NYTRA
Sonntagmorgen war tödlich. Ich wurde erst gegen 12 Uhr überhaupt wach und dann wurden wir fast direkt zum Aufräumen eingespannt. Die Drittklässler hatten sich im Speisesaal verschanzt und verkündeten uns die Regeln für diesen Tag. Die Zweitklässler waren dafür verantwortlich, alles, was noch an Geschirr stehen geblieben war, zu spülen, Essen für den Abend vorzubereiten und je die Hälfte eines Zimmers war dafür verantwortlich, das eigene Zimmer sowie den Flur in Ordnung zu bringen. Wir Erstklässler waren für den Innenhof, den Speisesaal, die unteren Flure und ekelhafterweise auch für die Toiletten und Duschen zuständig. Für das Zimmer war bei uns nur je eine Person übrig geblieben.
Zeit dafür hatten wir von 13 bis 16 Uhr. Dann würden die Drittklässler alles kontrollieren, damit notfalls noch ausgebessert werden konnte. Zwischen 16 und 18 Uhr sollten alle dafür sorgen, dass sie duschten und um 18:30 Uhr würde das Abendessen beginnen. Wenn die Lehrer kamen, sollte alles erledigt sein.
Klang alles nach einem tollen Plan... aber ich war einfach so etwas von demotiviert. Ich war viel zu lange wach gewesen, fühlte mich, als ob ich mich eventuell ein wenig erkältet hätte, meine Hand tat immer noch weh und dann hatten wir auch noch die bekacktesten Aufgaben. Ich hoffte ja innerlich, dass ich vielleicht Glück hatte und unser Zimmer aufräumen durfte, aber es wurde ausgelost, wer was machen musste. Und wo endete ich natürlich... richtig, bei Toiletten und Duschen.
Eine Drittklässlerin kam direkt mit uns und gab uns alles, was wir brauchten. Wischer, Eimer mit Seifenwasser, Bürsten, Lappen... „Im dritten Jahrgang werdet ihr das grundsätzlich selbst machen müssen, wer den erreichen will, sollte sich also dran gewöhnen“, grinste sie ein wenig schadenfroh. „Muss man halt durch, mussten ein paar von uns im ersten Jahrgang auch.“
„Also ich, werde das bestimmt nicht machen!“, keifte Sala empört und erst da merkte ich, dass sie überhaupt auch da war. Das hatte mir ja noch gefehlt.
„Ich auch nicht!“, mischten sich noch ein paar andere hochnäsige Stimmen ein. Innerlich stimmte ich ihnen zu, aber laut konnte ich das nicht tun. Jetzt, wo Sala sich weigerte, musste ich das hier praktisch durchziehen und wenn es nur war, um zu beweisen, das ich das im Gegensatz zu ihr konnte.
„Gut“, seufzte die Drittklässlerin jetzt. „Machen wir es ganz einfach: Wer sich weigert, kann gehen, wenn ich fertig gesprochen habe. Dafür werden wir eure Namen aufschreiben und den Lehrern euer Verhalten melden. Dafür gibt es dann eine Verwarnung wegen asozialen Verhaltens. Da ich mitbekommen habe, dass einige von euch bereits eine davon haben, könnte das für diejenigen bedeuten, dass sie die Schule verlassen müssen. Überlegt euch das also gut.“
„Das könnt ihr gar nicht machen, dann würden wir nämlich verraten, was an diesem Wochenende wirklich passiert ist“, hielt eine der blöden Ziegen aus Sukiras Zimmer entgegen.
Mit einem Schritt stand die Drittklässlerin vor ihr und schaute eiskalt auf sie herab. „Cynthe Saimarin, du bist genau eine von denen, denen die Weigerung nicht gut bekommen würde. Allerdings scheinst du mir nicht nur asozial, sondern auch noch dumm zu sein. Da du es ja von selbst noch nicht begriffen hast: das hier ist eine Abmachung zwischen der Akademie und uns Schülern. Glaubst du wirklich, die Lehrer müssten alle mitgehen? Es könnte genauso gut die Hälfte hier bleiben, dann wäre nichts davon passiert.
Allerdings setzt die Akademie auf eine gewisse Selbstständigkeit und Intelligenz ihrer Schüler. Sie geben uns die Möglichkeit, in diesen zwei Tagen, zu tun, was wir wollen, solange am Sonntagabend alles wieder in Ordnung ist. Darum gibt es die Regelung, dass Freitagnacht und Samstag für den Spaß sind und am Sonntag aufgeräumt und geputzt wird. Jeder, der die freie Zeit genossen hat, sollte jetzt auch aufräumen müssen. Wer zu blöd ist, das zu begreifen, hat an der Akademie nichts verloren.
Ihr habt also jetzt zwei Möglichkeiten: entweder, ihr helft mit oder ihr verpisst euch auf euer Zimmer und bekommt die Verwarnung. Ihr habt jetzt fünf Sekunden, um euch zu entscheiden.“
„Entschuldigung?“, mischte sich da ein Mädchen ein, das gerade den Flur herunter kam. „Ich würde sonst auch tauschen, falls das in Ordnung wäre...“
Die Drittklässlerin schaute sie einen Moment abschätzend an. „Ist das dein Ernst?“
„Ja, mir macht das nichts. Und wenn die anderen sonst Ärger bekommen, dann tausche ich lieber“, erklärte das Mädchen ernsthaft. Die Geste an sich gefiel mir, nur kam sie in diesem Fall leider den Falschen zugute...
„In Ordnung. Du kannst tauschen, aber nur mit einer“, räumte die Drittklässlerin ein.
„Gut, dann gehe ich“, verkündete Cynthe und verschwand schneller als dass Sala protestieren konnte. Diese schaute jetzt wütend hinter der anderen Ziege hinterher und sah aus als würde sie gleich platzen vor Wut. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
„Was gibt’s da so blöd zu grinsen, du Abschaum?“, giftete sie mich an, als sie mein Grinsen bemerkte. „Passend, dass du hier gelandet bist. Toiletten putzen ist auch das einzige, wofür du gut genug bist!“
Sofort schlug meine Laune um. Meine Nerven waren nach dem ganzen Trinken, dem wenigen Schlaf, dem Schmerz und dem Ärger gerade bis zum Zerreißen gespannt, da reichte auch nur ein Wort von ihr, um mich zur Weißglut zu treiben. „Guck dich mal selbst an, du beschissene Missgeburt! Was glaubst du eigentlich, wer du bist?!“
Ich wäre auf sie losgegangen, wenn die Drittklässlerin nicht auf einmal losgebrüllt hätte. „Jetzt reicht es mir aber! So langsam verstehe ich, was die Lehrer damit meinen, dass sie sich Sorgen um euren Jahrgang machen! So viel Dummheit und Unfähigkeit hab ich noch nie auf einem Haufen gesehen! Und sowas schimpft sich Akademie-Schüler! Jeder in meinem Jahrgang hat mehr Verstand und Anständigkeit im kleinen Finger als ihr in eurem ganzen Körper!“
Ihr Blick fiel auf meine Hand. „Du kommst jetzt erst mal mit. Das müssen wir verbinden, sonst kann ich dich hier nicht gebrauchen. Der Rest von euch teilt sich jetzt eigenständig in zwei Gruppen auf und fängt an. Wehe, hier ist nichts passiert, wenn ich wieder komme!“
Sie packte mich und schleifte mich hinter sich her. Als wir auf dem Hof, außer Hörweite anderer waren, seufzte sie: „Die Wände hier sind härter als deine Hände. Damit machst du dich nur selber kaputt.“
„Kann dir doch egal sein.“
„Wenn du damit öfter auffällst, schmeißen sie dich raus.“
„Ich dachte, wir sind eh alle ungeeignet“, griff ich ihre vorherigen Worte auf.
„Stimmt, was rede ich überhaupt mit dir“, genervt schüttelte sie den Kopf und ging noch einen Schritt schneller.
Sie führte mich durch die unverschlossene Tür des Lehrergebäudes in das Krankenzimmer. Während sie Verbandszeug raussuchte, schaute ich durchs Fenster auf den Hof. Draußen stand Zora mit ihren Freundinnen, die alle für den Innenhof eingeteilt worden waren. Dieses Mädchen konnte sich echt mit fast jedem anfreunden... Ich hatte jedoch gemerkt, dass sie momentan nicht so gut auf mich zu sprechen war. Das Gestreite mit Tanya ging ihr wohl auf die Nerven... War ja manchmal auch blöd.
Ich spürte einen stechenden Schmerz, als die Drittklässlerin mit einem desinfizierenden Mittel über meine Wunden wischte. Der Schmerz war zwar weder stark, noch hielt er lange an, aber er war genug, um meine Stimmung wieder zu senken.
Es war ja nicht immer alles nur meine Schuld, auch wenn die ganze Welt es scheinbar immer so sehen wollte. Tanya provozierte mich auch oft genug und außerdem- …. Außerdem war ich halt nur gut darin Ärger zu machen und andere zu nerven. Dinge kaputt machen, Freundschaften kaputt machen, mich selbst kaputt machen... Andere wegstoßen und mich selbst unbeliebt machen. Das war alles, was ich konnte. Im Gegensatz zu ihr.
„So, zurück an die Arbeit“, meinte das ältere Mädchen dann und hielt mir die Tür auf.
Gedankenverloren strich ich über den Verband an meiner Hand. Den musste ich vor heute Abend unbedingt wieder loswerden. Das würde nur dumm auffallen. Am besten passte ich auf, dass Risa und die anderen Lehrer meine Hand erst mal nicht mehr sahen. Zu blöd, dass ich ausgerechnet die rechte genommen hatte, mit der ich schreiben musste. Das letzte Mal hatte ich meine Hand nach dem Wintertraining verletzt, da hatte man noch glauben können, dass ich mich schon vor unserer Rückkehr verletzt hatte. Diesmal gab es keine Ausrede.
„Na, wie sieht es aus?!“, tönte die Drittklässlerin, als wir zu den Bädern der Mädchen zurückkehrten. Es sah soweit ganz gut aus. Zum Glück war es nicht großartig dreckig gewesen und die meisten putzten gerade auch wirklich. Sala tauchte genau in dem Moment, in dem die Drittklässlerin mit mir hereinschaute einen Lappen in einen Eimer, doch ich war mir sicher, dass sie das nur zur Tarnung tat und bisher nicht mitgeholfen hatte.
„Scheint ja wohl doch zu klappen. So, du jetzt auch an die Arbeit. Nimm aber besser die linke Hand, wenn du irgendwo ins Wasser fassen musst. Wäre schlecht für dich, wenn sich das entzündet.“
„Na, hast du wieder scheiße gebaut?“, zischte Sala mir zu. „Wieder mal eine kleine Sonderbehandlung für unsere kleine Prinzessin, hm?“
„Wenigstens hab ich genug Gemeinschaftssinn, um wirklich mitzuhelfen, du hochnäsige Ziege“, zischte ich zurück. Wir achteten darauf, dass die Ältere uns nicht mehr hörte und versuchten, uns nichts anmerken zu lassen.
„Leute, jetzt wieder zu streiten bringt doch nichts. Wir sitzen hier alle im selben Boot. Je mehr wir uns also hier drauf konzentrieren, desto schneller sind wir auch fertig“, mischte sich jetzt das Mädchen wieder ein, das mit Cynthe getauscht hatte.
„Misch dich nicht ein!“, zischte Sala sofort fies.
„Ach, halt's Maul, Sala. Sie hat recht“, Streit hatte mir in den letzten paar Tagen nur Pech eingebracht und sorgte auch jetzt nicht dafür, dass ich mich besser fühlte. Ich fühlte mich nur noch müde und wollte am liebsten in mein Bett. Das was alles...
„Ach, macht doch, was ihr wollt“, meinte Sala jetzt beleidigt und verzog sich zum Glück ans andere Ende des Raumes. Erleichtert atmete ich auf.
„Ihr könnt ganz schön anstrengend sein, wisst ihr das?“, meinte das andere Mädchen jetzt und schüttelte den Kopf.
„Wird mir so langsam auch klar, stell dir vor. Wer bist du überhaupt, dass du das beurteilen kannst?“ Ich hielt einen Moment inne und streckte meinen Rücken kurz durch, ehe ich weiter den Boden schrubbte.
„Ich bin Nina Nairan. Zufälligerweise bin ich in deiner Klasse und eure Streitereien im Essensraum oder Flur sind kaum zu überhören“, erklärte sie nüchtern.
„Wirklich? Tut mir leid, ich kann mir die Namen von Leuten mit denen ich nicht viel zu tun hab nicht merken...“ Das war jetzt irgendwie peinlich. Zum Glück schien sie nett zu sein, also würde sie mir das hoffentlich nicht allzu übel nehmen.
„Schon gut. Wir haben ja bis jetzt auch nie wirklich miteinander gesprochen. Bei Sala hätte das allerdings durchaus so bleiben können...“
„Das kannst du wohl laut sagen“, stimmte ich grinsend zu. Das Mädel gefiel mir. „Leider kenn ich die noch von früher und bin jetzt ausgerechnet im Zimmer neben ihr. Da bekommt man einiges mit.“
„Du, mein Zimmer ist direkt gegenüber. Und unglücklicherweise ist eine meiner Zimmernachbarinnen auch noch ihre beste Freundin. Da bekommt man auch einiges mit...“
Wir lachten einen Moment über die Ähnlichkeit. „Aber... warum hast du das eben überhaupt gemacht? Also, angeboten, zu tauschen?“ Die Frage ließ mich nicht los.
Sie schaute verschmitzt zu mir auf. „Ich fand dich interessant und dachte, es wäre eine Gelegenheit mal mit dir zu reden.“
Einen Moment war ich perplex, doch dann fing sie an zu lachen. „So ein Quatsch. Nein, ich will einfach, dass alles heute Abend ordentlich ist. Da können wir keine faulen Zicken gebrauchen. Die Feier war schön und ich will dass es nächstes Jahr wieder eine gibt, deshalb helfe ich, so gut ich kann.“
„Seh ich genauso“, log ich. Alles in allem war die Feier für mich ziemlich scheiße gewesen, aber ich wusste, dass die anderen Spaß gehabt hatten und um ihretwillen tat auch ich mein Bestes, damit es im nächsten Jahr wieder eine schöne Feier geben würde.
ZORA
Gähnend stand ich auf dem Schulhof. Dorina erwiderte mein Gähnen und kurz darauf gähnten auch Klaris und die anderen. Die warme Frühlingssonne knallte auf uns herab und so langsam wurde es wirklich drückend. Jacken und Pullover hatten wir gleich drinnen gelassen, bei der anstrengenden Arbeit wäre uns so oder so heiß geworden.
Der Innenhof der Akademie war... riesengroß. Das fiel einem spätestens jetzt auf, wo wir ihn komplett fegen mussten. Normalerweise war das ein Trainingsdienst, den die Drittklässler erledigten, doch heute war es unsere Aufgabe. Selbst mit zwanzig Leuten musste noch jeder etwa zwanzig mal zwanzig Meter alleine fegen. Dank des überdachten Weges, der an der Mauer entlang führte, war es nicht ganz so viel, aber die Erde war trocken und staubig und der Sand aus den Trainingsplätzen machte es auch nicht besser.
„So, macht mal eine Pause!“, rief einer der Drittklässler, die uns beaufsichtigten. Sie hatten Fässer mit Wasser aufgestellt und verteilten dieses jetzt an diejenigen, deren Flaschen schon leer waren. Ich hatte meine im Schatten der Mauer aufgestellt und ging jetzt herüber, um etwas zu trinken.
„Puuuh, ganz schöne Knochenarbeit, findest du nicht?“, mit einem Seufzen setzte Dorina sich vor der Wand auf den Boden und streckte sich.
„Das stimmt schon. Vor allem nach dem Wochenende...“, ich lächelte gequält. Keiro und ich hatten gestern noch einiges getrunken... Vielleicht ein bisschen zu viel. Jetzt hatte ich leichte Kopfschmerzen und wünschte mir, ich könnte wieder ins Zimmer und schlafen.
„Ach, stellt euch nicht so an, die Drittklässler machen das jeden Tag“, warf Klaris jetzt ein. „Ich dachte, wir wollten da auch alle hin?“ Sie setzte sich neben Dorina und grinste uns an.
„Woher kommt denn die Idee jetzt? Hast du Tanya zu oft zugehört?“, lachte Dorina.
„Also ich will nicht in den dritten Jahrgang, vergiss es“, wehrte ich grinsend ab.
„Waaaas?“, den beiden klappten die Kinnladen herunter. „Aber du bist doch in dem Zimmer mit den ganzen Mädels, die da unbedingt hinwollen?!“
„Ja... Aber nur weil die anderen drei das wollen, muss ich ja nicht mitmachen“, ich zuckte die Schultern. Dritter Jahrgang bedeutete, dass ich noch ein Jahr länger nicht wieder nach Hause könnte. Das wollte ich nicht. Außerdem konzentrierte der Jahrgang sich mehr auf Kampftraining und harte körperliche Arbeit. Nicht wirklich etwas, das ich brauchen könnte oder lernen wollte.
„Hmmmm... also da hast du schon recht... Aber ich dachte, wir drei würden da auch zusammen hin wollen. Also, damit wir noch ein Jahr länger zusammen bleiben könnten...“, erklärte Klaris jetzt ein wenig enttäuscht.
„Hey! Nur weil Zora nicht möchte, brauchst du jetzt kein Trübsal blasen! Ich geh mit dir in den dritten Jahrgang, dann sind wir wenigstens zu zweit.“ Dorina nahm Klaris in den Arm und grinste sie an.
„Ach, bleib weg!“ Klaris wehrte sie ein wenig beleidigt ab. „Könnt ihr nicht einfach tauschen?“
„Autsch!“, meinte ich und wir kicherten alle los. Ich wusste, dass sie nicht wirklich böse wegen meiner Entscheidung waren. Es war wohl wirklich eine Überraschung gewesen, aber für die beiden spielte es ja keine große Rolle. Entweder hatten wir zwei Jahre zusammen oder drei. Danach würden wir uns so oder so nie wieder sehen. Eigentlich ein bisschen traurig, aber genau deswegen wollte ich lieber so früh wie möglich zurück nach Hause. Meine Freundinnen dort würden mir immer bleiben.
Das war ein Gedanke, der mir vor allem in letzter Zeit oft gekommen war. Im Zimmer lief es nicht so gut, da Tanya und Nytra mir ziemlich auf die Nerven gingen. Dorina und Klaris hatte ich zwar wenigstens in meiner Klasse, aber irgendwie wurde ja auch erwartet, dass ich Zeit mit meinen Zimmernachbarinnen verbrachte.
„Na, wie auch immer. Reden wir doch lieber über erfreulichere Dinge“, grinste Klaris jetzt. „Wie liefen denn die letzten beiden Abende so bei euch? Dorina hab ich ja zwischendurch gesehen, aber dich, Zora, so gut wie gar nicht!“
„Zora war zu beschäftigt damit, Zeit mit ihrem Freund zu verbringen“, grinste Dorina und zwinkerte mir zu. „Ich hab die meiste Zeit mit meinen Zimmernachbarinnen und dem Rest der Gruppe verbracht. Und du?“
Neugierig wandten wir uns Klaris zu. Die grinste jetzt stolz vor sich hin. „Ich...“, sie machte eine dramatische Pause, „hab mir 'ne Freundin geangelt!“
„Du hast Alice endlich rumgekriegt?!“, entfuhr es mir begeistert. Alice war im selben Zimmer wie Klaris und hatte diese von Anfang an fasziniert. Ich selbst wusste nicht viel über Alice, außer, dass sie in der D war und manchmal etwas übermütig erschien. Sie war schön öfter beim Training mit Andra aneinander geraten, wenn sie mal wieder nicht auf aufgepasst hatte oder vorlaut geworden war.
„Allerdings!“ Ihre Wangen wurden ganz rot und sie strahlte über das ganze Gesicht. „Und das sogar ohne einen Schluck Alkohol“, fügte sie noch grinsend hinzu.
„Wie hast du es denn dann geschafft?“ Dorina und ich kreisten sie praktisch ein und warteten gespannt auf die Antwort.
„Also eigentlich... ist sie mir zuvor gekommen“, lachte diese jetzt los. „Ich hatte sie gefragt, ob sie mit mir in unser Zimmer kommt, weil ich mit ihr über etwas sprechen wollte und sobald die Tür hinter mir ins Schloss gefallen ist, hat sie mir gesagt, dass sie mich mag.“
„Du Glückspilz!“, Dorina fiel ihr um den Hals und erdrückte sie fast. „Du machst mich richtig neidisch, weißt du das?!“
„Ach, komm, du findest auch noch jemanden“, versuchte ich, sie aufzumuntern. Die beiden tauschten einen genervten Blick.
„Sagt das Mädchen, dass von allen am längsten einen Freund hat“, Dorina rollte mit den Augen.
„Na und? Beton das nicht so komisch! Ist doch egal, ob man mit einem Mädchen oder einem Jungen zusammen ist“, erklärte ich empört. „Ich bin mit Keiro zusammen, weil ich ihn mag und wir uns gut verstehen.“
„Ist das alles?“, fragte Klaris jetzt, etwas geschockt.
„Was meinst du?“
„Bist du gar nicht in ihn verliebt? Normalerweise ist man doch mit jemandem zusammen, wenn man ihn oder sie liebt. Nicht nur, weil man sich versteht.“ Auch Dorina schaute mich jetzt etwas besorgt an.
„Natürlich bin ich in ihn verliebt! Denke ich zumindest. Aber das muss ich euch beiden ja nicht unbedingt so direkt sagen“, meinte ich jetzt abwehrend. Diese blöde Nachfrage hatte unabsichtlich einen wunden Punkt getroffen. Wir waren jetzt seit ein paar Monaten zusammen und die ganze Verliebtheit hatte irgendwie irgendwann einfach so aufgehört. Wir verstanden uns noch gut, konnten uns gut und lange unterhalten und taten das auch noch, aber... Mein Herz fing nicht mehr an zu rasen, wenn ich an ihn dachte.
„Ist ja gut, wir wollten dich doch nur ein bisschen aufziehen“, grinste Klaris jetzt, doch Dorina schaute mich etwas besorgt an.
Bevor sie jedoch weiter nachfragen konnte, verkündeten die Drittklässler zum Glück, dass die Pause beendet war und so musste jede wieder auf ihren Platz zurück. Die harte Arbeit würde meine Zweifel hoffentlich zerstreuen oder zumindest für einen Moment vergessen machen.
TANYA
Als die anderen ins Zimmer zurückkamen, war alles so sauber, dass man vom Fußboden hätte essen können und ich war stolz auf mich. Ich hatte zwar noch nie so richtig sauber gemacht gehabt, aber die Drittklässlerin, die sich um meine Gruppe gekümmert hatte, war sehr nett und hilfsbereit gewesen.
Aufräumen kannte ich ja schon von den normalen Wochenenden, doch es gab da gewisse Personen in meinem Zimmer, die einfach von Natur aus Chaos verbreiteten. Genau genommen, gab es außer mir nur solche Leute in meinem Zimmer. Zora war einfach zerstreut und ließ oft Dinge einfach liegen, weil sie sie vergaß; Arisa schien auch manchmal einfach in Gedanken zu versinken und alles um sich herum zu vergessen und Nytra... Die machte das entweder mit Absicht oder weil es einfach ihre Art war, das wusste man bei ihr nie so genau.
Wie auch immer, wir waren bereit für die spätere Kontrolle und genossen jetzt unsere freie Zeit vor dem Abendessen. Arisa schien ziemlich fertig zu sein und lag ganz untypisch in ihrem Bett, obwohl sei eigentlich wieder normal war. Wahrscheinlich genau deswegen. Ich konnte nur ahnen, wie peinlich ihr das Ganze sein musste. Und gleich beim Essen würde sie wahrscheinlich Zeo über den Weg laufen. Und musste dann so tun, als wäre nichts gewesen.
Bei dem Gedanken, dass Annika und ich das genauso halten mussten, drehte sich mir der Magen um. Wir hatten zwar gestern schon einmal miteinander gesprochen, aber es war doch offensichtlich gewesen, dass es ihr damit nicht gut ging. Sie war abends wirklich im Zimmer geblieben und hatte den zweiten Abend der Feier damit vollständig verpasst...
Um mich von meinem eigenen Problem abzulenken, dachte ich über die anderen nach. Irgendwie wirkten alle ein bisschen bedrückt. Arisa war ja klar, aber warum Zora sich scheinbar auch Sorgen machte, verstand ich nicht. Ich beneidete sie eigentlich darum, wie gut alles bei ihr immer lief. Sie war ganz gut in der Schule, hatte viele Freunde und kam mit so gut wie jedem klar. Sie hatte von uns allen am längsten und überhaupt einen Freund... Und sie wusste ganz genau, was ihr wichtig war. Sie wirkte immer so unerschrocken und sicher. Sie jetzt so zu sehen war schwer.
Nytra war wie immer eine Nummer für sich. Ich hatte heute Nachmittag beim Vorbeigehen gesehen, dass sie jetzt einen Verband an ihrer eh schon geschundenen Hand hatte. Wie sie den heute Abend bei der Kontrolle verstecken wollte, war mir noch ein Rätsel. Ich konnte wenigstens froh sein, dass ich einen der größten Problemfälle des Jahrgangs so nah bei mir hatte. Vielleicht fiel mir ja noch etwas ein, um das zu vertuschen...
Zum Glück war die Feier bis auf die kleinen persönlichen Katastrophen alles soweit gut verlaufen. Keine größeren Sachen, um die ich mich als Jahrgangssprecherin kümmern müsste. Das war auch gut so, denn wir hatten nur noch einen Monat bis zu den schriftlichen Prüfungen. Bis dahin musste ich noch viel lernen und vielleicht würde es auch nötig sein, als Jahrgangssprecherin die schwächeren Schüler zu unterstützen...
Ich seufzte tief. Manchmal wünschte ich mir wirklich, ich könnte so sorglos sein wie die anderen Schüler. Die mussten sich nur um sich selbst sorgen und konnten bedenkenlos Spaß haben. Aber nein, ich musste ja Jahrgangssprecherin sein. Ich musste mich ja um alle sorgen. Ich musste ja Verantwortung übernehmen. Ich musste ja meine Familie und meinen Vater stolz machen. Und den dritten Jahrgang erreichen...
Ich schlug die Hände über dem Kopf zusammen, als ich ein vertrautes Lachen hörte.
„Was ist denn jetzt schon wieder so lustig?!“, fuhr ich Nytra genervt an.
Die schaute nur halb schadenfroh, halb mitleidig zu mir herunter und ihre grünen Augen funkelten. „Ich find's nur irgendwie witzig, dass es uns echt allen scheiße geht, obwohl alle so getan haben, als würde dieses Wochenende das geilste unseres Lebens werden. Hoffentlich wird das besser, wenn wieder alles seinen gewohnten Gang geht...“ Sie zuckte die Schultern und verschwand wieder auf ihrem Bett.
„Ich fürchte, das wird nicht reichen“, meinte Arisa düster. Zora nickte zustimmend und gleich sank die gesamte Stimmung im Zimmer wieder ab.
„Halt einfach die Fresse, Nytra“, murmelte ich wütend. Ihre
Beim Abendessen mussten wir so tun, als sei alles normal gewesen. Deshalb mussten wir natürlich auch in den normalen Gruppen zusammen sitzen. Tolle Aussichten.
Zora schien ungewöhnlich niedergeschlagen und still, was mich ziemlich verunsicherte, da sie eigentlich immer glücklich oder zumindest fröhlich schien. Arisa schämte sich natürlich für ihr Verhalten, was ich vollkommen nachvollziehen konnte und hatte sicher auch keine große Lust jetzt auf Zeo treffen zu müssen. Nytra musste ihren Verband verstecken und hatte natürlich genauso schlechte Laune wie meistens.
Und ich? Ich machte mir Sorgen. Sorgen, um meine Freundinnen; Sorgen, dass doch irgendwas auffliegen könnte; Sorgen, dass ich als Jahrgangssprecherin irgendetwas übersehen hatte... Und das waren nur die naheliegendsten Sorgen. Selbst wenn diese Krise heute Abend überstanden war, dann war es trotzdem nur noch ein Monat bis zu unseren Prüfungen.
Und das bedeutete, dass ich mich auch noch darum kümmern musste, dass alle gut vorbereitet waren. Allen voran ich selbst. Ich musste als Jahrgangssprecherin ein gutes Beispiel, ein Vorbild sein... Und ich musste alles gut hinbekommen, weil ich ja in den dritten Jahrgang wollte. Und dann waren da Zora, Arisa und Annika, die alle ihre eigenen Schwierigkeiten hatten, bei denen ich sie unterstützen wollte...
Beim Gedanken an Annika zog sich mir der Magen zusammen. Jetzt gleich beim Essen ganz normal zusammen sitzen zu müssen war schon schlimm genug, aber von morgen an im Unterricht auch so tun zu müssen, als wäre nichts passiert... Das erschien mir unmöglich. Selbst wenn es für mich kein so großer Schritt gewesen war wie für sie, war jetzt doch alles irgendwie anders.
Während ich mich noch mit diesen Gedanken quälte kam Annika mit ihren Zimmernachbarinnen zu uns herüber. Ich lächelte ihr kurz zu, woraufhin sie zum Glück kurz zurück lächelte, auch wenn sie noch immer ein bisschen traurig schien.
Inaga ließ sich auf ihren Platz fallen und warf einen missbilligenden Blick in die Runde. „Alter, ihr seht alle sowas von fertig aus. Ihr habt aber schon verstanden, dass ihr euch dieses Wochenende amüsieren solltet?“
„Lass die Ärmsten. Ging dir doch letztes Jahr auch nicht viel besser“, mischte sich Gawen grinsend ein.
„Von wegen! Der schlimmste letztes Jahr war Zeo. Wo ist der überhaupt?“
„Dem geht’s nicht so gut. Er traut sich wahrscheinlich nicht Arisa über den Weg zu laufen“, grinste Naro und setzte sich mit an den Tisch. Ich konnte nichts dagegen tun, dass mein Blick an ihm kleben blieb. Seine bloße Anwesenheit fegte meine Sorgen weg und zauberte mir ein ehrliches Lächeln auf die Lippen.
„Da ist aber jemand glücklich“, stichelte Nytra jetzt fies.
Ich fühlte mich natürlich sofort schlecht, da mir erst in diesem Moment Annika wieder einfiel und wie weh ihr das tun musste. Abgesehen davon war es einfach scheiße von Nytra, sich da überhaupt einzumischen.
„Halt die Klappe! Leg dich mal mit irgendwem anders an“, zischte ich ihr zu.
„Halt selber die Fresse. Selber schuld wenn du verknallt bist und dir das so offensichtlich anmerken lässt“, grinste sie fies zurück.
„Wer ist verknallt?“, fragte Dorina jetzt, die erst bei diesem Wort aufgehorcht hatte.
„Tanya in-“, während ich Nytra mit voller Wucht vors Schienbein trat, hielt Arisa ihr den Mund zu und funkelte sie wütend an.
„Halt jetzt einfach mal deinen Mund, Nytra!“ So einen eisigen Tonfall hätte ich Arisa nie zugetraut. Sie schien zum ersten Mal wirklich, wirklich wütend zu sein. Das war etwas ganz anderes als ihre üblichen Streitereien mit Zeo oder Nytra.
„Was glaubst du eigentlich, wer du bist?! Du kannst nicht einfach irgendwas sagen, nur weil dir gerade danach ist! Seine Freunde zu verraten, das geht gar nicht! Auch wenn du scheinbar gar nicht weißt, dass du das gerade machen wolltest!“
Arisa nahm ihre Hand weg und warf Nytra noch einen warnenden Blick zu. Diese funkelte mich zwar wutentbrannt an, hielt jedoch den Mund.
Zu unserer Erleichterung gaben die Zweitklässler in dem Moment Bescheid, dass wir uns etwas zu essen holen konnten, sodass sich die angespannte Situation auflöste.
„Da hast du ja nochmal Glück gehabt, hm?“, flüsterte Annika mir zu, als sie sich hinter mir anstellte. „Beinahe hättest du so dumm dagestanden wie ich.“
Diese Worte fühlten sich an wie ein Schlag in die Magengrube. Vollkommen überrumpelt, konnte ich sie nur mit großen Augen anstarren. „Annika-“
„Lass es einfach, in Ordnung? Ich werde die nächsten Tage schon mitspielen, damit die Lehrer nichts merken, aber danach will ich ein bisschen Abstand haben. Ich kann dich so momentan einfach nicht ertragen“, sagte sie mit zittriger Stimme. „Das ist zu ungerecht.“
Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. Alles, was ich noch herausbrachte, war ein schwaches: „Tut mir leid.“
ARISA
Das Essen verlief ungewöhnlich ruhig. Nytra hatte seit meinem Ausraster kein Wort mehr gesagt, Zora wirkte immer noch ein wenig niedergeschlagen und unterhielt sich nur mit Dorina und auch Tanya schien auf einmal echt fertig. Und ich fühlte mich zum ersten Mal in meinem Leben unfähig, ihnen irgendwie zu helfen, was wiederum mich bedrückte.
Ich war froh, als wir aufstehen und ins Zimmer zurück gehen konnten. Zora blieb noch ein wenig bei den anderen und Tanya musste sich mit den anderen Jahrgangssprechern absprechen, bevor sie den Lehrern gegenübertraten. Nytra zog sich sofort um, putzte die Zähne und ging dann ins Bett.
Innerlich atmete ich auf, so würde ihre Hand bei der Zimmerkontrolle nicht auffallen. Damit war schon einmal ein großes Problem gelöst und Tanya würde eine Sorge weniger haben. Die Ärmste hatte sicher mit den Prüfungen und uns anderen schon genug Sorgen im Kopf.
Mit meinen Problemen konnte mir sowieso keiner helfen. Vielleicht hatte ich diesen ganzen Mist mit der Feier ja gebraucht, um es endlich zu kapieren. Der Zeo hier hatte nichts mit dem Jungen zu tun, den ich kannte. Er spielte mit mir, aber er meinte es nicht ernst. Und auch, wenn ich so langsam das Gefühl bekam, ein bisschen in ihn verknallt zu sein, war diese Gewissheit eine gute Warnung. Ich würde nicht mehr auf seine Nettigkeiten hereinfallen. Ich würde ihn in den Ferien zu Lumina bringen, weil ich ihr das geschrieben hatte, aber ich würde ihm nie wieder vertrauen. Zumindest solange bis er ehrlich mit mir war.
Mit diesem neuen Entschluss, legte ich mich beruhigt ins Bett. Über die Sache mit dem Betrunken-sein brauchte ich mir zum Glück jetzt auch keine Sorgen mehr machen, da zum Glück eh niemand mehr darüber sprechen würde, jetzt wo die Lehrer wieder da waren. Außerdem schien mein Verhalten nicht sooo außergewöhnlich gewesen zu sein.
„So, dann ist euer Zimmer also jetzt auch komplett?“, hörte ich Risas vertraute Stimme, als sich unsere Zimmertür öffnete.
„Jap“, Zora huschte schnell herein und setzte sich unter mir auf ihr Bett.
Ich setzte mich auf und hielt einen Finger an die Lippen. „Ein bisschen leise, Nytra schläft schon.“
„Sie hat wohl was nachzuholen, hm?“, grinste Risa verschmitzt.
Tanya lief vor Schreck rot an und schien fieberhaft nach einer Ausrede zu suchen. „Äh... ja. Wir haben heute morgen auch wieder früh trainiert... Dann ist sie immer früh müde...“, stammelte sie mit zitternder Stimme.
Risa kicherte daraufhin leise. „Klar, trainiert habt ihr“, zwinkerte sie. „Na, wie auch immer. Euer Zimmer sieht soweit gut aus. Dann schlaft gut und macht nicht mehr zu lange. Wer morgen im Unterricht nicht aufpasst, bekommt Extra-Hausaufgaben!“
Sie lächelte uns noch einmal zu und verschwand dann beinahe so schnell wie sie aufgetaucht war.
„Puuuh, das war ganz schön knapp“, seufzte Tanya.
„Du denkst doch nicht, dass sie dir das geglaubt hat“, kicherte Zora. „Die wissen doch bestimmt alle Bescheid. Die Lehrer waren doch zum Teil selber mal Schüler hier.“
„Das denke ich allerdings auch. Wo kommt ihr beide denn jetzt erst her?“, fragte ich neugierig. Die Situation jetzt gerade wirkte so normal, dass alle Sorgen einen Moment vergessen waren.
„Zora war noch nebenan und hat mit Dorina und den anderen geredet. Die älteren Stufensprecher, Elin und ich mussten bis eben berichten, was am Wochenende so passiert ist“, erklärte Tanya und begann, sich umzuziehen.
„Heißt, ihr musstet den Lehrern vorlügen, dass nichts passiert ist, hm?“, grinste Zora. Die Unterhaltung mit Dorina schien ihr gut getan zu haben.
„Irgendwie schon. Naja, es ist ja zum Glück auch nichts Großes passiert, das man jetzt irgendwie vertuschen müsste. Aber ich bin schon froh, dass ab morgen alles erst mal wieder normal ist“, seufzte sie erleichtert.
„Das kannst du wohl laut sagen“, stimmte ich zu.