Ich hasse mich dafür. Ich hasse mich für jeden Bissen. Verabscheue die Art, wie ich Essen in mich hineinstopfe, vollkommen egal was es ist, ungeachtet jeglicher Kalorienzahl. Ich hasse mich so sehr. Aber ich kann den unbändigen Wunsch nach Schokolade, Chips, Yoghurt, Eis und Marshmallows einfach nicht unterdrücken, ich will, ich muss essen. Je länger ich hier sitze, sehe, wie der Stapel Verpackungen wächst und wächst, desto mehr habe ich das Gefühl, zu spüren, wie mein Körper breiter wird, all die sinnlos in mich hineingesteckten Kalorien an mir hängen bleiben. Zum Glück ist Mia da, sie weiß immer, was zu tun ist. Sie umarmt und beruhigt mich, zerstreut meine Ängste. Gern lege ich ihr mein Innerstes, meine Seele zu Füßen.
Ich sehe mich an und weiß, wie furchtbar ich aussehe. Die Haut farblos und dünn wie Pergamentpapier, dunkle Schatten unter den Augen. Aber ich schaffe es einfach nicht, mehr zu schlafen. Ich bin so unendlich müde, und doch verweigert mir mein Körper das, wonach ich mich sehne. Abends halten mich meine Gedanken wach, morgens reißen sie mich jäh aus dem Schlaf. Ich tanze auf dem Grat zwischen Wachen und Schlafen, stets am Abgrund entlang.