Noch eine Woche, denke ich mir. Ich hätte noch eine Woche gebraucht, um mich auf die Reise vorzubereiten. Doch das Flugticket war gebucht und nun sitze ich im Flieger nach Neuseeland. Endlich gelingt es mir, über die katastrophale Fahrt nach Deutschland zu lachen.
Was für ein Anfang… Nachdem ich die Nacht durchgemacht hatte, um ein Projekt fertigzustellen, das mir sehr am Herzen lag, startete ich voller Vorfreude den Weg von Linz nach München. Es war ein kühler Morgen, mir war es trotzdem warm mit dem großen Rucksack, der später am Flughafen acht Kilogramm aufwies und einem kleineren Exemplar mit vier Kilogramm, das ich vorne trug. Ich startete eine halbe Stunde früher, um genug Zeit zu haben, die Banken abzuklappern und Geld zu wechseln. Mein Vorhaben scheiterte jedoch, da keine einzige Bank in der Stadt die gewünschte Währung auf Lager hatte. Man müsse es bestellen, wurde mir gesagt.
Im Bus von Linz nach München fiel mir schnell auf, dass sich meine Ohrhörer nicht im kleinen Rucksack befanden. Vermutlich hatte ich sie daheim liegen lassen. Ein sehr großer Fehler, wenn man anschließend zweiundzwanzig Stunden im Flieger verbringen wird. Dazu kommen noch die drei Stunden Umsteigezeit und schon ist man für das ganze Leben traumatisiert. Ganz offensichtlich ist hier die Rede von einem First World Problem, aber in dem Moment konnte ich mir die Reise ohne Musik in meinen Ohren nicht wirklich vorstellen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch nicht gewusst, dass im Flieger Kopfhörer verteilt werden, um Filme schauen und Musik hören zu können.