Das 21. Jahrhundert, besser bekannt als das Wegwerf-Jahrhundert
Wer sich auch nur ein wenig umschaut, wenn er einkaufen geht, weiß, dass wir, die „Wegwerfgesellschaft“, unserem Namen alle Ehre machen.
R.U.S.Z. – Gründer und Präsident des Dorfverbandes der Sozialwirtschaft
Sepp Riegler, wirft die Fakten wie offene Karten auf den Tisch: Ein solches Konsumverhalten, wie wir es heutzutage aufweisen, kann nicht mehr geduldet und muss gestoppt werden, bevor unsere Ressourcen völlig zu Ende gehen.
Das Szenario ist jedem bekannt: Man geht durch die Stadt und bereits im ersten Laden sieht man ein riesiges Aushängeschild und darauf steht mit fettgedruckten Buchstaben SALE.
Einige Meter weiter wieder SALE.
Meist noch in Knallrot, dass man bloß nichts übersieht.
Und obwohl man genau weiß, dass man ohnehin schon Jeans im Schrank liegen hat und fünf davon „von gestern“ (im wahrsten Sinne des Wortes) sind, kauft man sich trotzdem noch welche. Sind ja nur fünfzehn Euro.
Und so klappert man jedes Geschäft ab und übrig bleibt ein leerer Geldbeutel und Säcke voller Mode, die kommenden Frühling wieder out ist.
Ein ähnliches Phänomen kann man beim Handykauf beobachten.
Jedes Jahr muss ein neues her. Es ist ja nicht so, dass alles Mögliche miteinagebaut wird und sich durch Massenproduktion immer mehr und mehr Sondermüll ansammelt, mit dem wir nichts anzufangen wissen. Oder dass Hersteller die Garantie des Produkts als Grundlage für die Haltbarkeit machen, indem sie Geräte so anfertigen lassen, dass diese nach genau drei Jahren ihren Geist aufgeben.
Diese scheinbare Rückentwicklung des logischen Denkens führt dazu, dass die Menschheit bereits knietief in selbsterzeugtem Abfall steht.
Man muss sich bewusstwerden, dass Mode und Trends von Menschen erschaffen worden sind und sich innerhalb einer Woche ändern können. Hätte man jemandem vor 40 Jahren erzählt, dass es bereits normal ist, Hosen wegzuwerfen, nicht, weil sie kaputt sind, sondern der Mode wegen, hätte er uns den Vogel gezeigt.
Wie kann Primark seine Klamotten für so unverschämt niedrige Preise verkaufen? Sparen. Beim Personal sparen, bei den Maschinen sparen, beim Material sparen.
Kein Wunder, dass ein Pullover meist nach dem ersten Waschgang ausgeleiert ist.
Hier geht es nicht primär um Gütern, die wir wie Essen verbrauchen, sondern um etwas viel Größeres.
Hier geht es um unsere Zukunft.
Es geht darum, dass eines Tages unsere Kinder auf einem Planeten leben werden, der eine einzige Deponie ist. Es liegt in unseren Händen, ob sie in Zukunft Hosen wechseln, wie man Einwegbecher wechselt, oder ob sie darauf achten, Produkte maximal auszunutzen.
Wir müssen diesem achtlosen Verhalten entgegenlaufen und es stoppen.
Also bevor man beim nächsten SALE das Geld ausgibt, vielleicht erst einmal den eigenen Kleiderschrank unter die Lupe nehmen und sich dann fragen:
„BRAUCHE ich das, oder WILL ich es nur?“
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