Wie man gute FFs findet | die abenteuerlichen Abenteuer auf der Suche nach guten Abenteuern – und wenn sie nur zu Sex führen. [Satire on]
Letztens hatte ich ein Verlangen. Dieser instinktive, bestialische Drang. Ein Verlangen, das ich nicht abschütteln konnte und mich dazu trieb, unglaublichen Gefahren entgegen zu treten – und meine eigentlichen Aufgaben zu vernachlässigen.
Leselust. Ja. Der Gedanke »jetzt eine gute FF« packte mich und trieb mich in rücksichtslose Gefilde: Die Fanfiction-Suche.
Naivlinge glauben, dass eine Suche nach neuen Fanfictions eine simple Angelegenheit wäre – weit gefehlt. Es geht ums Leben! Denn manche Suchen nach guten Fanfictions dauern so lange, dass man sich selbst beim Altern zusehen kann. Wertvolle Lebenszeit einfach zwischen all die Suchfunktionen gerieselt.
Aber was heißt »gute FF«?
Das ist ganz einfach zusammenzufassen und keineswegs subjektiv: Eine gute Fanfiction soll dem Leser möglichst schnell nahebringen, warum gewisse Charaktere – wenn auch nicht im Canon, so doch eben in dieser Fanfiction – total aufeinander abfahren und das mitunter auch ganz schnell ineinander. In jeder guten Fanfiction sollte es also um eine strikte Argumentation gehen: Warum Lieblingscharakter x des Autors trotz logischer Fehler in der Geschichte auf Lieblingscharakter y des Autors steht. Natürlich handelt es sich meistens um Erzrivalen, Todfeinde und manchmal sind die Charaktere auch leider miteinander verwandt. Nicht, dass das ein Kontra-Argument wäre.
Wie ist eine gute FF aufgebaut?
Hier spielt keineswegs künstlerische Freiheit eine Rolle. Generell hat sich eine Struktur bewährt, die steil auf den Höhepunkt zugeht. In jedem Sinne. Da bekommt das Genre Abenteuer eine ganz neue Bedeutung. Die Fanfiction, die du dir ausgesucht hast, hat mehr als fünf Kapitel? Dann wird sie wohl leider nicht zu den guten gehören. Sorry, wegklicken, nächste.
Und wie findet man sie?
Am besten klickst du wahllos auf die mit den längsten, japanischsten/englischsten Titel und die mit den meisten Pairings. Das sind die von den Massen anerkannten besten Geschichten. Ein weiteres absolut verlässliches Indiz ist die Kommentaranzahl. Dreißig Kommentare für ein Kapitel mit hundertfünf Wörtern? Hundert für fünf? Das bedeutet, dass hier ein Meister am Werk ist. Auch Kommentare wie „Fooooaaaall cuuuuuuuul!" sind ein eindeutiges Zeugnis für stilistische Sicherheit des Autors.
Was, wenn ich trotz der hier aufgeführten supergenialen Tipps keine gute FF finde?
Also erstens ist das wohl gar nicht möglich. Denn – wie erwähnt – sind die Tipps supergenial. Sollte dieses Paradoxon trotzdem auftreten, kann ich nur empfehlen, den Computer, Laptop, Ipad, das Smartphone oder/und whatever zu schließen und das nächstbeste Buch aufzuschlagen. Natürlich nur, wenn auf dem Cover zu lesen ist, um welches Pairing es sich handelt. Alles andere wäre doch Zeitverschwendung.
Im Auftrag (k)eines Fangirls,
Jaelaki