Ich weigerte mich strikt auch nur ein Blatt anzufassen. Mit der Zeit wurde es jedoch so langweilig in dem kleinen Zimmer, dass ich gerne anfing zu lernen. Langsam wurde der Blätterstapel immer kleiner und die Bücher wanderten von einer Ecke des Raumes in die andere.
Es dauerte etwas mehr, als ein Jahr, da hatte ich auch schon alles fertig. Da sich die Fenster hier oben nicht öffnen ließen, schaute ich aus dem Fenster und fragte mich, wann ich endlich aus diesem Turm heraus konnte. Genau in diesem Moment wurde die Tür, welche seit einer halben Ewigkeit verschlossen war, geöffnet. Eine unserer Bediensteten stand in ihr.
,,Miss, würdet ihr bitte mitkommen.", bat mich die junge Frau. Ohne wieder Worte jedoch mit einem Kopfnicken folgte ich ihr. Ich lief beinahe in sie hinein, als ich merkte, dass wir in meinem Badezimmer angekommen waren. Maya half mir mich fertig zu machen. Am Ende sah ich wieder aus wie man sich eine Prinzessin vorstellte.
In meinem langen Kleid lief ich den langen Flur zu dem Thronsaal, in dem meine Eltern schon auf mich warteten, hinunter.
,,Viktoria, schön, dass du wieder bei uns bist!", sagte mein Vater in einem freudigen Ton, während meine Mutter mich in ihre Arme schloss.
,,Liebes, wir müssen dir etwas sagen. Und zwar geht es um deine Krönung. Wir haben aufgrund deines Lernerfolges und deines Verhaltens in der letzten Zeit entschlossen dich in nächste Zukunft krönen zu lassen."
,,Bedeutet das nicht, dass ich heiraten muss?", fragte ich geschockt mit großen Augen.
,,Nein, Liebes.", erwiderte meine Mutter. ,,So ist es meistens nur bei Männern im heiratsfähigem Alter. Du bist uns jedoch noch zu jung, um zu heiraten. Jedoch hast du uns bewiesen, dass du eine würdige Trohnfolgerin bist, weshalb wir dir die Eher zuteil werden lassen wollen, die auch uns vor Jahren verliehen wurde."
,,Und was muss ich bei der Zeremonie tun?", fragte ich.
,,Das üben wir mit dir, keine Angst!", beruhigte mich meine Mutter.
In den darauffolgenden Tagen und Wochen probten wir alles für die Zeremonie.
Zu meiner Krönung trug ich ein himmelblaues Kleid, weiße Schuhe und den typischen roten Nerzmantel. Alle adeligen Familien waren anwesend. Sie sahen sich gebannd an ich alles, was ich sagen musste sagte und mir der Priester und anschließend der Papst mein Haupt salbten. Sie setzten mir meine Krone auf, über gaben mir mein Zepter und segneten mich. Nun regierte ich das Land, welches schon seit Jahren von meiner Familie regiert wurde. Und mit meiner Herrschaft würde sich so einiges ändern.