Ich glaube, ich hatte zu viel Koffein intus.
Zu viel davon in meinem Körper, in meinen Blutbahnen.
Kleine, hyperaktive Dinger da in meinem Blut.
Zu viele, um sie zu zählen - zu faul, um sie zu zählen.
Erst der eine Kaffee, um halb 10, wenn die Schulglocke rasselt.
Dann der zweite Kaffe, um Viertel vor 12, wenn die Schulglocke rasselt.
Dann eine Dose RedBull, die ein mit 475 Millilitern, um halb 2, wenn die Schulglocke rasselt.
Dann dieses Zittern. Meine Schrift noch hässlicher als sonst. Ich sehe auf meine Hand - versuche sie ruhig zu halten. Aber diese verdammten kleinen ADHS-Dinger in meinem Blut geben keine Ruhe. Ich lache darüber hinweg, fokussiere mich aber immer wieder darauf.
Ich werde noch ganz hysterisch. Zu viel Koffein intus.
Dann dieser verdammte Kuchen, von dem ich die Finger nicht lassen konnte. Mit diesen unendlich vielen Kalorien.
Und diesem Zucker im RedBull und im Kuchen und in etc etc etc
Zuckerschock - Koffeinschock.
Schock.
Dann ist es plötzlich 7, abends.
Ich sitze vor meinem Schreibtisch und versuche, meine Hausaufgaben zu lösen.
Und ganz langsam, schleichend wie die Nacht, döse ich ein.
Der Koffein hat sich abreagiert.
Jetzt sind's ich und der Schlaf.
Ein Kampf, den ich sowieso gewinnen muss, ob ich möchte oder nicht.
Ich hebe meinen Kopf und stehe auf. Strecke mich, gehe durch mein Zimmer, hinaus in den Flur, in die Küche.
Ich bin so schläfrig, nicht einmal das grelle Röhrenlicht über dem Spülbecken kann mich wecken.
Wie wär's mit
einem Kaffee?