Nachdem Frau Adams und ich jetzt schon seit Ewigkeiten nicht mehr geredet hatten, möchte ich nun nur noch weinen und mich in meinem Bett verkriechen. Ich frage mich, woran es liegt. Ich bin zu weit gegangen mit dem Selbstbefriedigungsspruch. Warum bin ich nur so dumm?
Es ist Samstag und meine Freunde haben mich überredet, mit Ihnen ins Schwimmbad zu gehen. Da liege ich nun, ganz alleine, auf einem Handtuch in der prallen Sonne, während meine Freunde bereits eine Runde schwimmen. Mein Körper ist bedeckt durch einen Badeanzug, in dem ich mich immer nackt fühle. Ich frage mich, warum ich mich von meinen Freunden überreden ließ, ihn anzuziehen. Meine Augen sind fest geschlossen und ich frage mich, was Hannah Ricken gerade tut, als ich ein sanftes Kitzeln an meinem Bauch verspüre. Ich lache und rolle mich auf meinen Rücken. Das Kitzeln hört auf und ich sehe hoch. Es ist meine unvergleichliche, wunderschöne Klassenlehrerin Emilia Adams Sie trägt ebenfalls einen Bikini. Ich sehe sie wie erstarrt an und versuche, meine Augen auf ihr Gesicht zu richten.
„Hi.“, begrüßt sie mich und legt sich zu mir auf die Decke. Eben hat sie noch da gestanden und nun liegt sie mit dem Gesicht auf meinem Kissen. Ich realiere noch nicht ganz, was da passiert. Sie hat die Augen geschlossen und lächelt zufrieden.
„Hey.“, erwidere ich die Begrüßung, „Wissen Sie, was ich an Ihnen mag, Frau Adams?“. Sie öffnet ein Auge und hält die Hand vor ihr Gesicht. Ich nehme meine Sonnenbrille und setze ihr ganz vorsichtig auf mein Gesicht. „Sehr aufmerksam von dir!“, grinst sie mich an. Ich lache hohl auf. „Zurück zu deiner Frage. Ich glaube, du hattest gesagt, dass du meine Augen magst. Und meine Knie und mein Lächeln und, und, und, oder?“, rät sie.
„Nein, ich meine, ich finde es toll, dass Sie noch so unbegangen mit mir umgehen.“ Sie lächelt verwirrt. „Lesbisch sein ist auch nicht, wofür man sich schämen muss.“, entgegnet sie.
„Nein, aber, weil sie meine Lehrerin sind und so. Und jetzt liegen Sie im Bikini auf meiner Decke.“.
„Also ich muss mir ja wohl keine Sorgen um dich machen, dass du mich gegen meinen Willen festhältst und mich dann küsst oder so...“. denkt sie laut und weicht mir doch leicht aus. Ich lache. „Gott..., Nein!“
„Gut!“, grinst sie und legt sich wieder zu mir auf die Decke. Meine Freunde kehren zurück und sie macht nicht den leisensten Anschein, mir auszuweichen oder zu gehen. Ich mag es kaum glauben, aber sie leigt tatsächlich da. Ich berühre mit meinem Bein ihr Bein und lasse es so aussehen, als sei es aus Versehen. Ich bemerke ihr freches Grinsen. Die Frau ist nicht dumm! Aber sie lässt mich spielen.
„Frau Adams,“, beginnt Leonie, „finden Sie es eigentlich gar nicht komisch, dass Julia verknallt in Sie ist?“. Ich erröte und sehe auf meine Hände runter.
„Was?!“, ruft Jennifer perplex. Ich hatte ganz vergessen, dass sie es noch gar nicht wusste und fühle mich nur noch schlechter. „Seit wann das denn?“.
„Seit einer Weile.“, flüstere ich und denke daran, wie ich es damals genau so auch meiner Klassenkehrerin gesagt hatte. Diese setzt sich nun auf. „ Findet ihr es denn komisch?“, fragt sie meine Freunde und sieht beide nacheinander an. „Bitte nicht.“, flehe ich, aber sie lässt nicht so leicht ab. „Nein, überhaupt nicht!“, antwortet Leonie ganz selbstverständlich und sieht mich liebenswürdig an. „Na ja, ich finde das schon komisch!“, fügt Jennifer hinzu und ich halte die Luft an. Davor hatte ich Angst.
„Und wieso?“, harkt Frau Adams nach.
„Sie sind unsere Klassenlehrerin!“, ruft sie entsetzt. Ich senke den Kopf immer tiefer und möchte nur ein weiteres Mal im Erdboden versinken. „Das musst du jetzt erklären!“, sagt Frau Adams. „Können Sie es nicht einfach gut sein lassen?“, frage ich leise.
„Nein! Das Thema ist spannend. Ich möchte das auch mal in AS in der Klasse ansprechen. „, schlägt sie vor.
„Um Gottes Willen, nein! Hey, ich warne Sie. Wenn Sie das tun, dann...“, weiter komme ich nicht. Sie sieht mich intensiv an. Ihre Augen funkeln, als sie fragt: „Dann was, Julia?“ Ich schweige und senke den Kopf. „Dachte ich mir!“, sagt sie schadenfreudig.
„Ich finde es voll cool, wie sie damit umgehen!“, merkt Lea an. „Ist doch auch ganz normal, dass man mal verknallt ist!“, entgegnet Frau Adams. „Aber für Sie war das bestimmt schwierig, oder?“. Frau Adams sieht mir in die Augen und grinst leicht. Sie weiß, dass ich das Thema beenden möchte und antwortet nicht. Es herrscht Stille.
„Sollen wir Wahl Wahrheit oder Pflicht spielen?“, schlägt Lea vor. Ich komme mir blöd vor, dass Leonie das bei einer reifen und erwachsenen Frau vorschlägt, in die ich ganz zufällig verknallt bin, aber sie willigt ein. Einige Runden verpenne ich, dann ertönt mein Name. „Nenne drei Sachen, die du an Frau Adams hasst.“, bittet mich Lea, als ich Wahrheit auswähle.
„Also hassen tue ich nichts, was eher daran liegt, dass ich generell eine hohe Schmerzgrenze dafür habe. Aber es nervt mich schon sehr, dass sie im Bikini sitzt und ich sie nicht einmal ein bisschen berühren darf. Also vielleicht generell, dass sie so wunderschön ist. Außerdem kann sie so gar nicht lochen, aber mehr fällt mir nicht ein.“ „Haha, okay... Wenigstens etwas, aber sag mal, du bist wirklich verknallt, oder?“, fragt ,ich Jennifer. Ich schlucke und sehe vorsichtig zu Emilia Adams Sie schweigt. „Eine Frage reicht.“, entgegne ich cool. Die beiden lachen.