Er war unsagbar froh, als sie ihm den Brief weiterreichten. Er hatte nun schon über eine Woche auf ein Lebenszeichen von Akito gewartet.
Er drückte den Brief fest an sich und las ihn wieder und wieder. Noromis gab den Brief wieder zurück und nach kurzem Überlegen zog er sich in eine der Hütten zurück, die sie ihm überlassen hatten. Er konnte die neugierigen Blicke um ihn herum spüren, aber er sagte kein Wort. Sicherlich waren alle gespannt, was er dazu sagen würde. Schließlich war er in ihren Augen der Kronprinz und nicht alle trauten ihm. Er kam nicht umhin zu bemerken, wie seine Männer gemieden wurden. Dazu ließ man sie nicht eine Sekunde aus den Augen.
Stillschweigend setzte er sich an einen der Tische. Er grübelte lange, bis er schließlich zu einem Entschluss kam.
Früher oder später würde sein Vater von seiner Anwesenheit hier Kenntnis bekommen. Wenn das geschehe, würde er nichts unversucht lassen ihn in seine Hände zu bekommen. Er kannte seinen Vater und wusste, dass er das Königreich unbedingt in seine Hände geben wollte. Sein Leben lang hatte er Noromis vorgepredigt, dass er einmal ein prächtiger König sein und alle Länder unter sich vereinen würde. Er schüttelte sich, nachdem was mit Akito passiert war hatte er sich so gut er konnte von seinem Vater distanziert. So hatte er unter anderem stets dafür gesorgt, dass er seine Enkelin nicht zu Gesicht bekam. Noromis knirschte mit den Zähnen. Er konnte sich gar nicht vorstellen, was der König für einen Aufstand machen würde, wenn er erfuhr, dass Noromis sie nach seinem Bruder benannt hatte. Dennoch, bei dem Gedanken an seinen kleinen Engel musste Noromis lächeln. Nein, er würde nicht warten, bis sein Vater von seiner Anwesenheit hier erfuhr. Er musste so viele Männer wie er konnte hierherholen, um Akito zu unterstützen. Noromis dachte angestrengt nach. Sicherlich würde es ihm nicht entgehen, wenn er seine Truppen hierhin beorderte. Es dauerte nicht lange, da viel ihm der Brief seines Vaters wieder ein. Ein Grinsen stiel sich auf seine Lippen. Das wäre perfekt. Sein Vater hatte ihm nicht gesagt, welche Art der Unterstützung er wollte. Da konnte er genauso gut Männer entsenden, um die Grenze zu festigen und kazulanische Truppen zurück zu schlagen. In
Wirklichkeit würde er seine Männer aber dazu nutzen, um bei dem Aufbau der Stadt zu helfen.
Akito würde sich sicherlich freuen, wenn er so viele helfenden Hände bekommt. Rimona und Akeita würde er auch herbitten. Zuhause wären sie nicht mehr sicher und so konnte er sie bei sich haben.
Wieder musste er grinsen, als er daran dachte wie sein Bruder auf seine kleine Nichte reagieren würde. Er konnte es kaum erwarten. Eilig machte er sich daran die Befehle zu schreiben.