Als Tyrande (welche nach der Hohepriesterin der Nachtelfen benannt war), Gwydyon so entsetzliche Worte entgegengeschleudert hatte und ihm damit klarmachte, dass sie nie etwas für ihn empfunden hatte, brach für den jungen Hexenmeister eine Welt zusammen. Es war ihm ein Augenblick lang, also ob ihm jemand den Boden unter den Füssen weggezogen hätte! Sein ganzer Halt, all seine Träume und Wünsche, waren von einem Moment auf den andern zerplatzt! Tyrande hatte ihn nie geliebt, im Gegenteil. Sie schien ihn sogar irgendwie zu verachten, weil er ein Hexenmeister war. Bisher hatte er immer den Eindruck gehabt, sie interessiere sich auch für ihn, wie er sich für sie interessierte. Doch dem war nicht so. Sie hatte ihn mit ihrem Verhalten tiefer verletzt, als sie es jemals ahnen konnte. Er erhob sich und sprach gepresst: „Ich dachte bisher, du hast etwas mehr für mich übrig, doch nun erkenne ich, dass dem wohl nicht so ist. Ich wünsche dir eine gute Nacht!“ Sie sah ihn etwas erschrocken an, als sie in sein Gesicht blickte, das nun eiskalt und abweisend war. Mit einer steifen Bewegung, legte er das Geld für seinen Met auf den Tisch und erhob sich abrupt. Er wandte sich ab und verliess das Gasthaus.
Der junge Blutelf konnte seine Wut, seine Enttäuschung und seine Trauer kaum zügeln. Schmerzerfüllt schlug er gegen der Türpfosten, als er nach draussen trat. Er musste weg, einfach fort! Er hielt es hier nicht mehr aus. Er hasste diesen Ort, hasste seine Dummheit, die ihn dazu gebracht hatte, hierher zu kommen. Nichts mehr schien zu funktionieren, seit sie ihre Heimat verliessen. Nichts mehr war, wie einst. Tyrande war besessen vom Gedanken ein anderes Leben zu führen, von diesem Nachtelfenort, wo Schandflecke wie er es war, nicht erwünscht waren. Sie war so überheblich und eingebildet diese Tyrande, blickte auf ihn herab und verhöhnte ihn noch dazu. Seine Wut war grenzenlos und für einen Augenblick lang, hasste er seine bisher beste Freundin regelrecht.
Er ging mit schnellem Schritt zum Stadttor von Ogrimmar. Immer schneller wurde er, lief vorbei an der Blokade vom Dranosh‘ar, immer weiter hinein in die trockene, rotgoldene Wildnis von Durotar. Einige Felsen lagen herum. Er hob seine Hand mit einer heftigen Geste und wirkte einen besonders starken Schattenblitz. Die Steine wurden davon regelrecht auseinandergesprengt. Es gab noch weitere Felsen und auch noch einige verdorrte Bäume, die seiner Wut ebenfalls zum Opfer fielen. Tyrande zweifelte an seiner Stärke, an seinem Willen, sie unterschätzte seine wirkliche Macht wahrlich!
Es ging eine ganze Weile, bis er sich wieder beruhigen konnte und erst spät in der Nacht, als der Mond schon hoch am samtdunklen, von tausend Sternen übersäten Himmel stand, in die Stadt zurückkehrte. Es war eine schöne Nacht und in einem andern Zustand, hätte er diese Schönheit auch wahrgenommen, doch jetzt wollte er nur möglichst bald wieder fort von hier. In ihm war etwas gestorben und er wusste nicht, ob diese Wunde jemals wieder heilen würde. Es wurde langsam kühl, ein eisiger Hauch wehte über die flachen Ebenen des kargen Landes. Ähnlich wie der kalte Hauch, der sein Herz umschlossen hielt. Fröstelnd zog er seine Robe enger um sich und erreichte schliesslich die Stadttore. Die rotschwarzen Banner der Horde, flatterten rechts und links neben dem Eingang. Überall befanden sich Kriegsmaschinerien und stark bewaffnete Orcs, patrouillierten die Mauern entlang. Garrosh Höllschrei schien einen Angriff der Allianz sehr zu fürchten. Vermutlich hatte er selbst mehr als genug Dreck am Stecken. Auch Gwydyon hätte ehrlich gesagt, diese Nacht gerne einige gegnerische Soldaten umgebracht. Das hätte in seinen Zorn und seine Enttäuschung vielleicht etwas vergessen lassen.
Nach einiger Zeit, erreichte er das Gasthaus. Er sah sich gründlich um, dass ihm auch niemand von seinen Reisebegleitern begegnete. Er wollte mit niemandem reden. Er wollte einfach seine Ruhe. Er betrat das Obergeschoss. Es war nur spärlich beleuchtet und ein etwas muffiger Geruch lag in der Luft. Gwydyon seufzte. Wie sehr sehnte er sich nach Silbermond zurück, wo alles so sauber, strahlend und schön war! Die Orcs waren sowieso halbe Wilde und die Trolle auch. Von den ekligen Untoten gar nicht zu reden und auch die Tauren, waren und blieben halbe Tiere. Einfach alles hier ärgerte ihn gerade. Seine Freude, seine positive Einstellung, alles verflogen und das nur wegen dieser…Tyrande! Aber es würde ihr noch leidtun, es würde ihr noch leidtun, dass sie ihn abgewiesen hatte! Keiner würde sie jemals so lieben können, wie er es getan hatte. Keiner würde ihn ersetzen können. Sie war selbst schuld, wenn sie ihn nicht wollte. Es gab wahrlich mehr als genug Frauen, die an ihm interessiert waren. Und Tyrande würde einsam und alleine sterben, höchstens noch mit ihrem Tiger Gleska an der Seite. Dieses dumme Vieh! Er hasste es ebenso wie alles hier und so wie Tyrande. Aber irgendwann würde sie bestimmt wieder angekrochen kommen. Sie würde merken, dass sie falsch lag und dann war er dran, sie zu verspotten und zu verhöhnen. Eine leise Stimme in ihm begehrte auf: „Würdest du das wirklich tun? Würdest du sie abweisen, wenn sie dich doch noch wollen würde?“ Doch er liess solche Gedanken gar nicht zu. Er hatte Tyrandes Liebe nicht nötig, nicht er! Er zog seine Robe aus und warf sie in die Ecke. Auch das Untergewand zog er aus. Er schlief immer nackt, obwohl… hier war es schon etwas kühler als in seiner Heimat. Doch dafür gab es einige wärmende Felle.
Lange wälzte er sich hin und her, seine Gedanken drehten wild in seinem Kopf. Manchmal schien ihm sein innerer Schmerz so übermächtig, dass sich sogar die Wut vor ihm zu verstecken schienen, dann wieder war Gwydyons Zorn so unbändig, dass es ihm fast wehtat, dass es ihm die Brust zusammendrückte und das Atmen ihm schwer fiel. Endlich dann, fiel er in einen leichten, unruhigen Schlaf.
Mitten in der Nacht erwachte er jedoch plötzlich wieder, oder war er wirklich wach? Alles um ihn herum war so seltsam. Und dann sah er sie! Am Fusse seines mit Fellen bedeckten Bettes, stand eine wundersame Gestalt. Er blinzelte, rieb sich die Augen. Wer war sie? Einen Moment lang, war ihr Gesicht noch wie in einem Nebel verborgen. Doch dann auf einmal erkannte er sie. „Tyrande, du?“ fragte er ungläubig. Alles war irgendwie magisch und süsse Düfte lagen in der Luft. Er fühlte sich, als wäre er betrunken. Alles Schwere fiel von ihm ab und er vergass ganz plötzlich, was sich alles zugetragen hatte. Er sah nur Tyrande vor sich. Seine wunderschöne Tyrande! Sie schien von innen heraus zu strahlen, so anmutig, so schön und sie lächelte ihn an. Sie trug ein Kleid aus feinem Spitzenstoff. Ein seltsames Gegenlicht leuchtete hinter ihr und so sah er ihren nackten Körper darunter. Er sah ihre wohlgeformten Brüste, ihren schlanken Körper und… das raubte ihm beinah den Atem, ihre dunkle Scham! „Tyrande…was tust du hier, was…?“ Sie aber beugte ihre Knie und stieg lasziv zu ihm aufs Bett. Er befand sich nun zwischen ihren Schenkeln und sie legte ihm den Finger mit vielversprechendem Lächeln auf den Mund. Gwydyon konnte überhaupt nicht mehr klar denken, sein Verstand war wie ausgeschaltet. Er, der sonst immer alles unter Kontrolle hatte, verlor nun zunehmend die Kontrolle über die Situation. Irgendwo tief in ihm drin, begehrte eine leise Stimme auf, dass dies hier alles doch gar nicht sein konnte, dass alles… irgendwie falsch war, doch diese Stimme war mittlerweile so leise, dass er sie nicht mehr wahrnahm. Der Zauber dieser seltsamen, von ihm stets so ersehnten Begegnung, war grösser und schlug ihn vollkommen in seinen Bann.
Tyrande beugte sich nun über ihn, ihr schwarzes langes Haar roch wundervoll und hüllte sein Gesicht ein, wie ein himmlisch duftender Vorhang. Ihr Kuss war leidenschaftlich und fordernd, anders als er sich den ersten Kuss mit ihr vorgestellt hatte. Doch das war ihm im Augenblick egal. Er musste diesen Moment nutzen, bevor er wieder entschwand, wie ein Traum, oder ein Trugbild der Nacht. Tyrande war nun endlich bei ihm! Sie küsste ihn weiter, begann mit ihren weichen Händen seine Brust zu streicheln. Da er nackt war, entging ihr nicht, dass seine Männlichkeit sich bereits aufrichtete. Sie lächelte, als sie das sah und ihre Hand glitt weiter hinunter. Es war die Hand einer erfahrenen Frau…, war Tyrande wirklich schon so erfahren?“ Einen Augenblick lang, dachte der junge Blutelf darüber nach, doch schon entglitten ihm diese Gedanken wieder, wie geisterhafte Schwaden. Als ihre Hand noch weiter hinabglitt und seine Männlichkeit fest umfasste, stöhnte er auf. Diese Berührung durchzuckte ihn wie ein Blitz. Er hatte zwar schon andere Frauen gehabt, aber diesmal war es was ganz Besonderes, denn dieser Frau hier, liebte er von Herzen. Vage erinnerte er sich an eine Unstimmigkeit, die sie vor kurzem gehabt hatten, doch… er wollte jetzt nicht darüber nachdenken. Sie war hier, das allein zählte und er wollte sie glücklich machen. Sie widmete sich nun weiter seiner Männlichkeit, streichelte und küsste ihn überall. Seine Leidenschaft steigerte sich bis ins Unermessliche. Er umfasste sie und drehte sich so, dass sie schliesslich unter ihm lag. Dann bedeckte auch er sie mit Küssen. Das Gewand hatte sie schon lange abgestreift und nun endlich, sah er sie in ihrer ganzen Schönheit vor sich. Ihre Haut schimmerte im seltsamen Zwielicht. Ihre Rundungen waren fest und straff. Oh, wie sehr er sie begehrte! Er küsste sie immer weiter und sie schlang die Beine um ihn. „Bei den Göttern Tyrande“, seufzte er „du bist so wundervoll, so schön. Ich liebe dich so sehr!“ Er sah ihr in die Augen und glaubte einen Augenblick lang einen seltsamen Schimmer darin wahrzunehmen, den er nicht richtig zu deuten vermochte. Doch sogleich war es wieder vorbei und er genoss ihren lustvollen Blick, als er seine Männlichkeit in sie hineinstiess. Er konnte nicht mehr warten, er wollte sie ganz und gar spüren und sie schien damit mehr als einverstanden zu sein, denn sie stöhnte auf, als sie seine Festigkeit in sich spürte. Sie legte ihre Beine auf seine Schultern, damit er ganz tief stossen konnte und Gwydyon musste sich zusammenreissen, dass er den Höhepunkt noch etwas hinauszögern konnte.
Sie wurde nun immer unbändiger, drängte sich ihm entgegen, mit ihrer ganzen Kraft. Ihre Nägel bohrten sich in das Fleisch seines Rückens und hinterliessen blutige Striemen. Er stiess einen leisen Schmerzensschrei aus, leicht verblüfft über ihre Wildheit, von der er bisher noch nichts geahnt hatte. Wäre er bei klarem Verstand gewesen, wäre ihm das Ganze vielleicht schon seltsam vorgekommen, doch er war noch immer wie ein Trunkener, welcher mit jeder Faser seines Seins und seines Körpers diese wundervolle Frau spüren wollte.
Sie packte ihn nun mit einer ungewöhnlichen Kraft an den Schultern und drückte ihn zur Seite, so dass sie wieder oben zu liegen kam. Sie wölbte sich ihm mit ihrem Unterleib entgegen, bewegte sich wild auf uns ab, ihre Arme hob sie hinter ihren Kopf, welchen sie hin und her warf, sodass ihre Haare nur so herumwirbelten. Gwydyon spürte wie tief er in ihr war, ihre pulsierenden Innenräume, welche seine Männlichkeit massierten. Manchmal beugte sie sich wieder über ihn und küsste seine Brust, seinen Mund. Ihr Becken bewegte sich hin und her und irgendwie erinnerte sie ihn plötzlich an eine Schlange. Ihre ganzen Bewegungen, gemahnten an dieses Tier, das zugleich gefährlich und faszinierend war. Irgendwie erregten ihn diese Bewegungen und während er sie weiterhin beobachtete, sie bewunderte, während sie ihn ritt spürte er, wie Hitze in seinen Unterleib fuhr und er sich laut stöhnend in sie ergoss!
Als das passierte, begannen ihre Augen plötzlich unheilvoll zu funkeln und sie lachte laut und hämisch auf. Und… in diesem Moment erkannte Gwydyon, dass er einer schrecklichen Täuschung erlegen gewesen war! Der ganze Zauber, die Trunkenheit, fielen urplötzlich von ihm ab und da war auf einmal nicht mehr seine geliebte Tyrande welche auf ihm sass, sondern der lilahäutiger Körper der Sukkubus Vilevere! Ihre Augen funkelten nun in hellblauem Licht, er sah ihre Hörner und ihre behuften Beine, die rechts und links von seinem Körper lagen. Seine Männlichkeit befand sich immer noch in ihr, auch wenn sie nun erschlafft war. Der Schwanz der Dämonin schlug hin und her, wie bei einer Katze die mit einem Mäuschen spielte. Ihre nackten Brüste, waren gross und voll. Sie hörte nun auf zu lachen und wandte sich mit schlangengleicher Anmut an ihn: „Danke Gwydyon, in dieser Nacht hast du mich aus der Knechtschaft befreit und mir noch deinen Samen geschenkt. Ich werde die Gewissheit geniessen, dass ich dir etwa gestohlen habe, was mir niemand mehr nehmen kann und mich für immer davor bewahrt, von einem sterblichen Wesen wie dir beherrscht zu werden! Die Verdammnisfürsten werden ihre Freude an dieser Geschichte haben. So leb den wohl!“ sie lachte nochmals laut und hämisch, dann löste sie sich nach und nach auf und ihr Lachen verhallte mehr und mehr im Nichts. Gwydyon lag da wie paralysiert. Und das erste Mal seit langem, richtete er ein verzweifeltes Gebet an die Götter, das ewige Licht, oder was auch immer es für eine Macht gab, welche ihn von der Verdammnis, die er sich selbst aufgebürdet hatte, zu erlösen vermochte…