Zufrieden lehnte er sich auf der Bank zurück. Die warme Holzwand seines kleinen Hauses tat seinem Rücken gut. Er beschattete seine müden Augen und liess seinen Blick über das weite Land schweifen.
Ja, er hatte gute Arbeit geleistet.
Zusammen mit seinen Freunden, den Winden, hatte er alle Blätter von den Bäumen und Sträuchern gefegt. Einige Zeit vorher war er mit seinem grossen Malkasten durchs Land gezogen und hatte alles Grün bunt gefärbt.
Dann hatte er Äpfel und Birnen reifen lassen.
Er hatte darauf geachtet, genügend Nüsse und Beeren bereitzustellen für die Tiere des Waldes.
Den Pilzen hatte ein sanfter Regen als Zeichen genügt , dass sie aus dem Boden schossen.
Die Zugvögel hatten schon längst verstanden, dass es einmal mehr an der Zeit war, aufzubrechen. Ruhig sah er ihnen zu, wie sie sich sammelten und dann auf ihre weite Reise gen Süden machten.
Auch an den Nebel hatte er gedacht. Behutsam breitete er ihn, den sanften, über Seen, Täler und Ebenen aus.
Die dunklen Wolken mit peitschendem Regen schienen sich wie jedes Jahr über seine Einladung zu freuen. Ausgelassen tanzten sie ihren Wasserwindtanz.
Die Kälte stand schon bereit, als er sie rief. Langsam begann sie sich auszubreiten, damit die Natur ganz zur Ruhe kommen konnte.
Ja, er hatte an alles gedacht. Er spürte, wie er müde wurde. Bald würde er sich in sein kleines Haus zurückziehen und das Szepter seinem Nachfolger übergeben.
Da fiel sein Blick auf seinen Malkasten. Er entdeckte, dass er noch Reste von Gelb in der Farbtube hatte. Schwerfällig stand er auf, holte den Pinsel und verteilte grosszügig noch alle Farbe, die er fand.
Die Menschen freuten sich und sprachen von "Novemberleuchten".
Er wurde immer müder.
Es kam der Tag, an dem er wusste, dass er sich verabschieden durfte. Er zog sich zurück, schloss Türe und Fensterläden.
Leise deckten die ersten Schneeflocken sein kleines Haus zu.