Die nächsten Tage vergingen ruhig und zufrieden stellend. Yahiko kam die restliche Woche nicht mehr in die Schule. Verwundert darüber war Noriko nicht. Heute war wieder eine Komitesssitzung.
„Wie zufrieden seid ihr mit dieser Woche? Kamen viele zur Nachhilfe?“, fragte Noriko in die Runde.
Die Antworten waren zum verzweifeln. Schüler blieben der Nachhilfe fern, Tyrannen prügelten sich und schüchterten die anderen ein, nichts änderte sich. Noriko seufze.
„Ich habe eine Idee… oder eher hatte Hideki die Idee. Möchtest du sie uns mitteilen?“
Erwartungsvoll schaute sie ihren besten Freund an, aber dieser schüttelte nur mit dem Kopf.
„Nein… mach du ruhig.“
Noriko seufze. Das war ja auch nicht anders zu erwarten.
„Also unsere Idee ist es ein Sommerfest zu veranstalten.“
„Das ist eine schlechte Idee.“, warf eine Schülerin in die Runde.
„Wieso denn das Rika?“
„Na ja unsere Schule hat ja bekanntlich einen sehr schlechten Ruf. Also wer sollte denn dazu erscheinen?“
„Da hast du schon Recht, aber es reicht doch erst einmal, wenn wir unsere Schüler wieder für unsere Schule begeistern oder etwa nicht?“
„Als ob das etwas bringen wird. Auch von unserer Schule wird da niemand mit machen.“
„Ich finde wir sollten es wenigstens versuchen.“, sagte ein Drittklässler.
Noriko freute sich über diese eine Zustimmung. Sie schaute hoffnungsvoll die anderen Schüler an, als sie fragte wer dafür sei. Alle bis auf Rika meldeten sich zu diesen Einfall.
„Dann ist es ja beschlossen. Wollen wir alle etwas zusammen machen oder soll jede Klasse etwas eigenes machen?“
„Ich denke es ist gut, wenn jede Klasse etwas eigenes macht. Wir können ja auch für unsere Schule anwerben.“, antwortete der Drittklässler.
„Das finde ich super.“
Noriko lächelte und freute sich. Endlich mal eine Aussicht auf Besserung.
„Wann wollen wir das Sommerfest machen?“, fragte ein anderes Mitglied.
„Wie wäre es mit zwei Tagen vor den Sommerferien?“, schlug ein anderes vor.
„Ja das finde ich sehr gut. Ich werde das als Anfrage an die Schulleitung reichen. Hoffentlich erlaubt er es uns.“, sagte Noriko.
„Wir denken schon.“
Alle waren völlig optimistisch. Alle außer Rika. Aber sie ließen sich nicht von ihr hinunter ziehen.
„Ich werde gleich zum Direktor gehen und Montag euch das Ergebnis mitteilen. Für heute sollte erst einmal gut sein.“
Die anderen nickten ihr zustimmend zu und verabschiedeten sich. Sie verließen allesamt den Raum. Auch Hideki wollte gehen, aber Noriko hielt ihn fest.
„Du kommst mit zum Direktor.“
„Aber wieso?“
„Du musst dich so etwas auch mal trauen.“
Aufmunternd lächelte sie den Jungen an. Er war sich aber völlig unsicher. Gemeinsam gingen sie zum Büro des Direktors und hofften, dass er noch anwesend ist. Als die beiden dort ankamen klopfte sie an.
„Ich klopfe du redest.“ Hinterhältig fing sie an zu grinsen.
„Was?! Nein!“
Die Tür öffnete sich.
„Was denn nicht?“
„Äh...Herr Direktor...ich ähm….Noriko möchte ihnen etwas mitteilen.“
„Och Hideki...“
Der Direktor schmunzelte.
„Was möchtest du denn Noriko?“
„Ich möchte einen Antrag auf ein Sommerfest stellen. Wir haben uns gedacht dieses zwei Tage vor den Sommerferien zu veranstalten.“
„Ach so? Und wie habt ihr euch das vorgestellt?“
„Jede Klasse soll etwas anbieten, natürlich frei ausgesucht. Einige Schüler sollen Werbung in der Stadt machen, damit auch Leute von außerhalb hier her kommen.“
Der Direktor seufzte. An sich fand er, dass dies eine gute Idee sei, aber er hatte Angst vor der Enttäuschung seiner Schüler. Aber ihnen die Hoffnung nehmen wollte er auch nicht.
„In Ordnung. Das Sommerfest ist gestattet. Bitte plant es aber alle selbstständig insofern dies möglich ist. Überlegt zusammen mit euren Klassenkameraden, ob ihr ein Thema oder Motto wählen wollt und entscheidet dies dann im Komitee.“
Norikos Augen leuchteten. Sie ist überglücklich darüber, dass er zugestimmt hat. Selbst Hideki lächelte, obwohl er dachte, dass er diesen Antrag ablehnt.
„Wir werden weitestgehend die Lehrer und sie aus der Planung raus halten. Vielen Dank und ein schönes Wochenende.“
Die beiden verbeugten sich und gingen. Der Direktor schaute den beiden zufrieden hinterher. Er habe nie gedacht, dass solch motivierte Schüler in das Komitee kommen. Seine Hoffnungen wurden größer, dass die Schule bestehen bleibt.