkert das Zeug, weil er keine Menschen direkt aussaugen will, was ich nebenbei bemerkt auch echt gut finde. Also sind wir save, wenn ich das mit ihm wieder hinbekommme“, versuchte ich ihn zu überzeugen, doch sein Blick war immer noch aufgewühlt und unzufrieden. Was auch immer er wollte, dieses Mal musste er mir vertrauen, ansonsten würde das Ganze im Chaos enden, da war ich mir sicher.
„Lucas, der edle Retter in Not“, entgegnete er spöttisch.
„Muss das sein?“
„Du hast gehört, wie er dich genannt hat!“
„Ja und ich denke er hat das nicht einfach so gemacht, wer weiß was er für Erfahrungen mit solchen Vampiren gemacht hat.“
„War ja klar, dass du ihn wieder verteidigst. Er hat dich eine Hure genannt, ist dir das eigentlich klar?“, fragte er fassungslos und schüttelte wieder den Kopf. Wie konnte diese gute, schöne Stimmung schon wieder so schnell kippen? Ich hätte die Zeit echt anhalten sollen.
„Ja, ich kann mich daran erinnern.“
„Aber er nimmt es nur bei Bedarf?“, fragte er misstrauisch und schaute mir auffällig lange in die Augen. Mit Sicherheit wusste er von der Methode und für ihn hatte sie wieder einen Haken. So wie es die einfachen Dinge bei ihm immer haben. Ich fühlte mich ertappt und so fiel mir nichts besseres ein, als mich blöd zu stellen.
„Wie meinst du das?“
„Er trinkt es nicht jeden Tag oder?“
„Was? Nein! Natürlich nicht“, antwortete ich schnell und setzte mich neben ihn.
„Ist ja auch egal. Ich versuche sie so schnell, wie möglich loszuwerden, aber dafür müssen wir noch so einiges recherchieren.“
„Ehrlich, mir gefällt diese Idee nicht... aber du sagst mir Bescheid, wenn sie wieder übergriff wird?“ Beruhigt nickte ich. Immerhin hatte ich jetzt dieses eine Problem vom Hals. Leandro würde erst mal die Füße still halten, jetzt konnte ich nur hoffen, dass sie sich auch an den Deal halten würde.
„Können wir jetzt endlich entspannen? Ich bin wirklich erschöpft“, seufzte ich und ließ mich rückwärts aufs Bett fallen. Nachdenklich nickte er. Zusammen rutschen wir in die Mitte des Bettes und er kuschelte sich von hinten an mich ran. Fordernd zog ich seinen linken Arm über meine Schulter und verschränkte seine Finger mit Meinen.
„Warum konntest du mir nicht glauben, dass das an meinen Armen nicht von mir ist?“, fragte ich nach einer Weile.
„Weil das Amulett es sonst geheilt hätte. Alles was von außen erzeugt wird, heilt das Amulett. Doch wenn man sich selbst schneidet, setzt der Heilungsprozess nicht ein, deswegen war ich auch fest davon überzeugt.“
„Verstehe.“
„Ich konnte mir etwas anderes auch nicht zusammenreimen, immerhin wusste ich nicht, dass Geister zu so etwas in der Lage sind, geschweige denn, dass wir einen an der Backe haben.“
„Wir werden sie schon noch hinkriegen“, lachte ich und rückte etwas näher an ihn heran.
„Du wirst Lucas morgen in der Schule noch mal zum Reden zwingen wollen, nicht wahr?“
„Ja, wenn er denn kommt, woran ich ehrlich gesagt ziemlich zweifle. Er hat genauso fassungslos, wie du reagiert und wollte mich nicht ausreden lassen. Ihr habt wohl das gleiche Temperament.“
„Ich habe gar nichts mit diesem Vogel gleich!“ Ich seufzte wieder.
„Du wolltest nett sein!“, ermahnte ich ihn.
„Na gut, irgendwas vielleicht.“
„Werden Narben davon übrig bleiben?“
„Vom Biss denke ich nicht und wenn, dann nur ganz klein, dass man es kaum sieht. Aber die Schnitte schon, sie sahen ziemlich tief aus.“
„Na klasse, jetzt muss ich wohl jedem in meinem Leben irgendeine blöde Ausrede auftischen, sie werden doch alle denken, dass ich mich umbringen wollte.“
„Na ja, vielleicht bleiben die Narben nicht so offensichtlich zurück.“
„Warum heilt es denn keine selbst verursachten Wunden?“
„Keine Ahnung. Warum sollte es? Deswegen habe ich dir damals auch nicht von dieser Möglichkeit erzählt.“
„Was für eine Möglichkeit?“
„Wegen Mia, sie eventuell zurückzuholen...“
„Was?“
„Ich erklärs dir Morgen, schlaf jetzt“, hauchte er mir sanft ins Ohr und gab mir einen leichten Kuss auf die Wange. Mit einem Mal überkam mich schwere Müdigkeit. Ich hatte heute so viel reden müssen, dass ich völlig fertig war. Also gab ich mich mit seiner Antwort zufrieden und schlief ziemlich schnell ein.