Im Schatten der Erinnerung,
kämpf ich mit dem, was mal war.
Was früher blieb dunkel,
ist heute so klar.
Wie war ich unschuldig
und naiv.
Bin gekommen,
zu jedem der rief.
Getreten, geschubst,
von so vielen Leuten.
So sehr verletzt,
von Menschen, die mir alles bedeuten.
In der großen Welt
war ich stets freundlich und lieb.
Gab alles für jeden,
bis von mir nichts mehr übrig blieb.
Ein offenes Ohr
für all ihre Sorgen.
Doch mein Innerstes
blieb für sie verborgen.
Ich weinte sehr viel.
Vergrub mich in Bücher.
Keiner merkte es.
Versteckte die nassen Tücher.
Die Schule
war fast immer ein Kampf.
Quälte mich hin,
unter Pein und Kampf.
Ich war nicht schlecht,
aber auch nicht gut.
Zu den „Coolen“ zu gehören
fehlte mir der Mut.
Die Lehre
stärkte meinen Willen sehr.
Ich half den Menschen.
Dies fiel mir nicht schwer.
Umgeben von Leuten
mit demselben Ziel,
erfand ich mich neu,
bis ich mir gefiel.
Das Studium
mit all seinen Tücken,
vervollständigte viele
Wissenslücken.
Ich fühlte mich gesehen
und war bereit,
auch wenn es für mich war
eine harte Zeit.
Denn meine Große,
ich lieb sie so sehr,
hatte es zu Beginn ihres Lebens
doch sehr schwer.
Das Krankenhaus
wurde unser zweites Heim.
Ich kämpfte mit ihr,
ließ sie nicht allein.
Trotz allen Torturen
ist sie sensibel und offen,
gibt niemals auf
und kann immer hoffen.
Und ich?
Ich schäm mich so sehr.
Durchzuhalten fällt mir gerade
so unglaublich schwer.
Die Zweifel,
welche in mir wohnen,
drohen schon länger
über allem zu thronen.
Bin ich genug,
als Mutter, als Frau?
Ich gebe doch alles
und werd aus dem Leben nicht schlau.
Sechs Jahre schlafe ich nun durch
keine zwei Nächte am Stück.
Ich geb es nicht zu,
doch das macht mich verrückt.
Ich möchte so vieles,
doch komm nicht voran.
Zweifle an allem,
an mir, den Job und meinem Mann.
Himmel,
wie sehr brauch ich meinen Mann,
mit dem ich weinen
und auch lachen kann.
Doch immer öfters
denk ich leise:
Liebt er mich noch?
Und meine Gedanken gehen auf Reise.
Sie führen mich
in dunkle Gefilde.
Bauen in mir
obskure Gebilde.
Mit dunklen Augen
und grusligem Ton.
Flüstern immer öfters:
Wer bist du schon?
Wer bin ich schon?
Ja, das ist die Frage,
über die ich gar nicht
zu denken wage.
Denn dann kommen die Zweifel
und mich verlässt der Mut.
Ich habe Angst,
dass doch nicht alles wird wieder gut.
Immer öfters
schwankt mein Gemüt.
Fahre aus der Haut,
stets zu verfrüht.
Verletze die,
die mich lieben
und trotz meiner Zweifel
bei mir blieben.
Meine Kleine!
Es tut mir so leid.
Ich will gar nicht schimpfen.
Ihr seid die besten Kinder
weit und breit.
Nun sitz ich hier.
Es säuselt der Hass,
weil ich weiß,
dass ich das Lachen mit euch verpass.
Ihr seid das Licht
in meinem Leben.
Ich würde alles –
wirklich alles –
für euch geben.
Bitte, bitte
Gebt mich nicht auf.
Es ist nur eine Phase.
Bald geht es bergauf.
Ich möchte lachen
und vor Freude strahlen.
Möchte
mit eurer Liebe prahlen.
Auch wenn das Dunkel
aus mir spricht.
Einer von euch ist es,
der stets mein Grübeln bricht.
Ich weiß, es ist hart
und ich mach es euch schwer.
Doch bitte glaubt mir,
ich lieb euch so sehr.
Glaubt mir,
ich werde euch immer lieben.
Auch wenn später nur Asche ist
von mir übrig geblieben.
Mein Leben,
geprägt von Höhen und Tiefen,
von Glückseligkeit
und Dämonen, die riefen.
Ich bin so müde.
Es schließt sich der Kreis.
Doch ich werde Kämpfen.
Das ist es, was ich weiß.