Der Tag gestern verlief eigentlich nicht mehr sonderlich spannend. Ich arbeitete alles nach was ich verpasst hatte, ging Abendessen und dann ins Bett.
Meine Albträume rissen mich wie jeden Tag um 4:00 Uhr morgens aus dem Bett.
Während ich schweißgebadet in meinem Bett saß fragte mich was ich falsch gemacht hatte, dass ich sowas erleben musste. Zum Glück schlief ich dann nochmal ein und wurde von meinem Wecker um 6:30 Uhr aus meinen Träumen gerissen. Ich war froh endlich erlöst zu sein. Schlafen mach mir momentan kein Spaß. Als mir dann einfiel, dass ich in die Schule musste wurde mir schlecht. Trotzdem schleppte ich mich aus meinem Bett ins Bad. Als ich in Spiegel sah, sah ich wie jeden morgen einen unausgeschlafenen ängstlichen Jungen. Mein Gehirn hatte sich vollkommen abgeschalten. Die Bewegungen, die mein Körper machte spürte ich nicht. Ich verließ mich darauf das mein Körper das alles wie jeden morgen selbst schaffte. Und das tat er auch. Als ich aus dem Bad trat war ich fertig angezogen und bereit in die Schule zu gehen. Gerade als ich mit dem Schulranzen auf dem Rücken das Haus verlassen wollte hielt meine Oma mich auf.
"Junge du willlst doch nicht ohne Essen aus dem Haus?"
Doch eigentlich hatte ich das vor. Frühstücken war sowieso überbewertet. Trotzdem nahm ich das Brot, das mir meine Oma entgegen streckte.
"Kommst du heute Mittag ?"
Was ist das bitte für eine Frage. Naja aber irgendwie auch nicht unberechtigt, da ich fast jeden Tag im Krankenhaus war. Ich war sozusagen Dauergast.
"Ja," ist meine Antwort innerlich Denke ich "Hoffentlich werde ich kommen."
Ich drehte mich um und verließ das Haus. Das Brötchen, dass ich in meiner Hand hatte versuchte ich zu essen. Das kauen viel mir schwer. Als ich das Brötchen schluckte wusste ich dass ich Frühstücken definitiv hasste.
Den rest des Brötchens warf ich in den nächst liegenden Müll.
"Essen wirft man nicht weg," meinte plötzlich eine Stimme hinter mir.
Ich wirbelte herum und sah graue Augen.
"Soll ich dich mitnehmen ?"
Erst da merkte ich dass er auf einem Motorrad saß. Ich wusste gar nicht, dass er einen Führerschein hat.
"Äh-Äh nein- nein danke ich- ich fahre lieber Bus," stotterte ich vor mich hin. Warum kann ich jetzt plötzlich nicht mehr reden?
Ich lief weiter. Plötzlich stellte sich Lion mit seinem Motorrad quer vor mich so dass ich nicht weiter laufen konnte.
"Ich-ich verpasse meinen Bus," meinte ich doch Lion lachte nur anstatt mir aus dem Weg zu gehen.
"Komm steig auf."
Ich schüttelte meinen Kopf. Ich könnte mir sämtliche Knochen brechen wenn ich aufsteige.
"Ich werde auch vorsichtig fahren," meinte Lion als er merkte das ich nicht die Anstalt machte aufzusteigen.
Diese Worte kannte ich irgendwo her. Sie waren von damals als Shawn mich mitgenommen hatte. Aber er fuhr ein Moped. Es war tausendmal langsamer als ein Motorrad aber trotzdem zu schnell für mich. Ich muss nicht mal genau hin gucken um zu sehen das Lion eine Maschine fährt, die nicht grade billig ist. Das sagt mir auch dass sie nicht langsam ist. Ich wollte nicht schon wieder den Fehler machen und mich in den Tod fahren lassen, das hatte Shawn nämlich getan.
"Was auch immer Shawn dir angetan hat. Ich werde es nicht tun. Ich bin nicht er. Schon vergessen?"
Natürlich hatte ich das nicht vergessen. Er erinnert mich ja schließlich jetzt schon seit, mit heute, 5 Tagen daran. Ich schüttelte den Kopf.
"Shawn hat mich damals auf seinem Moped mit genommen. Es war grausam. Er hat sich nicht an die Verkehrsordnung gehalten und fast einen Unfall gebaut," meinte ich schließlich.
"Ich verspreche hoch und heilig, dass ich auf passe und mich an die Regeln halten werde. Und jetzt zieh dir den Helm auf und schwing dein Hintern hinter mich sonst kommen wir zu spät."
Wiederwillig nahm ich den Helm den mir Lion entgegen streckte an und setzt ihm auf. Dann schwang ich mich etwas ungeschickt hinter Lion auf seinen Motorrad. Wo ich meine Hände hin tun sollte wusste ich nicht deswegen saß ich etwas ängstlich hinter Lion auf seinem Motorrad.
"Halt dich an mir fest," meinte Lion. Ich zögerte. Plötzlich spürte ich Lion's Hände die meine um seine Hüfte legten. Als ich spürte wie sich das Motorrad langsam in bewegung setzt rutschte ich noch ein Stückchen nächer an Lion ran. Ich klammerte mich um seinen Bauch und hielt mich fest. Ich hätte gedacht Lion sagt etwas das ich locker bleiben soll, aber er blieb ruhig.
Langsam fuhr er in Richtung Schule. Ich schätze mal er fährt extra langsam wegen mir. Klammernd wie an einen Anker hielt ich mich an dem gutaussehenden Junge vor mir fest. Wäre das jetzt Shawn wäre ich schon längst tot.
Als wir an der Schule angekommen waren, suchte Lion einen Parkplatz während ich immer noch klammernd an ihm hing. Nachdem er einen gefunden hatte hielt er an und stellte das Motorrad ab.
"Du musst als erstes absteigen," meinte er dann.
Mit rasendem Herz tat ich was er von mir verlangte. Als ich wieder auf dem Boden stand zitterten meine Knie. Ich spürte wie Lion mich umarmte und mich somit daran hinderte auf den Boden zu fallen.
"Lass uns rein gehen," meinte er nach einer Weile. Eigentlich wollte ich nicht. Shawn war dort drin. Aber Unterricht war leider Pflicht. Also nickt ich. Als Lion bemerkte dass ich immer noch unsicher auf meinen Beinen stand legte er einen Arm um meine Hüfte und stütze mich. Ich erwartete dass er mich los ließ sobald wir im Gebäude waren aber das tat er nicht. Natürlich guckten uns viele schräg an aber groß etwas passiert ist bis jetzt noch nichts.
"Der Freak hat einen Freund. Na musst du ihn bezahlen? Mich würde es interessiern wie viel du ihm zahlst. Na los jetzt Rede schon," meinte Shawn der plötzlich auftauchte.