„Das sieht wundervoll aus.“, bemerkte Jeanne fasziniert.
„Ja! Es hat sich also doch gelohnt hier her zu kommen!“
Frey ließ Jeannes Hand los und ging zu einer Wand. Dort berührte es die Steine. Einige waren locker. Also nahm er einen kleinen in die Hand.
„Lass uns welche mit nehmen. Wir können reich damit werden.“
„Das wäre aber nicht richtig Frey. Die Steine gehören hier her.“
Frey drehte sie mit dem Stein in der Hand zu ihr.
„Wir wären sicher die ersten, die welche benutzen würden.“
„Uns würde sie dennoch niemand abnehmen. Wir sind gerade einmal 8 Jahre alt. Von Kindern kauft niemand etwas. Außerdem würden sie denken, dass wir sie gestohlen hätten und das wäre nicht einmal gelogen.“
Der kleine Dämon überlegte. Irgendwie hatte sie ja auch Recht. Aber sie braucht das Geld ja auch nicht. Er schon.
„Lass uns die Steine hier lassen.“, sagte Jeanne.
„In Ordnung.“
Die kleinen Stein steckte er trotzdem weg. Als dann er sich hastig zum Ausgang des Raumes drehte. Er konnte Schritte hören, die immer näher kamen. Zu den Schritten hörte es Stimmen. Die Kinder konnten nicht abschätzen, wie viele da auf sie zu kamen. Bevor die Leute in den Raum ankamen, lief Frey zu Jeanne und zog sie mit, um sich zu verstecken.
„Endlich haben wir sie gefunden.“, hörten sie eine Männerstimme sagen.
„Die werden uns echt eine Menge Geld einbringen.“, sagte ein anderer.
„Los fangt an sie abzubauen. Nimmt so viele mit, wie ihr tragen könnte.“ befahl die erste Stimme.
Die Männer begannen damit die Steine abzubauen. Frey schaute von ihren Versteck aus zu ihnen. Es waren fünf Männer. Scheinbar waren es aber nicht alles Menschen. Einer von ihnen war ein Faun. Ein anderer hatte zwar einen menschlichen Körper, aber den Kopf eines Wolfs. Der Rest waren Menschen.
Die Kinder beobachteten die Männer. Beide hatten sie Angst. Immerhin wusste sie auch nicht was mit ihnen passiert, wenn sie entdeckt werden.
Nach einer längeren Weile machten die Männer eine Pause. Sie saßen alle beisammen und begannen zu essen. Frey sah eine Chance abzuhauen.
„Komm!“, flüsterte er zu Jeanne.
Leise schlichen sie an den Männern vorbei. Kurz bevor sie am Ausgang waren, geschah es. Jeanne trat auf die Fackel, die unter ihren Fuß zerbrach. Die Köpfe der Männer flogen zu den Kindern.
„Wen haben wir denn da?“, erwähnte einer der Männer.
Sie standen allesamt auf und gingen auf die beiden zu. Frey stellte sich schützend vor Jeanne.
„Oh wie niedlich ihr seid. Glaubst du wirklich, dass du sie beschützen kannst?“, spottete einer der Männer.
„Lasst uns in Ruhe! Wir wollen nur hier weg!“
Frey schaute die Männer wütend an. So wie es für ein Kind eben möglich war. Man konnte seine kleinen spitzen Reißzähne sehen, wovor sich jedoch niemand fürchtete.
„Ist das nicht das kleine Fräulein Chevalier?“, bemerkte einer der Menschen.
„Ich glaube schon. Ihre Eltern würden ein hübsches Sümmchen für sie geben.“
Jeanne bekam noch mehr Angst. Sie hoffte nur, dass den beiden nichts passieren würde.
„Lasst bloß die Finger von ihr!“, knurrte Frey die Männer an.
„Erstaunlich, dass sie dich mit ihr spielen lassen. Immerhin bist du arm und ein `Wesen´ und sie ist ein reiches Menschenmädchen.“, lachte einer.
Frey ging ein paar Schritte mit ihr zurück. „Lasst uns einfach gehen.“
„Garantiert nicht. Mit ihr können wir gut Geld machen.“
„Aber meine Eltern sind doch gar nicht da...“, erwähnte Jeanne leise.
„Dann werden wir dich wohl verkaufen müssen. Du bist ein adliges Kriegerkind. Dafür bekommt man um einiges mehr als für normale adlige oder normale Kriegerkinder.“
Frey wusste nicht was r tun sollte. Aber er wusste, dass sie nicht kampflos davon kommen.
„Jeanne… Wenn sie angreifen, dann läufst du los. Ich werde sie aufhalten.“, flüsterte er ihr zu.
Jeanne nickte nur. Eigentlich wollte sie Frey nicht alleine lassen, aber bei seinem Blick, wollte sie sich nicht widersetzen.
„Händige sie uns freiwillig aus. Dann passiert euch beiden nichts.“
„Nur über meine Leiche.“
„Was ein mutiges Kind. Aber das lässt sich gut einrichten.“
Der Mann begann zu grinsen. Er ging auf ihn zu und schlug Frey zur Seite. Dieser hatte dies nicht erwartet und fiel zu Boden. Er wusste aber, dass er nicht gewinnen kann. Der Mann schaute zu Jeanne, die einige Schritte zurück ging. Frey rappelte sich wieder auf. Er lief auf den Mann zu und schlug ihn. Der fing an zu lachen. Seine Kollegen sahen nur zu. Es sah nicht so aus, als würde ich Chef Hilfe benötigen. Auch sie begannen zu lachen.
„Lass es lieber Junge.“, riet er ihm.
Er holte noch ein mal aus und schlug den Jungen. Frey ließ aber nicht nach.
„Verdammt.“
„Frey hör auf!“, rief ihm Jeanne zu.
„Nein.“
Er versuchte seine Hände in Flammen zu hüllen, was ihm zu seinem Glück gelang. Damit schlug er auf den Mann ein. Dieser verzog das Gesicht. Scheinbar zeigte es Wirkung.
„Krallt ihn euch! Ich kümmer mich um das Mädchen.“, befahl er seinen Männern.
Die vier Männer gingen auf Frey zu und rissen ihn von ihren Anführer weg. Frey wusste, dass er gegen vier von ihnen erst recht nicht ankam. Sie begannen ihn zu bearbeiten.
Jeanne sah den Mann an, der näher auf sie zu kam. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und lief los. Es war zwar stockdunkel, aber sie versuchte trotzdem einen Ausweg zu finden. Der Mann folgte ihr. Jeanne konnte das Licht schon sehen und lief hinaus. Dort wusste sie nicht mehr wohin. Sie wollte sich nicht zu weit entfernen. Ihre Sorgen um Frey waren zu groß, um ihn ganz alleine zu lassen.