Doch bevor er mit seiner Klinge erreichte tauchte Akito zwischen den beiden auf. Er wehrte die Klinge mit einem Messer ab.
„Damals beschützt du sie noch vor mir und jetzt muss ich sie vor dir beschützen.“
Akito drückte ihn weg. Kazuo wich zurück. Die beiden Jungen fingen an gegeneinander zu kämpfen. Minako rutschte zu Boden. Sie war am ganzen Körper am zittern. Ängstlich schaute sie den beiden zu. Die größte Angst: Das sie sich töten. Die Frau belächelte das alles. Minako nahm allen Mut zusammen und stand mit dem Schwert in ihrer Hand auf. Dann ging sie auf die Frau zu.
„Was möchtest du kleine?“
Wortlos ging Minako auf sie zu, dann griff sie die Frau an. Nun kämpften die beiden auch gegeneinander. Die Frau war stärker. Minako war ihr unterlegen, aber sie gab alles. Der Regen wurde schlimmer. Es erschwerte die Kämpfe. Als Minako einen Blick zu den Jungs wagte, sah sie wie Akito am Boden lag. Eine Blutlache zierte den Boden unter ihm. Kazuo stand über ihn. Seine Klinge blutig.Er entfernte sich von Akito. Minako war unachtsam und wurde von der Frau weg geschlagen. Kurz blieb sie am Boden, stand dann aber auf. Sie ging langsam zu Akito und ließ sich neben ihn auf den Boden fallen.
„Akito...?“
Er schaute sie mit halb geschlossenen Augen an.
„Alles gut Minako...Du musst ihn aufhalten...ich kann mich nicht bewegen.“
„Du darfst nicht sterben Akito...“
„Werde ich nicht.“
Akito lächelte, seine Augen schlossen sich.
Minako erhob sich und schaute Kazuo wütend an. Ohne weiter zu zögern griff sie Kazuo an. Ihr gelang es über ihre Grenzen zu gehen. Kazuo war es bald nicht mehr möglich einen ihrer Angriffe auszuweichen oder sie abzuwehren. Immer wieder traf sie ihn mit der Klinge, die Menschen töten könnte. Einige der Organisation kümmerten sich um Akito und brachten ihn ins Auto.
Taida schaute zu den beiden. Was damals nur Spaß war oder fürs Training ist jetzt purer Ernst. Entweder schaffen sie es beide zu leben oder eine wird sterben. Taida bedauerte es.
Die beiden kämpften weiter. Kazuo setzte sich zur Wehr und stieß sie zu Boden. So schnell kam sie gar nicht wieder hoch, als das er über ihr hockte. Dieses mal holte er mit seinen Stachel aus. Wenn er jetzt trifft ist sie gelähmt...dann ist alles vorbei, genauso wenn er sie tötet. In ihrem Augenwinkel bemerkte sie die Waffe von Kazuo. Sie versucht ran zu kommen. Er schaute sie verwirrt an. Sie erreichte sie und richtete sie auf seinen Arm mit dem Stachel.
„Tut mir leid Kazuo...“
Dann drückte sie ab. Schmerzerfüllt wich er zurück. Sein Arm war am bluten. Minako stand wieder auf. Irgendwie musste sie ihn dazu bringen zu sich zu kommen. Sie will ihn nicht töten.
„Minako!“, rief ihr Taida zu. Währenddessen warf er ihr einen Elektroschocker entgegen. Minako fing ihn und schaute ihn an. Sie wartete nicht auf weiter Aufforderungen. Sie kam Kazuo immer näher. Er saß am Boden und schaute zu ihr hoch. Mit dem Elektroschocker in der Hand hockte sie sich zu ihm runter. Ohne weiter zu zögern drückte sie ihm den an den Hals und schaltete ihn an. Durch Kazuo jagte eine Stromschlag nach den anderen. Schmerzen durchflossen seinen Körper. Er fing aus dem Mund an zu bluten. An seinem Hals entstand eine Verbrennung. Er kippte zu Boden. Minako ließ den Elektroschocker von ihm ab und schaute zu ihm. Die Parasitenfrau schaute erstaunt zu den beiden. Regungslos lag Kazuo da. Seine Parasitenwaffen verschwanden. Seine Augen kamen wieder in den normal Zustand.
„Kazuo...“
Minako stand auf. Mit Kazuos Waffe und ihrem Schwert ging sie auf die Frau zu. Sie richtete die Waffe auf sie und drückte ab. Während die Frau auswich, lief Minako schnell zu ihr und rammte ihr das Schwert in den Bauch. Die Parasitenfrau spuckte Blut. Minako zog das Schwert langsam nach oben. Unterhalb der Rippe zog sie es hinaus. Die Frau ging zu Boden.
„Du...kannst mich nicht töten...“
Minako schaute zu ihr hinab.
„Du hast meinen Freunden Schmerz hinzugefügt, du hast meinen Bruder getötet, meine Schwägerin...,meine Eltern...Also kann ich auch dich töten.“
Minako rammte ihr das Schwert in den Rücken. Die Frau zuckte auf, dann verlor sie ihr Bewusstsein und starb. Ihr Klinge als auch ihre Kleidung und der Boden waren mit Blut bedeckt. Minako warf ihr Schwert bei Seite und lief zu Kazuo.
„Kazuo!!“
Sie setzte sich zu ihn runter und hob seinen Oberkörper an. So das er in ihren Armen lag.
„Kazuo....?“
Er sagte nichts. Er schaute sie lediglich an.
Die Parasiten fielen nach und nach alle oben. Auch in den anderen Bezirken. Der Regen wusch den Boden vom Blut rein. Die Organisation kümmerte sich unter anderem darum die Leichen der Parasiten zu beseitigen. Sie kümmerten sich auch um Kazuo. Er und Akito kamen ins Krankenhaus.
Taida begab sich zu Minako.
„Taida...ich habe einen Menschen getötet...noch schlimmer Kazuos Mutter...“
„Sie war kein Mensch mehr...Sie war ein Monster. Du hast alles richtig gemacht.“
Taida nahm das Mädchen, welches zu weinen begann in den Arm.
„Habe ich das wirklich Taida?“
„Ja...“
Er beruhigte sie.
„Du solltest dich auch von einem Arzt anschauen lassen Minako.“
Sie nickte und ging mit ihm zu einen der Krankenwagen, die in der Zwischenzeit eintrafen. Sie ließ sich ihre Wunden behandeln. Zum Glück war nichts ernsteres, außer ein paar kleine tiefe Wunden und blaue Flecken.
„Taida...können wir Akito und Kazuo besuchen.“
„Wir werden nachher hinfahren. Wir müssen uns erst hier um alles kümmern.“
„In Ordnung...“
Die Rettungskräfte legte eine Decke um sie. Immerhin war sie von dem Regen komplett durchnässt.
Taida ging zu den anderen der Organisation. Sie kümmerten sich um alle weiteren Maßnahmen. Der Regen ließ langsam nach und die Sonne kam wieder raus.
Als alle Leichen beseitigt waren fuhren sie wieder in die Organisation. Dort konnte Minako sich waschen und sich etwas anderes anziehen. Sie hatte Verbände an Armen und Beine, so wie Pflaster im Gesicht. Es klopfte an der Tür.
„Minako wollen wir los?“
Sie lief zur Tür und öffnete diese.
„Ja!“
Taida und das Mädchen machten sich auf den Weg zum Krankenhaus. Dort waren viele Patienten neu eingetroffen. Die beiden suchten das Zimmer der beiden Jungen auf und betraten es. Sie schauten zur Tür.
„Minako...“
Kazuo wusste gar nicht wie ihm geschah, als Minako unmittelbar nach dem rein kommen umarmte. Er legte seine linke Hand um sie.
„Wie geht es dir Akito?“, wollte Taida wissen.
„Mir geht es einigermaßen gut. Meine Wunden haben sogar schon angefangen zu verheilen.“
„Sehr schön.“ Taida fing an zu lächeln. „Und bei dir Kazuo?“
Minako ließ Kazuo los, blieb jedoch auf dem Bett sitzen.
„Na ja...es geht...Mein Arm tut noch sehr weh...und ich kann meine Hand nicht mehr bewegen...“
Minako schaute ihn fragend an.
„Ist das meine Schuld?“
„Nein Minako. Es ist nicht deine Schuld. Du hast alles richtig gemacht.“
Er lächelte sie aufmunternd an.
„Deine rechte Hand war ein Stachel...Durch den Schuss in deinen Arm kann es sein, dass das Gift freigesetzt wurde und sich in deiner Hand breit machte.“, erklärte ihn Taida.
„Heißt ich kann meine Hand nie mehr bewegen?“
„Das kann gut sein...Wir werden sehen was sich machen lässt. Aber erst einmal wirst du deine rechte Hand nicht mehr nutzen können.“
Minako nahm seine rechte Hand in ihre.
„Spürst du das...?“
„Nein...Aber es ist in Ordnung.“ Er legte seine linke Hand auf ihre. „Ich kann dich immer noch mit dieser Hand spüren.“
Minako bekam mit den Tränen zu kämpfen. Akito und Taida fingen an zu lächeln.
„Jetzt wird hoffentlich wieder ein normaler Alltag einkehren.“, sagte Akito.
Minako und Kazuo schauten zu ihm.
„Normaler Alltag?“
„Ein normaler Alltag bestand daraus sich den Weg mit den Parasiten zu teilen.“, meinte Minako.
„Jetzt wird es ein sicherer Alltag.“, sagte Taida dazu.
Die drei nickten nur. Das letzte Schuljahr von Kazuo und Minako können sie verbringen ohne von Parasiten abgelenkt zu werden.
Nach fünf Tagen Krankenhaus Aufenthalt, konnte die Jungen wieder nach Hause. Die vier saßen zusammen in der Kantine und aßen zu Mittag.
„Werden wir weiterhin hier wohnen?“, wollte Minako wissen.
„Die Organisation wird nun für andere Zwecke genutzt werden. Leute die weiterhin hier arbeiten können weiterhin hier wohnen. Diese Organisation wird jetzt aber für die Wissenschaft genutzt. Die Polizei zieht auch mit in das Gebäude.“, erklärte Taida.
„Ich werde hier bleiben. Ich fange bei der Polizei an.“
„Wirklich Akito.“
„Ja Minako, dass wollte ich schon immer machen.“
„Taida was wirst du machen?“
„Ich werde wohl fort gehen. Ich möchte mich weder mit der Wissenschaft noch mit der Polizei beschäftigen.“
„Wohin wirst du gehen?“
„Mal sehen...Erst einmal brauche ich eine Wohnung.“
Minako fing an zu lächeln.
„Akito du wirst hier leben oder?“
„Ja...“
„Dann ziehen wir drei in meine Wohnung.“
„Wirklich?“
Taida und Kazuo schauten sie erstaunt an.
„Ja, wenn wir hier nicht bleiben wollen, dann gehen wir dahin.“
„Ich finde das eine sehr gute Idee.“, sagte Kazuo dazu.
Sie waren sich alle einig und fingen an für den Umzug zu planen. Allerdings nachdem alle mit dem Essen fertig waren, war bei Kazuo länger dauerte. Er musste lernen alles mit links zu machen.
Nachdem alle Vorkehrungen getroffen waren, stand der Umzug vor der Tür. Viel hatten sie nicht, was sie mitnahmen, da es Eigentum der Organisation war. Sie nahmen also nur ihre Kleidung und Habseligkeiten. Gemeinsam zogen die drei in die alte Wohnung der Familie Houno.
„Taida du kriegst Shinichis Zimmer.“
„Möchtest du nicht lieber darin schlafen?“
„Hm...ja...Dann kriegst du mein altes Zimmer.“
„Und war schlafe ich?“
Taida fing an zu grinsen. „Wie wäre es, wenn du bei Minako schlafen würdest?“
„Was...?“
„Ja warum nicht Kazuo.“ Sie fing an zu lächeln. „Natürlich als beste Freunde.“
Kazuo stimmt dann auch zu.
Sie fingen alle zusammen die Zimmer so umzuräumen, dass sie zufrieden sind. Dann richtete sie alles weitere ein.
„Kazuo lass uns noch spazieren gehen.“
„Ja...“
„Bis später Taida.“
„Bis später.“
Die beiden verließen die Wohnung. Sie gingen in Richtung des Flusses. An diesen gingen sie dann entlang. Sie hörte die Leute glücklich darüber reden endlich wieder frei zu sein. Unter anderem hörten sie auch, dass die Mauern abgerissen wurden. Die Stadt ist nicht mehr in Bezirke aufgeteilt, sondern jetzt eine Stadt. Gemeinsam gingen sie weiter. Beide schwiegen. Kazuo berührte immer wieder ihre Hand.Sie wurde dabei rot, aber tat so als würde sie es nicht merken.
„Vor drei Jahren waren wir auch hier...“
„Ja...damals hat Akito noch nicht auf mein Nein gehört.“
„Und heute sind wir gute Freunde geworden.“
„Die Zeit verging so schnell.“
Sie setzten sich unter eine Brücke und schauten über das Wasser.
„Was hast du die drei Jahre eigentlich gemacht Minako?“
„Nicht viel...Nichts war anders als bevor du da warst. Ich habe jeden Tag versucht wieder Kontakt zu dir bekommen...aber das ja leider ohne Erfolg...“
„Ach ja...Das tut mir immer noch leid...“
„Schon gut.“
Minako lächelte ihn freudig an. Er schaute auch sie an. Dabei wurde er genauso rot, wie sie es war. Vor drei Jahren hat er dieses Mädchen kennengelernt. In der Zeit wurden sie gute Freunde, er wollte sie zwei Mal töten, sie kamen sich näher. Sie zeigte ihm, dass man auch in schweren Zeiten Spaß haben kann. Sie waren drei Jahre getrennt und nichts hat sich an ihrer Freundschaft ins negative verändert. Er sah wie sie ihre Hand auf seine rechte legte.
„Ich merke doch nichts...“
„Irgendwann bestimmt schon.“
Sie lächelte weiter. Er schaute sie einfach nur an. Sie war so Optimistisch, dass wäre er auch gerne mal. Er gab ihr eine leichte Kopfnuss und verweilte mit seiner Stirn an ihrer. Sie schauten sie beide in die Augen. Sie verweilte eine Weile so. Doch bevor mehr passieren konnte, fielen kleine Steine neben den beiden auf den Boden. Sie erschraken und schauten sich um.
„Hey Kazuo!!“, rief jemand von der Brücke hinunter.
Kazuo und Minako standen auf und kamen unter der Brücke hervor.
„Tenshi?“
„Länger nicht mehr gesehen, was?!“
„Kana!!“
„Hallo Minako.“
Die beiden Mädchen lächelten sich an.
„Woher kennt ihr euch denn?“, wollte Minako wissen.
„Wir sind auf der selben Oberschule.“
Minako und Kazuo gingen die Treppen hinauf. Kana und Minako umarmten sich freudig. Die Jungen begrüßten sie, wie es Jungen eben tun.
„Was ist mit deiner Hand Kazuo?“
„Sie ist gelähmt. Das passierte bei dem Kampf gegen die Parasiten.“
„Oh je...Kannst du sie irgendwann wieder bewegen?“
„Ich weiß es noch nicht. Aber lasst uns darüber nicht nachdenken.“
„Okay. Dann lasst uns einfach alle Freunde sein! Gehen wir zum Karaoke?“
Alle stimmten Tenshi zu. Er und Kana gingen voran. Minako und Kazuo folgten den beiden verlegen. Kazuo wurde immer langsamer, so dass die beiden weiter vorne sind. Minako passt sich seinem Tempo an.
„Ist alles in Ordnung bei dir?“
„Ja wieso?“
„Du bist langsamer geworden.“
„Nein es ist alles gut. Ich wollte nur, dass die beiden ein bisschen vor gehen.“
„Wieso denn?“
„Hat keinen besonderen Grund.“
„Hm...okay.“
Die beiden gingen weiter. Kazuo dachte die ganze Zeit über etwas nach. Kana und Tenshi waren den beiden weit voraus. Bemerkten jedoch auch nicht, dass die beiden so weit zurücklagen.
Kazuo schaute immer wieder zu Minako. Doch wenn sie schaute schweifte sein Blick wieder von ihr. Irgendwann blieb Kazuo stehen. Minako bemerkte es und blieb kurz darauf auch stehen.
„Was ist denn los Kazuo?“
Wortlos ging er auf sie zu. Er legte ihr seine linke Hand auf die Wange. Minako wurde daraufhin knallrot im Gesicht. Er schaute ihr in die Augen und kam ihr dabei näher. Sie wurde nervös und wusste nicht wie sie darauf reagieren soll. Bevor jedoch sein Vorhaben durchführen konnte, nahm Minako seine rechte Hand. Diese hielt sie fest. Sie küsste ihn bevor er es tun konnte. Er riss seine Augen vor Schreck auf. Sie schloss ihre. Kazuo erwiderte letztendlich und schloss auch seine Augen. Kurz darauf löste Minako und schaute ihn verlegen an. Kazuo fing an zu lächeln.
„Bitte bleib bei mir Minako....“
„Ich werde bei dir bleiben.“
„Wie lange...?“
„So lange wie wir es möchten.“
Die beiden lächelten sich an. Nun wurde aus dieser besten Freundschaft doch mehr. Beide haben dies niemals erwartet. Kazuo der am Anfang so kaltherzig war und niemanden an sich ran ließ, kann nun Gefühle zeigen und hat sich jemanden geöffnet. Minako, die von allen gemieden wurde, hat nun Freunde und sogar einen Freund, von dem sie dies nie gedacht hat.
„Hey hier beiden kommt ihr noch!“, Tenshi rief zu den beiden und winkte ihnen.
„Ja...!“
Die beiden liefen los zu den beiden. Kana und Tenshi nahmen sie zwischen sich damit sie nicht wieder verloren gehen. Tenshi legte seinen Arm um Kazuo. Kana harkte sich bei Minako mit ein. Kana und Tenshi unterhielten sich. Minako und Kazuo gingen Hand in Hand, auch wenn Kazuo mit seiner rechten Hand nichts spürt, ist er glücklich darüber ihre Hand halte zu können. Auch Minako war glücklich darüber, auch darüber, dass endlich alles vorbei ist. Nach achtzehn Jahren die, die Parasiten die Stadt tyrannisierten ist nun endlich wieder alles vorbei. Ruhe kehrte wieder ein. Und die Kinder, die eigentlich keine Kinder mehr sind, können ihr Leben in Ruhe leben.
Ende